Harry stürmte augenblicklich hinüber zu Scarpin und klopfte an seine Tür. Nach einigen Minuten öffnete sie sich knarzend und Scarpin blickte Harry aus verschlafenen Augen entgegen. "Was ist denn los?"
Harry senkte die Hand. "Malfoy ist weg."
Scarpin öffnete die Tür, nahm Harry am Arm und zog ihn ins Zimmer. Dann schloss er das Zimmer hinter ihm ab. "Was sagst du da?"
"Er ist weg. Ich bin grade aufgewacht und das Bett ist leer."
Scarpin wandte sich ab. "Ist er abgehauen?"
"Ich versteh das nicht, " sagte Harry. "Welchen Grund hätte er denn dazu?"
"Wir sollten noch warten," sagte Scarpin. "Vielleicht hat er sich in den Kopf gesetzt diesen Loki zu finden."
Wie immer war Harry erstaunt über Scarpins Scharfsinnigkeit in Situationen in denen es wirklich auf etwas ankam. Scarpin drehte sich um und sah Harry grimmig an. "Wenn er allerdings verschwunden bleibt, bis die Sonne aufgeht, müssen wir davon ausgehen, dass er sich vom Acker gemacht hat. Und in dem Fall..."
"...fällt der Verdacht erst recht auf ihn." sagte Harry.
"Naja, ja," Scarpin setzte sich auf seine Bettkante. "Stellt sich nur die Frage, was das überhaupt für ein Verdacht sein soll. Ein paar Trolle sind verschwunden. Zeugen behaupten Draco will eine Armee aufbauen. Und das obwohl sogar ich mir sicher bin, dass er das nicht tut."
"Aber wo ist das wirkliche Verbrechen?" fragte Harry. "Das ist es doch oder? Und wir vermuten nur, dass es sich bei den verschwundenen Trollen um eines handelt."
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Draco fühlte sich benommen und er hatte einen bitteren Geschmack im Mund, als er aufwachte. Es roch nach altem moderigen Holz und er fröstelte. Er blinzelte und sah sich um. Er lag auf dem morschen Boden einer alten Holzhütte. In dem Raum gab es nur einen Hocker, dem zwei Beine fehlten und der deshalb neben dem Fenster auf dem Boden lag und einen alten Kamin. Durch das Fenster fiel die Morgensonne in die Hütte. Die Luft war schwer von Staub, der das einfallende Licht reflektierte.
Durch die halb zerstörte Tür konnte er das Zirpen von Grillen und die krächzenden Schreie von Krähen hören. Er zog sich behelfsmäßig an der Wand hoch. Ein kurzer stechender Schmerz erfüllte seine Handfläche, als er sich dabei einen dicken Splitter in die Haut trieb. Draco fluchte und zog ihn mit Zeigefinger und Daumen wieder heraus. Blut trat aus der Wunde, aber das kümmerte ihn momentan nicht besonders.
Er musste sehen wo er war.
Draco konnte sich nur noch verschwommen an den Moment seiner Entführung erinnern. Das letzte klare Bild, das er in seinem Kopf finden konnte, war der schwache Schein der Straßenlaterne auf dem Asphalt.
Zu seiner Überraschung ließ die Tür sich ohne Probleme öffnen. Er war sich ganz sicher gewesen, dass man ihn entführt und hier eingesperrt hatte.
Die Haare auf seinen Armen stellten sich auf, er bekam eine Gänsehaut. Man könnte meinen, er sollte Erleichterung verspüren, weil ihm der Weg ins Freie nicht versperrt war, aber er fühlte nur Unsicherheit und Angst.
Wenn er nicht gefangen war, was sollte er dann hier?
Draco schaffte es die Tür aufzudrücken, aber dann überkam ihn erneut Erschöpfung und Schwindel. Er sank gegen das alte Holz und starrte hinaus. Vor ihm erstreckte sich ein weites Gebirge mit satten grünen Wiesen. Wo auch immer er war, es war nicht mehr Venedig.
Draco hatte die Nase voll. Von Leuten die sich nach ihm umdrehten, wenn er auf der Straße an ihnen vorbeiging. Von diesem Job. Vom Alkohol, obwohl er nicht von ihm loskam. Davon ständig verdächtigt zu werden.
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Boyfriend TO GO! -DRARRY-->Deutsch
FanfictionDas letzte was Harry nach einem stressigen Tag in der Aurorenabteilung erwartet zu sehen, als er sich gerade seinen Mandelmilchlatte gönnen will ist Draco Malfoy hinter der Theke seines Lieblingscafes. Eine spritzige lockere Drarry Coffeeshop Roma...