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Draußen packte Micha die ganzen Sachen in den Kofferraum und verschloss diesen.

„Alles okay bei dir?", fragte er mich dann schließlich.

„Ja, danke... für alles!" Ich fiel ihm in die Arme. Sanft streichelte er mir über den Rücken.

„Manu... Das was du gesagt hast... Dass du mich liebst, ist das wahr?", fragte er mich, ließ mich aber nicht los.

Jetzt löste ich mich aber vorsichtig von ihm. „Ja, es ist wahr. Ich hab mich in dich verliebt, Micha. Du warst die letzten Wochen einfach so lieb zu mir. Du hast mir gegeben, was Taddl mir nie gegeben hat. Liebe, Aufmerksamkeit... Solche Dinge eben. Dann konnte ich nicht anders, als mich in dich zu verlieben." Ich würde rot und lächelte ihn unsicher an.

„Manu... Ich-", er stoppte seinen Satz und legte vorsichtig seine Lippen auf meine. Es war unglaublich. In meinem Bauch schienen gerade Feuerwerke zu explodieren. Es war einfach unbeschreiblich schön.

„Ich habe mich auch in dich verliebt, lieber Manuel." Nun drückte er mich wieder.

„In letzter Zeit habe ich einfach gemerkt, dass ich mehr für dich empfinde als Freundschaft. Wir haben so viel Zeit zusammen verbracht und ich habe eines gemerkt. Du bist wunderschön, von innen und von außen, ich liebe dich. Und du hast jemand besseres wie Taddl verdient. Ich bin vielleicht nicht perfekt, aber ich möchte besser für dich Sorgen, als Taddl es tat. Deshalb möchte ich dich fragen, lieber Manuel, möchtest du mein Freund sein?", fragte er mich und lächelte mich an.

„Micha, du bist perfekt. Perfekt für mich! Liebend gerne!", freute ich mich und fiel ihm wieder in die Arme, drückte ihm schließlich noch einen Kuss auf den Mund.

Schlussendlich schloss Micha noch den Kofferraum und wir fuhren zurück in seine beziehungsweise nun endlich offiziell unsere Wohnung.

~ Ein halbes Jahr später ~

„Manuel! Steh auf, du hast mir versprochen, dass du mitkommst!", versuchte Micha mich zu wecken. Vergebens.

„Noch fünf Minuten, Mummy", sagte ich und drehte mich auf die andere Seite, sprich von ihm weg.

„Wenn, dann bitte Daddy", sagte er und lachte, was mich schließlich auch zum Lachen brachte.

„Du bist so ein Idiot, Micha", sagte ich nachdem ich mich aufgesetzt und wieder zu ihm gedreht hatte und lachte weiter.

„Mein Idiot!", sagte ich und zug ihn zu mir aufs Bett.

Schließlich nahm er meine Wange in seine Hand und küsste mich.

„Das bin ich", fügte er schließlich hinzu und grinste mich an.
„Und jetzt steh endlich auf, du Faulpelz!

„Schon gut, schon gut", murmelte ich und stand schließlich auf. Wir würden wo hinfahren, hatte Micha mir gesagt. Wohin genau aber nicht.

„Michaaaa, wohin fahren wir eigentlich?", fragte ich ihn, doch er lachte bloß.

„Überraschung", grinste er. „Und jetzt mach dich endlich fertig. In zehn Minuten fahren wir!"

Ich machte mich also schließlich fertig und war dann etwas nach der Frist, die Micha mir auferlegt hatte fertig. Er stand schon vor der Tür und wartete.

„Du bist spät, tztz." Er schüttelte gespielt enttäuscht den Kopf.

„Tut mir leid", sagte ich und zog theatralisch meine Mundwinkel nach unten. „Kannst du mir jemals verzeihen, mein geliebter Michael?"

„Hmm... Ich weiß ja nicht", sagte er und tat so, als würde er grübeln.

„Wie wäre es mit dem hier als Entschuldigung?" Ich lehnte mich zu ihm und gab ihm einen kleinen Kuss.

„Entschuldigung angenommen!", lachte er und nahm meine Hand.
„Und jetzt komm, wir müssen endlich los!"

Schlussendlich begaben wir uns in Michas Auto um loszufahren. Ich fragte mich immer noch, wohin wir eigentlich fahren würden.

Ich blickte aus dem Fenster und versank in meinen Gedanken, bis Micha neben der Straße anhielt. Schnell huschte er von der Fahrer- zur Beifahrerseite, um mir die Tür aufzumachen. Er nahm gentleman-like meine Hand und half mir sogar auszusteigen.

Dann zog er mich schließlich ein Stück weiter und blieb stehen. Völlig verwirrt blickte ich ihn an.

„Micha...", fing ich an zu reden, wurde aber sofort wieder unterbrochen.

„Manu, wir kennen uns jetzt schon jahrelang, sind seit einem halben Jahr zusammen. Das hier ist der Platz, wo ich dich zum ersten Mal gesehen habe, wo du mich zum ersten Mal glücklich gemacht hast. Jeder Tag mit dir ist wunderschön, jeder Tag macht mich bloß noch glücklicher. Ich könnte mir nichts besseres vorstellen, als mein ganzes Leben mit dir zu verbringen."
Er kniete sich vor mir nieder und öffnete eine kleine Schatulle, die er davor aus seiner Jacke holte.
„Und deshalb will ich dich fragen, Manuel, willst du dein restliches Leben ebenfalls mit mir verbringen?"

Überrascht blickte ich zu ihm, aber die Antwort kam sehr schnell. Ohne viel darüber nachdenken zu müssen. Ich glaube das war ein gutes Zeichen.

„Ja! Ja, ja, ja, jaaa! Nichts lieber als das!" Er stand auf und zog mir den Ring über den Finger. Keine Sekunde später fiel ich ihm schon in die Arme.

„Ich... Ich bin glücklich. Danke. Ich liebe dich!", flüsterte ich ihm ins Ohr, während wir dort eng umschlungen am Straßenrand standen, wo Micha mich damals abgeholt hatte.

„Ich dich auch, Manu. So sehr", antwortet er mir bloß leise zurück. Seine Stimme wurde bis zum Ende hin immer leiser.


Liberation 「Zomger|GLPaddl」 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt