Prolog

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„Alda, da gab's 'ne Explosion!", sagte Palette lachend, sofort fielen Maudado, Zombey und ich mit in das Gelächter ein.

Wir nahmen gerade wieder eine Runde GTA 5 auf, die Sonntag online gehen würde.

Egal was ist, die drei bringen einen echt immer zum Lache, auch wenn es einem nicht gerade gut geht.

Man sieht es meistens nur in den Kommentaren, wie Leute uns danken, dass wir sie glücklich machen. Doch das ist bei mir auch so.

Egal wie scheiße es mir geht, Patrick, Michael und Maurice heitern mich immer auf und sind für mich da.

In letzter Zeit kommt es leider häufiger vor, dass es mir schlechter geht.

Der Grund dafür ist weniger ein Grund, mehr eine Person.

Mein Freund. Thaddeus Tjarks. Ihr werdet ihn sicher auch als Taddl, T oder Brick kennen.

Er verletzt mich in letzter Zeit durchgehend. Es tut so weh.

Natürlich ist es auch auffällig, und meine drei Freunde merken, dass es mir schon länger schlecht geht. Glücklicherweise sagen sie nichts dazu.

„Psst, Manu! Du musst das Video beenden", flüsterte Zombey mir zu und begann zu lachen.

War ich wirklich so im Gedanken gewesen? Oh Mann... Ich fiel ins Lachen mit ein.

„Stimmt danke!", lachte ich und schüttelte leicht den Kopf. Richtiger Fail von mir. Mal wieder. Gott sei dank, kann man das aus dem Video raus schneiden.

„So Leute, das war's mit GTA 5. P-Schnizzl, Zimbelzumbel und Mauschnado sind unten verlinkt. Lasst eine Bewertung da und bis zum nächsten Mal", machte ich die Abmoderation und beendete schließlich die Aufnahme.

Ich war nur froh, dass wir Palettes Aufnahme davor schon gemacht hatten. Ich war fix und fertig. Naja, es war ja auch schon spät!

„Alles okay, Manu?", fragte mich Zombey. Wir unterhielten uns noch alle zusammen etwas im TS. „Ich meine klar, du bist vergesslich, aber die Abmoderation?"

Ich seufzte nur und zuckte mit den Schultern, bis mir auffiel, dass er das gar nicht sehen würde. Ich Idiot!
„Ich bin bloß müde", erklärte ich ihm, während Paluten gerade zuhörte und Maudado wieder gemutet war.

„Dann geh doch lieber schlafen!", meinte Michael.

„Wäre keine schlechte Idee, aber ich muss noch das Video für morgen Abend fertig schneiden", erklärte ich ihm, woraufhin er nur seufzte.

„Das kannst du doch morgen auch noch machen", warf Patrick ein.

„Ich möchte es aber schon fertig haben", sagte ich wieder. „Keine Sorge, danach gehe ich schlafen Leute, versprochen!"

Wieder hörte man ein Seufzen von Zombey. „Na schön", meinte er.

„Also gute Nacht, Freunde", verabschiedete ich mich noch von ihnen. Auch sie verabschiedeten sich von mir.

Ich schloss also den TS und öffnete mein Schnittprogramm. Langsam zog ich die Audio- und Videodateien rein und fing an, zu schneiden.

Ich war so beschäftigt, dass ich nicht einmal merkte, wie die Wohnungstür geöffnet wurde. Das Rasseln der Schlüssel riss mich jedoch aus meinen Taten.

Aber... er war doch so lange nicht mehr da gewesen. Eineinhalb Wochen vielleicht, oder länger?

Vorsichtig ließ ich die Maus los und drehte mich mit meinem Stuhl Richtung Tür. Leise atmete ich ein und aus, und lauschte den Geräuschen, die er von sich gab.

Anscheinend versuchte er noch immer die Tür abzuschließen, denn das Rascheln hörte nicht auf.

Zögernd stand ich auf und öffnete leise die Tür. Er war es wirklich. Und er war betrunken... mal wieder.

Er versuchte gerade die Tür abzuschließen, traf aber das Schlüsselloch nicht.

Vorsichtig ging ich zu ihm. „Warte, ich helfe dir", flüsterte ich und half ihm mit seinem Schlüssel.

Leicht grinste er. „Manu", flüsterte er. Ich schloss die Tür und blickte dann zu ihm, er lächelte mich bloß an.

Plötzlich drückte er mich gegen die Tür und presste seine Lippen auf meine. Er hatte wirklich getrunken, wieder... wie zu oft. „Taddl...", seufzte ich auf, doch er küsste mich einfach weiter. Seine Lippen bahnten ihren Weg meinen Hals entlang und hinterließen ihre Spur.

Langsam fuhr er mit seinen Händen unter mein Shirt und zog es mir über den Kopf. Auch seines war bald verschwunden.

Schließlich nahm er mich an meinen Oberschenkeln und hob mich hoch, ich landete bald wieder an eine Wand gepresst.

Ich wusste auch schon wie diese Nacht enden würde. Sie würde so enden, wie jede Nacht, in der er her kam. Und am Morgen war er so gut wie jedes Mal verschwunden. Doch ich konnte ihn nicht abhalten. Ich könnte es einfach nicht. Weil ich ihn Liebe.

Liberation 「Zomger|GLPaddl」 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt