Light up my Soul [Michael Patrick Kelly]

Kapitel 22

Kichernd laufen Maite und Amy durch den Backstagebereich der Halle und philosophieren darüber wie Patrick wohl gleich schauen wird, wenn Amy mit Maite im Schlepptau, vor ihm steht. Schon kommt er aus seiner Garderobe geschossen, gerade als sie an der Tür klopfen wollen. Verwirrt schaut er zu seiner Schwester. "What are you doing here?", fragt er überrascht und zieht Maite in eine Umarmung. "Denkst du ich lass dich einfach so abhauen ohne dich nochmal zu besuchen?", fragt sie lachend.
Natürlich nicht. Patrick geht nun auf Amy zu und drückt ihr einen Kuss auf die Lippen. "You're the best.", flüstert er in ihr Ohr, als er sie noch einmal kurz in den Arm nimmt.
Maite schaut beide grinsend an.

Gemeinsam schlendern sie in ein Zimmer, das wohl sowas wie ein Aufenthaltsraum sein muss.
In der Mitte steht ein kleiner Tisch mit den passenden Stühlen, auf denen sie sich niederlassen. "Denk an unsere Abmachung, Paddy. Heute ist es so weit.", sagt Maite dann.
Verdutzt schaut Amy zwischen beiden hin und her. "Wir haben uns mal geschworen zusammen einen Song zu singen, wenn einer von uns den anderen bei einem Konzert besucht.", erklärt Patrick. "Das hat mich jahrelang davon abgehalten mal zu ihr zu fahren.", scherzt er, was ihm einen Seitenhieb, auf die Schulter, von seiner Schwester einbringt.
Noch eine Weile unterhalten sie sich angeregt über Patricks Wohnungssuche, die Konzerte, das Musikgeschäft. Meist sitzt Amy nur daneben und genießt es den Beiden zuzuhören. Patrick und Maite verbindet etwas besonderes, nämlich die bedingungslose Liebe, die es nur unter Geschwistern zu geben scheint.
Das zu beobachten ist in diesem Moment wie Balsam für Amys Seele.

Schließlich wird es Zeit für Patrick auf die Bühne zu gehen.
Amy und Maite gesellen sich an den Bühnenrand und schauen von der Seite aus zu.

"Also, was läuft da zwischen euch?", fragt Maite unverfroren.
Amy atmet einmal tief ein. "Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung was da läuft.", gibt sie zu, "Es ist alles einfach so passiert."
Maite schaut sie stirnrunzelnd an.
"Du tust ihm wirklich gut. Das sehe ich sofort. Er ist glücklich.", erklärt Maite lächelnd mit einem Blick zu ihrem Bruder, der hinter der großen Treppe, die auf der Bühne aufgebaut ist, auf seinen Einsatz wartet.

Kaum ertönt der erste Bass, ist das Gespräch beendet. Patrick platzierte sich liegend auf der Treppe und hebt nun das Mikrophon an die Lippen.
"I've been sleeping and I've been fading away. Needed healing, was caught up trying to kill the pain.", singt er voller Inbrunst.
Sofort muss Amy daran denken, wie sie damals in der Küche stand und diesen Song hörte, als Patrick ihr den Kopfhörer aus dem Ohr zog. Wie sehr hatte Amy es vermisst ihn so glücklich und ausgelassen auf der Bühne zu sehen. Er ging auf in seiner Rolle, in seiner Musik. Nichts scheint ihn in diesem Moment glücklicher zu machen. "Only you can save me. Only you embrace me.", lauten schließlich seine Worte. Als er sie singt, schaut er Amy von der Bühne aus an. Scheinbar hat er die selbe Erinnerung im Kopf. Oder steckt doch mehr in diesen Zeilen?

Die Masse tobt, mit jedem Song etwas mehr. Auch Patrick scheint es so zu gehen.
Nach "iD", setzt er sich auf einen Hocker, den jemand auf die Bühne gebracht hatte und fängt an zu erklären: "Heute habe ich zwei ganz besondere Zuschauerinnen hier im Saal..."
Amy schaut ihn grinsend an und auch Maite folgt ihrem Blick. Patrick schaut kurz zu ihnen herüber und macht eine einladende Geste mit der Hand. Man könnte meinen dadurch will er seine Worte unterstreichen. "Das ist mein Stichwort.", flüstert Maite, atmet tief ein und geht schon mal ein paar Schritte nach vorn.
"...sie beide sind ein ganz wichtiger Teil von meinem Leben. Eine davon kennt ihr ganz sicher.  Please welcome my lovely Sister, Maite!"
Die Menschen klatschen und pfeifen während Maite lächelnd die Bühne betritt.
Die ersten Töne werden angestimmt und Amy weiß sofort um welchen Song es sich handelt. Roundabouts.
Amy steigen sofort wieder Tränen in die Augen. Nicht aus dem Grund, wegen dem die beim ersten Mal weinte, sondern weil es einfach unglaublich schön ist. Maites Stimme ergänzt die ihres Bruders perfekt.
Den Song so, als Duett, zu hören, ist nochmal ganz anders. Viel emotionaler. Man könnte meinen es steckt eine wahre Geschichte hinter ihren Worten, die sich zwischen ihnen abspielt, wenn man nicht wüsste, dass dort Geschwister auf der Bühne sitzen.
Maite verabschiedet sich grinsend vom Publikum und zieht Amy in eine Umarmung. "Das war wahnsinnig schön. Woher kennst du denn den Song?", fragt Amy schließlich nachdem sie sich voneinander gelöst hatten. "Ich hab ihn teilweise mit komponiert.", erklärt Maite schulterzuckend.

Patrick singt noch ein paar Songs und verabschiedet sich dann für eine "Pinkelpause" von der Bühne. Sogleich kommt er zu den beiden Frauen. Nachdem er Maite kurz umarmt hat und ihr etwas ins Ohr geflüstert hatte, was Amy nicht verstehen konnte, kommt er auf Amy zu und zieht sie stürmisch in seine Arme. Amy lässt den Kopf gegen seine Schulter sinken und schließt die Augen. Sein Körper strahlt eine unglaubliche Hitze aus. Kleine Schweißtropfen sammeln sich auf seinem Gesicht und auch das Shirt ist leicht feucht, doch Amy stört das nicht im Geringsten. Für einige Sekunden stehen sie einfach da. "Ich bin so froh, dass du da bist ", sagt Patrick dann leise und drückt ihr einen Kuss auf den Kopf.
Amy lächelt nur selig. "Come with me.", bittet Patrick sie und greift nach ihrer Hand. Gemeinsam gehen sie zur Garderobe, wo Patrick die Tür abschließt. Keine Sekunde später landet sein Shirt, mit der roten Aufschrift, auf dem Boden. Amy beobachtet die Szene amüsiert, denn er hat so seine Probleme das schweißnasse Kleidungsstück vom Körper zu ziehen.
Patrick dreht sich zu Amy um und geht auf sie zu. Fordernd legt er seine Lippen auf ihre und zieht sie an den Hüften zu sich heran. Schnell verlieren sie sich in ihren Küssen, bis Amy wieder realisiert wo sie sich gerade befinden. "Solltest du dich nicht lieber akklimatisieren?", fragt sie zwischen zwei Küssen. Patrick tut kurz so als würde er darüber nachdenken. "Nope.", meint er dann trocken  und schiebt Amy nach hinten, bis sie die Wand in ihrem Rücken spürt. Seine Hände wandern unter ihr Shirt und die Küsse ihren Hals entlang. Nur zu gern lässt Amy sich das gefallen.