Kapitel 21

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"I want to stay right here with you."
Amy legt ihren Arm um seinen Bauch und legt den Kopf auf seine Schulter. "Ich wünsche mir auch nichts anderes... aber es geht nicht."
Sie spürt wie Patrick nickt.
"But I'll be back as soon as possible. Spätestens nach der Tour, okay?", Amy sagt nichts und geht gedanklich seine Konzerttermine durch. "Wait a second", sagt Patrick plötzlich und schiebt Amy sanft zur Seite. Kurz verschwindet er im Flur und kommt mir einer Karte in der Hand wieder. "Hier. Das ist für dich. Nur falls ich es nicht schaffe dich abzuholen.", erklärt er und drückt Amy einen Backstagepass in die Hand. "Ich würde mich wirklich freuen, wenn du dabei wärst.", ergänzt er mit einem schiefen Grinsen. Nur zu gerne nimmt Amy sein Angebot an.

Als Amy am nächsten Tag aufwacht, ist Patrick bereits aus dem Bett verschwunden. Verwundert dreht Amy sich zur seiner Seite des Bettes. Nur für den Fall, dass sie noch nicht ganz aufnahmefähig ist und vielleicht noch träumt, fährt sie einmal mit der Hand über das Laken.
Gähnend klettert sie aus dem Bett und macht sich auf die Suche.
Ein leises Klappern ertönt aus der Küche und der Geruch von Kaffee steigt ihr in die Nase.
Zögerlich schiebt Amy die Tür auf.

Patrick steht, schon fertig geduscht und angezogen, am Esstisch und schenkt gerade den Kaffee in eine Tasse. Leise singt er vor sich hin. "Don't worry don't be afraid. Don't wait until it's to late. Now I see bigger life with no fear in my heart..."
Amy tritt von hinten an ihn heran und legt die Arme um seinen Bauch.
"Guten Morgen.", sagt sie, die Wange an seinen Rücken gelegt. "Good Morning, sweetheart.", lächelt er.
Überrascht von seiner guten Laune, lässt Amy von ihm ab, um in eine Umarmung gezogen zu werden.
"Wer bist du und was hast du mit Paddy gemacht?", fragt Amy und löst sich aus seinen Armen. "I don't know. Maybe Paddy realized that he will be the happiest man on earth soon.", meint Patrick und legt seine Hände auf Amys Wangen. Sanft streicht er mit den Daumen über ihre Haut.
Kurz verliert Amy sich in seinem optimistischen Blick bevor sie die Hände um seinen Hals legt und ihn für einen Kuss zu sich zieht. Was ist nur los mit ihm? Erst ist er so gut gelaunt, dann haut er solche Sätze raus...

Grinsend setzt Patrick sich an den Tisch und holt seinen Rosenkranz aus der Hosentasche, den er sich um den Hals legt. Aha. Daher weht der Wind.
Lächelnd lässt sich Amy auf den Stuhl ihm gegenüber plumpsen.

"Würdest du mir jetzt bitte mal erklären warum du so grinst?", bittet Amy ihn, als sie, nach dem Frühstück, den Tisch abräumt. Die ganze Zeit über hatte er nichts verraten.
"Ich habe eine Wohnung ganz in der Nähe gefunden. Und ich könnte sofort einziehen. That means I will just go back home, take my stuff and will be right back in two weeks, after the first concerts.", erklärt er euphorisch.
Ein breites Grinsen umspielt Amys Lippen.

Schnell hüpft Amy unter die Dusche und macht sich für die Arbeit fertig.
In Windeseile ist die fertig geschminkt und angezogen. Sie freut sich auf den Tag, auch wenn es vorerst der letzte ist, an dem Patrick bei ihr ist und sie ihn heute so gut wie gar nicht sieht. Aber sie freut sich darauf Maite zu sehen und auf das Konzert am Abend.
Nach einer kurzen Verabschiedung bricht Amy auf. Sie ist wirklich schon spät dran. Patrick bleibt zu Hause und packt seine restlichen Sachen. Er muss schließlich erst am Nachmittag nach Chemnitz.

Amys Tag geht erstaunlich schnell rum. Sie arbeitet nochmal an den Fragen für das Interview und richtet den Raum dafür her, den ihr Chef extra für solche Anlässe errichten ließ. "So viele Büros brauchen wir ja auch nicht.", waren damals seine Worte. Eine gute Idee, wie Amy fand.
Den Glastisch bestückt sie mit einer Glaskaraffe, die mit Wasser befüllt ist und einer hübschen Vase mit verschiedenen Blumen. Die gemütlichen schwarzen Ledersessel rückt sie in eine gute Position.

Pünktlich um 13 Uhr, als sie gerade fertig ist, klopft es an der Tür. Ihr Chef kommt zuerst herein. "Hallo Amy. Ich habe dir jemanden mitgebracht.", meint er fröhlich. Sogleich kommt Maite herein und stößt einen kleinen Schrei aus. Kurz darauf drückt sie Amy fest an sich.
Noch schnell verabschiedet sich Herr Meier. "Es freut mich sehr, dass sie Zeit für uns gefunden haben, Frau Kelly.", sagt er dankbar und verlässt eilig den Raum.

Schnell ist das Interview geführt. Es ist das erste Interview in dem Amy überhaupt nicht aufgeregt ist. Die meiste Zeit über kam es ihr gar nicht so vor als wäre es eins gewesen.
"Also, jetzt erzähl mal was es bei dir neues gibt. Ich hab gehört mein Bruder ist bei dir zu Besuch.", bittet Maite, nachdem alle Fragen beantwortet sind. Amy weiß nicht was sie sagen soll. Weiß sie denn alles? Wahrscheinlich nicht. "Ja. Paddy ist sozusagen für ein paar Tage zu mir geflüchtet. Aber er reist heute Abend wieder ab.", erzählt sie ausweichend.
Maite blickt ein wenig traurig drein. "Oh schade. Ich hätte ihn gern nochmal gesehen, wenn ich einmal hier bin."
Da kommt Amy eine Idee. Sie springt auf und eilt zu ihrer Handtasche.
Nach ein bisschen Wühlen, zieht sie ihren Backstagepass hervor. "Ich hab eine Idee. Ich hab zwar nur einen Pass, aber du kommst doch bestimmt problemlos mit rein.", meint Amy und wedelt mit der Karte vor Maites Nase herum. "Amy, du bist großartig!", lacht Maite, "Der wird große Augen machen."

Um 17 Uhr kann Amy endlich das Büro verlassen. Sie musste noch das Interview ausarbeiten und in den Druck geben.
Schnell läuft sie zu ihrem Auto und fährt, etwas zu schnell, vom Parkplatz. Eigentlich wollte sie schon lange in Chemnitz sein.
Die Fahrt dorthin gestaltet sich, mehr oder weniger, schwierig. Überall Staus und Baustellen.

Mit etwas Verspätung kommt sie schließlich auf dem Parkplatz vor der Halle an. Suchend schaut sie sich um. Keine Spur von Maite, mit der sie sich ausgemacht hat, dass sie sich hier treffen.
Direkt vor der Halle wird sie schließlich fündig. Maite steht dort und unterhält sich mit einigen Fans ihres Bruders. Lächelnd geht Amy auf sie zu und tippt ihr auf die Schulter. "Amy. There you are!", ruft sie aus. Schnell verabschiedet sie sich und geht mit Amy zusammen in Richtung Eingang. Der offizielle Einlass sollte auch gleich beginnen, sodass sie sich erst einmal einen weg durch die Menschen suchen müssen.

"Hallo, Frau Kelly! Schön Sie zu sehen.", meint der Mitarbeiter am Eingang und lässt Beide hinein ohne überhaupt den Pass sehen zu wollen. Es kann ja auch Vorteile haben Maite dabei zu haben, denkt sich Amy lächelnd.

Light up my Soul [Michael Patrick Kelly]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt