Kapitel 13; "Aufgeflogen, Ilayda."

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Mesut rannte hinter mir her und hielt mich am Arm fest. "War das nicht zu hart?" Ich meine Ihr seid doch verwandt." Ich schluchzte. "Das hat er selber doch auch nie gedacht. Für ihn hatte das nie eine Rolle gespielt, dass wir verwandt sind. Hast du denn nie gehört wie er mit mir gesprochen hat? Wie er mich behandelt hat?" Ich schluchzte lautstark und Mesut umarmte mich sofort. "Doch, aber ich meine nur.. Ihr seid Geschwister, verdammt." "Das sind wir, ja. Aber trotzdem. Ich werde ihm nicht verzeihen. Bitte lass mich. Ich möchte nicht mehr darüber sprechen. Bitte!", flehte ich ihn an. Er fuhr mir sanft und liebevoll durch mein Haar und versuchte mich zu beruhigen. So vergingen mehrere Minuten und ich ging auf Abstand. "Danke, Mesut."  "Wozu sind denn beste Freunde da, wenn nicht für sowas?", fragte er und grinste mich an. Ich zuckte mit den Schultern und sah auf den Boden. "Was willst du machen?" "Ich werde eine Weile bei meiner Freundin wohl wohnen.", murmelte ich. "Bis diese zwei Monster aus dem Haus sind. Aber zuerst will ich noch wissen, was sie damit bezwecken wollte." Er nickte mir zustimmend zu und lief neben mir her. Mein Bruder kam uns entgegen und er wollte mich umarmen. Ich schubste ihn weg und beachtete ihn nicht weiter. "Ich hasse dich.", nuschelte ich leise.. "Nurcan, es tut mir Leid. Ich hätte doch..." "Doch, das hättest du. Du kanntest mich! Du hast mich mal geliebt und über jeden gestellt, abi. Ich vermisse den, der du einmal warst. Den jetzigen Emrah will ich nie wieder sehen! Und ja, ich hasse dich wirklich!", zischte ich. "Wie oft musste ich mir schon wegen ihr Beleidigungen anhören? Von dir! Von meinem leiblichen Bruder!", zischte ich ihn wütend an und wich einige Schritte nach hinten, als er mir eine Haarsträhne wegstreichen wollte. 





"Mesut, lass uns bitte mal überprüfen, ob Ilayda wach ist, ja?" Inzwischen war sie schon aus dem OP Saal in ein anderen Raum verlegt worden. "Sie schläft noch.", antwortete mein Bruder und wischte sich die Tränen weg.  Gegen meinen Willen, folgte ich meinen Bruder aber bis zu dem Zimmer, wo Ilayda verlegt worden war. Wir warteten draußen und ich lehnte mich an die Wand neben der Türe. Wie lange würde sie noch unter der Narkose stehen? Wie lange würde sie noch schlafen? Ich wollte Antworten und zwar jetzt! Ich hatte genug vom Warten.  "Hast du unseren Eltern Bescheid gegeben?", unterbrach mein Bruder die herrschende Stille. "Nein, ruf sie lieber selber an." Er schaute mich fürsorglich an und vermied dann aber meinen Blick, welches ich ihm zuwarf. "Wie... wie konntest du eigentlich die Videos?" Als ich genervt mit den Augen rollte, übernahm Mesut das Gespräch. "Wir haben Kameras installieren lassen, nach deinem Verdacht auf Nurcan." Er nickte verzögert.  "Nurcan, es tut mir wirklich aufrichtig Leid.", entschuldigte sich mein Bruder mehrmals sogar.  "Mir egal. Ich will dich nicht mehr sehen. Deine Worte haben keine Bedeutungen mehr für mich. Und jetzt hör auf mich anzureden. Ich bin eh nur noch hier, weil ich noch ein paar Antworten will von deiner dummen Frau." "Ist es eigentlich der richtige Zeitpunkt, Nurcan?", mischte sich Mesut wieder ein und ich nickte. "Verdammt richtig." Ich klopfte an der Türe an, als ich von innen Geräusche hörte.  Ich wartete gar nicht auf das Herein. Wütend stampfte ich ins Zimmer und ging direkt auf Ilayda zu. "Wieso hast du dein Kind umgebracht?" "Ich... Ich hab das nicht. Das warst..." "HA! Jetzt mach halblang! Ich habe Beweise. Ich habe Kameras installiert im Haus und mein Bruder weiß auch von den Medikamenten, die man eigentlich nicht legal erhält." 

Jede Farbe, die sie noch in ihrem erschöpften Gesicht hatte, entwich ihr. "Ihr...", schluchzte. "Ich habe nichts zu sagen. " "Und wie du das hast!", kamen plötzlich mehrere Stimmen hinter mir. 

Unrein.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt