Kapitel 15 "Nurcans Perspektive"

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Ilayda war am Weinen und haute um sich. Sie schlug wie wild mit der linken Hand auf die Matratze und hielt sich mit der rechten Hand ihr Bauch.  Sie erzählte von all ihrem Leiden und was mit ihrem Vater geschehen war. Aber das wollte ich nicht glauben. Niemals würde mein Vater sowas tun und dann einfach ganz normal weiter leben?! Oder? Mein Blick ruhte auf ihr und selbst, wenn ich etwas Mitleid für sie hatte, wie konnte ich sicher sein, dass alles stimmte? Wieso sollte mein Vater sowas tun? Nur wegen dem Geld? Nein, niemals. Emrah sprach als erster. Weder meine Mom noch mein Dad. Beide schienen stumm zu sein und wirkten nicht so, als hätten sie vor dieses Schweigen zu unterbrechen. "Du lügst wie immer. Das ist das einzige was du je gemacht hast und je tun wirst!", schrie er sie an. Sie schüttelte den Kopf und schluchzte mehr. "Nein, dieses mal nicht. Wirklich. Du musst mir glauben. " "Ich glaube dir gar nichts mehr!", brüllte mein Bruder weiterhin. Er zog seinen Ehering aus und drückte es ihr in die Hand. "Du hast gerade zugegeben, was deine Absicht war."" "Ja, aber die Gründe doch..." "Wir glauben dir aber nicht.", sagten wir gleichzeitig. Egal wie sehr die auch weinte, es war mir gleichgültig. Zumindest wollte ich es so. Meine Eltern, die bisher geschwiegen hatten, meldeten sich endlich auch zu Wort. "Du verwechselst uns bestimmt. Ich leite doch kein Bauunternehmen. Ich habe eine Firma ja, aber wir kümmern uns um Landwirtschaft.", sagte mein Vater. "Das stimmt!", stimmte ich zu. "Daher kann das gar nicht stimmen!" Sie schüttelte ihren Kopf und schluchzte immer mehr. "Doch es stimmt. Vielleicht ist das jetzt so, aber damals nicht." "Hör endlich auf zu lügen. Hör auf, verdammt!", zischte mein Bruder sie an. "Wir werden uns scheiden lassen und wenn du hier raus bist, gehst du alleine zurück in die Türkei!", brummte mein Bruder.



Nachdem verließen wir das Raum, jedoch schrie sie meinem Vater nach. "Du hast meiner Mum Geld geschickt, damit sie dich nicht weiter nervt! Du hast ihr Schweigegeld gegeben! Ich werde es beweisen!" Ihr Stimme brach ab und nun war nur noch ein Heuler zuhören. "Los Kinder, lasst uns gehen!", sagte mein Dad im strengen Ton. "Sie spinnt doch. Sie ist durchgedreht. Wie viel Schaden will sie denn anrichten mit ihren Lügen?", sprach endlich meine Mutter. Doch ob wirklich alles gelogen war? Da zweifelte ich nun dank dem Verhalten meiner Eltern etwas. Sie benahmen sich irgendwie eigenartig. Ich blieb stehen, als ich Timur mit seiner Mutter dort sah im Wartezimmer. Mein Herz schlug und ich konnte nicht wegsehen. "Du hast doch mit dem mal geredet, oder? Ist das ein Freund?", fragte mich Emrah und stand inzwischen neben mir. "Ja. Ja.", murmelte ich und betrachtete beide. "Mom, Dad. Ich komme später nach Hause." "Aber Nurcan, wir sind alle müde. Und sollten jetzt Heim.", widersprach meine Mutter. "Ich habe gerade nur einen Freund gesehen. Ich will mit ihm reden. Dann komme ich nach. Macht euch keine Sorgen um mich. Ich habe von Anfang an Ilayda nicht getraut und jetzt nicht. Ihr habt mir doch auch immer geglaubt, als sie mir die Schuld für etwas zu stecken wollte. Jetzt glaube ich euch." Doch irgendwas ließ mich zweifeln. Ich musste das unterdrücken und meinen Eltern vertrauen. Und das würde ich! Meine Eltern lächelten mir zu und nickten verständnisvoll. "Emrah, endlich bist du wieder du selbst." Er nickte etwas beschämt und heulte dich dann in den Armen unserem Vaters aus. Während sie dann auf den Ausgangzu steuerten, lief ich zu Timur. Er blickte auf und lächelte mich fraglich an. "Hey..." "Selber Hey.", begrüßte er mich zurück.

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