Kapitel 1

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Es ist früh am Morgen. Die Vögel zwitschern und die Sonne scheint durch das Fenster in mein Gesicht. Der Wecker klingelt wie jeden Tag um sechs Uhr morgens zur Schule.

Die erste Herausforderung war schon das aufstehen... Ich hatte mal wieder viel zu wenig geschlafen, weil ich gestern noch bis zwölf Uhr meinen Lieblingsfilm, Fast and Furious geguckt habe. Musste dann aber ausmachen, weil meine Mutter rein kam und meinte, dass ich lieber schlafen sollte - tja, sie hatte definitiv recht. 

Im Badezimmer und duschte ich erstmal um wach zu werden und mich frischer zu fühlen. Wahrscheinlich ist es nur so ein Gefühl, aber ich glaube immer, dass meine Augenringe danach weniger wären. Ich schaute in den Spiegel und sah meine nicht vorhandene Motivation... Ich meine, woher sollte sie auch kommen? Ich muss zur Schule.

Nach der Dusche schminkte ich mich dezent und föhnte meine Haare. Die zweite Herausforderung war es mal wieder die Klamotten rauszusuchen... Ich meine, wer kennt es nicht? Man sagt noch voller Enthusiasmus, heute Abend leg ich die Sachen für Morgen raus! -  und tut es dann doch nicht, weil es viiiel wichtigere Dinge gibt?

Meine Mutter kam ins Zimmer, um mir einen guten Morgen zu wünschen und beriet mich gleich mit meinen Klamotten. Wir entschieden uns für mein Lieblingsoutfit, eine lange schwarze ripped Jeans (Bild) und einen beigen leicht bauchfreien Pulli. Meine Mutter hatte einen echt guten Modegeschmack, den man einfach nur beneiden kann...

Ich lockte mir an diesem Morgen meine langen kastanien braunen Haare, die einen leichten Ombrè-Effekt haben und schweifte mit meinen Gedanken ab. Dachte an alles Mögliche, was ich nach der Schule machen will und was der gut aussehende Typ heute macht, den ich mich aber nicht traute anzusprechen. Man ich hasse das, ich bin immer so schüchtern wenn es um Jungs geht! Aber ich meine, der sieht auch echt gut aus mit seinen braunen Haaren, durch die er immer mit seiner Hand fährt und den hellblauen Augen!

Ich schaute auf die Uhr an meiner Wand und bemerkte, dass ich trotz meiner Schwärmerei doch erstaunlich schnell an diesem Morgen war, also packte ich gemütlich meinen Rucksack und ging runter zu meinen Eltern um zu Frühstücken.

Es gab bei uns immer Toast mit Rührei und die Tradition ist es dabei zu erzählten was wir an dem Tag so vor hatten. Ich weiß, Irgendwie komisch, aber meine Eltern wussten morgens immer nicht worüber sie reden sollten. Mein Vater und meine Mutter mussten beide an dem Tag lange Arbeiten und hatten keine Lust mehr Abends zu kochen, weshalb wir uns zum Abendessen in einem Restaurant verabredeten. 

Nach dem Frühstück verabschiedete ich mich wie immer mit einem Kuss auf die Wange bei meinen Eltern. 

"Tschüüüss!", schrie ich als ich mir die Motorradschlüssel von der Ablage griff und die Tür schloss. Ich ging zu meinem Motorrad, setzte meinen mattschwarzen Helm auf und fuhr zu meiner Schule. Mein Weg ist nicht all zu lang, aber ich liebte es Motorrad zu fahren und verbrachte viel Zeit damit und mit meiner Leidenschaft des Kämpfens, wovon aber niemand was wusste. 

Jeder dachte, ich wäre das typische "Girligirl" was mich aber nicht störte. Ich möchte mich wehren können, wenn mich jemand angreift und Motorrad fahren liebe ich einfach! Dieser Wind beim fahren, oh man, dieses Gefühl kann man kaum beschreiben, es sind nur du und dein bike, niemand der dich nervt oder ablenkt...

Ich kam in der Schule an und wurde von meinen Freundinnen begrüßt. Jeder kennt uns und ich gehöre irgendwie zu den beliebten der Schule. 

"Welches Fach haben wir jetzt?", frage mich Maya, eine meiner Freundinnen.
"Physik", antwortete ich in einem trotz Ton. Ich hasse dieses Fach! 

"Wir gehen heute Abend auch zu Jays Party oder? Ist eine Hausi und dein Boy ist auch da!", sagte Maya zu uns allen und zuckte mit den Augenbrauen beim letzten Satz zu mir. Ich hasse es, dass sie mich damit so aufzieht, aber es stimmt ja irgendwie....
"Na klar gehen wir hin!", sagte Frey übermutig. "Perfekt, dann hole ich euch um 8 ab okay?", schlug Maya vor als wir uns auf unsere Plätze im Klassenraum setzten.

Ich war ein Durchschnittsschüler, was die Noten betrifft, meine Fähigkeiten galten ganz dem Kämpfen und dem Motorrad fahren. Jungs waren bisher nicht so eingebunden in mein Leben, wahrscheinlich, weil ich einfach zu schüchtern bin...

Ich war mal wieder mit den Gedanken im Nirgendwo, als plötzlich die Tür aufschlug und ein gut gebauter Mann in einer tarnfarbener Uniform im Türrahmen stand, auf ein kleines Foto guckte und es mit uns verglich. Sein Blick war starr, ohne jegliche Emotionen und blieb bei mir stehen.

Krieg und LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt