Kapitel 7

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Die Tür öffnete sich, und man sah die Furcht in unseren Gesichtern...  

Ich beobachtete die öffnende Tür und mir schoss das Adrenalin ins Blut. Es war wie vor meinen Kämpfen. Man fühlt sich extrem stark und man ist sehr aufgeregt. Erleichterung kam über uns, als wir General Joe im Türrahmen sahen.

"Was ist denn hier los?", lachte er, "Sie sind aber gut vorbereitet..." Ich und Ben schauten uns an und fingen an zu lachen. "Ja, wir sind wohl ein bisschen paranoid, aber besser so, als gar nicht", meinte ich. Ben nickte zustimmend und lachte leicht weiter.

General Joe ging weiter in das Versteck, damit er nicht von der sich schließenden Tür erdrückt würde. "Also, das Flugzeug ist versteckt und es gibt keine Anzeichen dafür, dass uns gefolgt wurde", erklärte Joe. "Das klingt doch schonmal gut", sagte Ben. 

"Sie haben bestimmt langsam hunger, wollen Sie sich nicht umziehen und dann bringe ich Ihnen das Jagen bei?" "Ja klar, wo sind denn die Sachen?", fragte ich neugierig. Ich wollte die Klamotten sehen, in denen wir die nächsten Tage, oder vielleicht Wochen rumlaufen mussten.

"Dort drüben in dem zweiten Schrank neben rechts neben der Tür.", beantwortete mir Joe meine Frage. Ich und Ben drehten uns gleichzeitig um und gingen zum Schrank, er öffnete ihn, gab mir die Sachen aus dem Frauen Fach und nahm sich seine Sachen. Es waren schon die richtigen Größen, was irgendwie schon ein bisschen gruselig war...

Ich faltete die Klamotten auseinander. Es war ein Sport-BH, ein enges Top und eine skinny Jeans. Alles in schwarz. "Sie haben einmal richtige Hosen, einmal Jogginghosen und eine sweat-Jacke ist auch noch dabei.", erklärte Joe uns. Ben hatte ein T-Shirt und eine Jeans. Das T-Shirt in schwarz und Hose in einer ausgewaschenen Jeans-Farbe. Joe guckte ihn an und sagte: "Ja, normalerweise ist alles schwarz, aber irgendjemand wollte mal unbedingt eine Jeans und hatte eine mitgebracht." 

"Wo ist das Bad?", fragte ich. "Es gibt kein Bad." "Bitte was?", sagte ich fassungslos und mein Gesicht fiel zusammen. Ich dachte eher, dass es nicht noch schlimmer als schon ohne Bett geht. Aber stimmt, mir und Ben ist vorhin nicht aufgefallen, dass es hier kein Bad gibt. "Es muss doch ein Bad geben!", sagte Ben. "Nein, Sie haben draußen die Natur... Wofür braucht man ein Bad, ohne laufendes Wasser...", sagte Joe. 

Ben stöhnte und fing an sich auszuziehen. Es schien so, als würde es ihn nicht äußerst stören. Mich auch nicht, denn ich konnte am Anfang nicht aufhören ihn anzustarren. Er hatte ein Six-Pack und war durchtrainiert, nicht zu viel, grade perfekt für meinen Geschmack. Ich schluckte und versuchte mich zusammen zu reißen. Hör doch auf ihn anzugucken Jenny! Wies mein Gehirn mich zurecht.

Als ich es schaffte meinen Blick zu lösen, bevor er mein starren bemerkte, zog ich mir mein Pulli und meinen BH aus, zog den Sport-BH und das Top an. Es passte alles wie angegossen. Ich zog noch meine Hose aus und war froh, keinen Tanga beziehungsweise Reizwäsche morgens angezogen zu haben. Ich griff mir schnell die andere Hose und zog sie an.

General Joe kam aus dem Zimmer, welches Ben und ich nicht besichtigen konnten. "Was ist in dem Zimmer?", fragte ich neugierig. "Mein Zimmer, da schlafe ich", sagte Joe. Ich nahm das so hin, dass er nicht drüber reden würde und hakte nicht weiter nach.

General Joe hatte zwei Waffen in der Hand und fragte: "So, sind Sie fertig?" "Ja", antworteten ich und Ben fast gleichzeitig. "Gut, dann lasst uns rausgehen und uns was zu essen besorgen", sagte General Joe fast übermäßig gut gelaunt und öffnete die Tür. Ich verzögerte und ging dann doch, bevor die Tür wieder schließt.

"Also hier werden Sie irgendwo jetzt immer auf Toilette gehen, dort am Fluss die Zähne putzen und an dem Wasserfall dahinten kann man perfekt duschen. Alles klar?", fragte Joe. Ich und Ben schauten ihn entgeistert und leicht überfordert an. "Gut", sagte Joe nach unserem Schweigen. 

Er gab uns das Gewähr und erklärte uns die grundlegenden Sachen, zeigte uns ein Tier und meinte wir sollten zielen und einfach schießen. Ganz ohne Emotionen. Ich fand das fies und wollte die Tiere nicht töten, aber wiederum brauchte ich auch was zu essen. Also drückte ich ab und erwischte es an einer Stelle, dass es nur verwundet war und noch nicht tot.

"Schnell, drück nochmal ab!", schrie Joe fast. Ich tat was er sagte und erlegte das Tier. Ben holte sein erlegtes schon und ich war immer noch geschockt von diesem Mord, den ich begangen hatte. General Joe sah mir das an, strich mir über den Arm und meinte: "Man gewöhnt sich dran, das erste Mal ist immer das schlimmste."

Wir gingen zurück und Joe stellte einen Tisch vor das Versteck. Ich überließ den Jungs das zerlegen und meinte, dass ich duschen gehe. Nahm mir Shampoo, ein Handtuch und ging.

Ich war in Gedanken und genoss das Wasser, welches über mich floss. Es fühlte sich so an, als würde es alles abwaschen, die Sorgen, das schlechte Gewissen, die ganze Situation... Ich erschrak, als ich plötzlich Ben sah und duckte mich unters Wasser, damit er nicht auf meinen nackten Körper gucken konnte...


Krieg und LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt