Kapitel 5

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Joe öffnete die Tür und wir sahen die Umgebung... 

Es war fast überwältigend. Ich war in der Stadt großgeworden und kenne es nicht, dass Teile der Erde so aussehen könnten.

Wir waren in einem Wald oder Gebirge oder sowas. Überall waren Bäume, das Wetter war gut, es schien die Sonne und ich stand da und bewunderte erstmal alles. Es war eine Art von einem Schock, aber einem schönen. In diesem Moment vergaß ich kurz, dass wir eigentlich auf der Flucht waren.

"Was ist mit dir los, hast du sowas noch nie gesehen oder was?", sagte Ben und musste lachen. Ich stand da und bewunderte weiter alles und antwortete einfach nur mit einem erstauntem "Ja". 
Nachdem ich mich wieder berappelt hatte ging ich die Treppe vom Flugzeug runter. "Okay, ich zeig euch jetzt wo wir hingehen und dann muss ich das Flugzeug wieder wegfliegen, bevor es jemand sieht. Also hopp." befiel General Joe mir und Ben. Wir gehorchten sofort.

Wir liefen durch den Wald, was ca. dreißig Minuten dauerte. Irgendwann hatte ich den Wald genug bewundert und widmete mich dem Gespräch zwischen Joe und Ben: "Und wie sieht das dort aus? So ne Hütte oder ein richtiges Haus?" 

"Weder noch. Wir haben auf der ganzen Welt verteilt kleine, geheime Bauten, die verschieden aussehen. In dem Bezirk, indem wir grade sind, ist ca nach jedem Kilometer ein Versteck." "Und Sie wissen die alle auswendig?" "Nein, ich hab eine Karte,  Sie werden sie auch nachher noch bekommen." "Okay finde ich gut."

"Wie ist das denn mit Essen und Trinken?", fragte ich ein bisschen außer Atem von hinten. Normalerweise habe ich eine gute Kondition vom Kämpfen, aber ich glaube, dass mir dieser Flug einfach den Rest gegeben hat. "Es gibt Vorräte in jedem Versteck, aber wir werden das Wasser aus einem See filtern und Jagen gehen, damit die Vorräte für schlechte Zeiten noch zur Verfügung stehen.", antwortete mir Joe. "Okay." 

Wir liefen noch 2 Minuten und dann meinte Joe: "So, wir sind da Leute." Ich schaute mich um und dachte mir, dass ich entweder Blind bin, oder Joe uns verarscht, denn ich sah nichts, nur einen Felsvorsprung und viele, viele Bäume...

"Sie sehen es nicht mmh?", fragte Joe mit einem leichtem Lachen in der Stimme. "Ne", entgegneten Ben und ich gleichzeitig. Eigentlich ja auch logisch, dass man ein Versteck nicht sieht...
"Also, so versteckt sind alle Bauten von uns, Sie müssen lernen diese zu sehen und zu erkennen. Wenn die Bauten in einem Felsen, wie hier sind, dann müsst ihr schauen, ob entweder links unter oder rechts unten eine kleine Kante ist, denn dort kann man unterfassen und dadurch verursachen Sie die Öffnung der Tür. Jenny, versuchen Sie es mal!"

Ich guckte ihn überrascht an, wieso denn ich jetzt!?  Ich also ging zum Felsen und suchte die linke untere Seite ab. Ich hatte Glück und fand die Kante sofort. Erschrak aber peinlicherweise erstmal vor einer Spinne... Hallo!? Ich bin ein Mädchen, ich darf das!
Ich fasste unter die Kante und erschreckte mich schon wieder, dieses Mal aber vor der Stimme, die mir einen Guten Morgen wünschte. 

"Ja, Ihre Fingerabdrücke sind schon in allen Verstecken eingespeichert, damit keine unbefugten eintreten können, aber Sie schon.", meinte Joe. "Also erkennt dieses Ding unsere Fingerabdrücke und nur dann können wir rein?", wiederholte Ben. "Ja." "Woher haben Sie unsere Fingerabdrücke?", fragte ich verwundert. "Wir haben den Fingerabdruck von fast allen Menschen egal welchen alters.

Die Tür öffnete sich und wir konnten eintreten. "Sie müssen schnell reingehen, da die Tür sehr schnell schießt.", warnte uns General Joe. "Und wo genau schlafen wir?", frage ich. "Sie müssen sich dort eine Decke rausnehmen und die auf den Boden legen und noch eine Decke zum zudecken", erklärte uns Joe. "Wir sollen auf dem Boden schlafen?", fragte Ben entsetzt. "Ja, wir sind hier nicht im Urlaub", meinte Joe. Ich stöhnte und fragte mich, womit ich das verdient habe. Ich meine, ich bin hier zwar vielleicht sicher, aber zuhause wäre es so viel schöner... Da hätte ich ein gemütliches Bett und meine Eltern und Freunde um mich rum.

"Okay, also ich lasse euch jetzt hier alleine und fliege das Flugzeug an einen anderen Ort. Ich bin in ca. 6 Stunden wieder da. In der Zeit können Sie sich ja kennen lernen, sich hier zurecht finden und einrichten. Alles klar?", erklärte Joe. "Ja, okay, aber was ist, wenn uns jemand findet?", fragte Ben Joe. "Dann wehren Sie sich, sie hat ja genug Kampferfahrungen und sonst sind in dem Regal Waffen und Ausrüstungen. Aber ich habe zweifel daran, dass Sie jemand finden wird und ich werde das Versteck eh verriegeln." Ben guckte mich erst verwundert an, wahrscheinlich wegen des Satzes mit der Kampferfahrung, fragte aber nicht weiter worüber ich ihm sehr Dankbar war. "Okay, bis nachher." entgegnete Ben.

Ich sah General Joe nur aus dem Felsen, beziehungsweise dem Versteck laufen. Jetzt stand ich hier mit ihm, einen Typen den ich nicht kannte, alleine in einem versperrtem Versteck...

Krieg und LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt