Kapitel 6

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Jetzt stand ich hier mit ihm, einen Typen den ich nicht kannte, alleine in einem versperrtem Versteck...

Ich drehte mich langsam um und schaute ihn an. "Also... stellen wir die Hütte, oder halt den Fels, auf den Kopf!", sagt Ben und grinste mich an. Ich hab noch nie jemanden mit einem so kindlichem Lächeln gesehen. Schon gar nicht bei diesen Umständen. "Okay, los geht's", sagte ich ihm mit einem eher genervtem Unterton.

Wir gingen zum ersten Schrank. Es stand, wie die anderen an der Wand und zierte den kleinen Raum. Wenn man die Tür öffnete, sah man im obersten Fach ca. 30 1,5 Liter Flaschen Wasser. "Okay, ich hätte nicht erwartet, dass das hält und nicht zusammenbricht", lachte Ben. Ich musste grinsen. 

In dem nächsten Regal sah man Essen, welches echt eklig aussah. Ben nahm das etwas aus dem Regal und guckte es angeekelt an: "Was zur Hölle ist das? Bevor wir das essen müssen, bringe ich mich lieber um!" "Ja da hast du recht", sagte ich beim lachen. "Das müsste ich ja an sich nicht mal selber machen wenn wir gefunden werden", sagte Ben ironischer Weise. Ich mochte gar nicht daran denken. Ich will meine Familie und Freunde wieder sehen! Ich hatte das Thema grade verdrängt und jetzt musste er wieder damit anfangen. Danke...

Er schmiss das Essen wieder zurück und wir schauten ins unterste Fach, indem Gläser, Teller und Besteck lag. "Also ist das der Nahrungsmittelschrank also!", sagte Ben. " Ja, wenn das auch noch genießbar wäre, wäre der auch echt geil!", gab ich meine Meinung mit einem schmunzeln ab. 

Ben und ich gingen weiter in den Raum, als nächstes sah man eine Tür, auf der ein Zettel stand, den Ben vorlas: "Hofft nicht, das ist mein Raum" "Okay, ich vermute, dass der von General Joe ist", sagte ich lachend und wollte vor neugier natürlich trotzdem die Tür öffnen. 

Ich dachte eigentlich dass sie auch aufginge und rannte deswegen mit Schwung gegen. Jedoch war sie leider zu und ich knallte voll mit dem Kopf gegen. "Aah, Fuck!", schrie ich. Ich schaute Ben an, der sich sein lachen verkneifen musste und fing lauthals an zu lachen. Ich liebe sein lachen... Es ist so warm und lässt einen einfach alles für einen Moment vergessen. 

Woooow ich muss damit aufhören. Ich will nichts von ihm, ich meine er hat doch bestimmt eine Freundin. Ach wieso mache ich mir darüber Gedanken... Ben riss mich aus meinen Gedanken und schaute mich fragend an.

"In dem war das Trinken oder?", fragte Ben. "Ja, glaube schon" "Ich hab so ein durst von der Reise... Willst du auch?", fragte Ben. "Ja, danke" "General Joe meinte vorhin, dass du Kämpfen kannst, stimmt das?" Und er sprach es doch an. Na gut, irgendwann wäre es eh Zeit gewesen, es fühlt sich bloß komisch an darüber zu reden, weil ich das noch mit niemandem getan habe, das macht mich nervös. "Ich kämpfe halt als Hobby und anscheinend weiß er das irgendwo her.", erklärte ich Ben. "Krass, hätte ich nicht erwartete, aber das ist echt cool!", bewunderte Ben mich. 

"Gibt es was, was ich nicht erwartet hätte bei dir?", fragte ich neugierig. "Haha, ne glaube nicht... Obwohl, ich bekomme oft zu hören, dass ich so aussehe, als würde ich mit der nächst besten ins Bett steigen, was aber überhaupt nicht stimmt.", sagte Ben. Ich war von seiner Offenheit überrascht. Aber positiv überrascht. Ich kannte das nicht, bei uns ist keiner so. Ich kann mir Ben nur als Freundin und total gegen One-night-stands vorstellen oder er flunkert mich an und hat jede Nacht eine andere. Ich entschied mich aber dafür ihm vorerst zu glauben."Na da hab ich aber glück gehabt.", lachte ich und stupste ihm an die Brust. 

Als ich seine Brust berührte durchfuhr mich plötzlich ein Schlag, ich wusste nicht was das war. Es nockte mich für drei Sekunden aus, erlosch dann aber wieder. Ich wendete mich schnell ab.

"Ich teste mal, wie bequem die Decke auf dem Boden ist", meinte ich zu ihm und holte die Decke aus dem Regal: "Oh, es gibt nur eine, aber die ist riesig. Ich denke mal, wir müssen uns die Teilen" "Ist ja nicht so schlimm", meinte Ben und nahm die Decken zum zudecken aus dem Schrank, "Von denen gibt es ja zwei." 

Er gab mir eine der Decken und wir legten uns auf das "Bett". Man spürte schon den Boden, aber es war besser als ohne und die Decke war auch definitiv groß genug für uns beide. Zwischen uns war noch ca. einen Meter Platz. Ich war nicht im Tiefschlaf und bemerkte dass Ben und ich uns gefährlich nahe lagen. Ich konnte es eigentlich selber nicht fassen, dass ich in solch einem Moment noch an sowas denken kann. Aber er war echt süß und wenn er schlief sah er so unschuldig aus und gefühlt noch süßer. Oh man, nein! Du darfst nicht so denken Jenny! Ich will mich nicht in ihn verknallen, sonst wird das noch voll kompliziert... Das waren meine letzten Gedanken bevor ich unsanft aus dem Schlaf gerissen wurde.

Die Felstür ging auf. Wir waren beide sofort hell wach und kampfbereit. Ben nahm sich eine Waffe und ich stellte mich in Kampfstellung. Die Tür öffnete sich und man sah die Furcht in unseren Gesichtern...

Krieg und LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt