Kapitel 3

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Hinter ihm ein großer, gut aussehender Junge in meinem Alter...

Ich starrte die beiden an... Der Junge hatte kurze braune Haare, blaue Augen und einen drei Tage Bart. Er trug eine schwarze Hose mit Löchern an den Knien und einen schwarzen Pulli. Er sah echt verdammt gut aus...

General Joe und der andere Junge kamen näher und ich guckte weg, damit es nicht so aussieht, als ob ich sie angestarrt hätte. Kennt man ja... :) General Joe machte die Tür auf und der Junge musste sich hinten ins Auto setzten. Vorne saß ich ja schon...

Die beiden führten ein Gespräch, das ich noch mitbekam. Es lief so ähnlich ab wie bei mir und dem Mann vorhin...
"Ich verstehe nicht was Sie von mir wollen! Das kann doch nur ein Scherz sein!" woraufhin General Joe meinte: "Es ist leider kein Scherz, es wäre schön, aber es tut mir Leid, ihr beide werdet jetzt erstmal geschützt und von der außen Welt getrennt. Achja, zum Thema, geben Sie mir mal bitte Ihr Handy." Ich sah, wie der Junge Joe das Handy gab. Er hing auch an seinem Handy, aber ich glaube, dass er nicht so wie ich stark drüber nach dachte, sondern andere Sachen im Kopf hatte, während bei mir ja schon zwischen den Ereignissen bisschen mehr Zeit verstrichen war.

Währenddessen guckte er mich mit seinen tiefblauen Augen an und stellte sich vor:
"Hi, ich bin übrigens Ben Shadow." Er gab mir die höflich die Hand und guckte kurz geschockt, als Joe sein Handy komplett kaputt machte und dabei sagte: "Man kann nie vorsichtig genug sein." Ich stellte mich auch vor und unterstützte ihn: "Hey, ich bin Jenny Warrior, Willkommen in der Partie. Das hat er mit meinem auch gemacht... schmerzhaft Mmh?" Er musste schmunzeln und nickte leicht, wow war er schön! Aber ich dachte mir, dass er bestimmt schon eine Freundin hatte und versuchte die anziehenden Merkmale irgendwie zu ignorieren.

Während ich noch in Gedanken war, wendete er sich General Joe zu: "Also, jetzt sind wir beide im Auto, erzählen Sie uns jetzt was los ist?" "Natürlich. Es gibt ja das Zeugenschutzprogramm und es stand plötzlich drin, dass Sie beide eine Zeugenaussage gegen einen schwerst Verbrecher gemacht haben, der aus dem Gefängnis geflohen ist. Wir wissen noch nicht wie Sie darein gelangt sind. Was wir wissen ist, dass Sie diese Aussage nicht gemacht haben und ein sehr guter Hacker uns gehackt hat"  "Ja, ist das so schlimm? Das Zeugenschutzprogramm ist doch gut oder nicht?", fragte Ben mit einem verwirrtem Blick.

"Ja, normalerweise ist das auch so, allerdings hat er alle, die im Zeugenschutzprogramm sind umgebracht, nur Sie beide und zwei andere noch nicht, die werden aber wo anders hingebracht, da die nicht hier in der Nähe wohnen. Als wir erfuhren, dass Sie noch leben, haben wir uns direkt auf den Weg gemacht um Sie abzuholen."

Ich war geschockt. Jemand versucht uns umzubringen... "Was ist mit meiner, oder auch mit seiner Familie? Werden die nicht umgebracht? Ich muss zu meiner Familie!", schrie ich fast. Meine Brust begann sich schnell zu heben und zu senken, mein Herz pochte schnell. Mir war klar, ich hatte so starke panik und angst wie noch nie zuvor. General Joe antwortete mir mit einer erstaunlich beruhigender Stimme: "Alles wird gut, die Familien wurden bei den anderen nicht angerührt, aber um sicher zu gehen, werden eure Familien natürlich auch beschützt, aber mit euch müssen wir untertauchen, um nichts zu riskieren."

Ich konnte nicht mehr, mir wurde übel. Es kamen schon wieder fast die Tränen, aber ich hab sie versucht zu unterdrücken, ich wollte nicht schon wieder weinen. Schon gar nicht vor den anderen beiden. Ich bin zwar ein Mädchen möchte aber nicht wie eine Heulsuse rüberkommen...

Wir fuhren ca. eine Stunde übers Land, bis wir abbogen und allmählich langsamer wurden. Die ganze Fahrt über lief Radio und bei manchen Liedern hab ich in meinem Kopf mitgesungen. Ich guckte raus und sah nur ein kleines Gebäude und eine riesige Fläche mit Gras, Bäumen und einer Straße in mitten des Feldes. Es sah einem Flughafen - oder eher nur einer Landebahn sehr ähnlich, aber ich sah keine Flugzeuge und das Gebäude war nicht das neuste. Als wir ein Stück weiter fuhren, erkannte ich doch ein kleines Flugzeug. Panik bahnte sich in mir hoch... Oh nein, bitte lass und daran vorbeifahren, bittttttte... Ich will nicht fliegen! 

"Ich werde euch jetzt außer Landes fliegen und dort werden wir untertauchen und uns von Ort zu Ort bewegen, damit uns niemand findet. Okay?", fragte Joe. Scheiße. Wir fliegen doch. Ich mag es nicht zu fliegen. Ich bin früher mal mit meinen Eltern weggeflogen und der Flug war der Horror, vielleicht lag es einfach daran, dass das echt billige Plätze waren aber vor mir saßen Kinder die laut waren, neben mir ein kotzenden Typ und einen Platz weiter schnarchte jemand das ganze Flugzeug zusammen. Dazu kam halt natürlich noch, dass ich eine Nebenhüllenentzündung hatte, die mega doll wehtat. Seitdem bin ich nicht mehr geflogen, keine Ahnung, war irgendwie ein prägenden Ereignis, zu dem auch noch Turbulenzen aufkamen... Alles in allem war es einfach nur noch schlimm!

Ben riss mich aus meinen Gedanken und antwortete Joe: "Ja, wohin wird es denn gehen?" "Das kann ich Ihnen nicht sagen, damit Sie nicht, falls Sie doch gefunden werden, nicht sagen können wo unsere Verstecke liegen. Tut mir Leid."

Ich war fassungslos: "Sie denken, wir könnten gefunden beziehungsweise gefasst werden?" Dieser Typ macht mich fertig, erst sagt er, er bringe uns in Sicherheit und dann, dass wir vielleicht geschnappt werden. Er kann sich auch nicht entscheiden! "Ich versuche es natürlich zu verhindern. So wir sind da, bitte steigen Sie beide aus." Ich und Ben stiegen aus. Wir wechselten die Blicke und in meinen, wie auch in seinen, war die pure Angst zu sehen...

Krieg und LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt