Mit dieser Stille schlief ich auch schon ein...
Ich schlief erstaunlich gut und wachte nicht einmal in der Nacht auf.
Ich hörte ein ruscheln und öffnete vorsichtig meine Augen. Das kann doch nicht wahr sein. Ich sah Ben und er war mal wieder ohne Oberteil. Ich starrte ihn diesmal nicht an, sondern gähnte und setzte mich auf.
Ben schaute mich an: "Weißt du, wo die Klamotten sind?". Ich sagte nichts und zeigte nur auf den Schrank. "Noch müde?", fragte Ben lachend. "Mmh", sagte ich verschlafen und nickte. Ich stand auf und schaute in den Spiegel. Oh Gott sah ich schlimm aus. Ich hatte tiefe Augenringe. Ich zog mich noch schnell um und sagte zu Ben, dass ich kurz an die frische Luft gehen würde.
"Ja klar, ich geh gleich noch duschen, also nicht wundern", warnte mich Ben vor. "Ja, ICH werde nicht Spannern", sagte ich lachend und verließ das Versteck.
Ich ging durch den Wald und genoss die Sonne. Ich dachte über Gott und die Welt nach, aber am meisten an meine Familie und Freunde. Was haben die wohl meinen Freunden erzählt, wieso ich erstmal nicht zur Schule komme? Wie geht es meiner Familie? Wo sind die jetzt? Ich dachte über alles nach und bemerkte, dass ich auf alle meine Fragen keine Antwort wusste. Ich musste General Joe unbedingt alles fragen, wenn ich wieder im Versteck bin.
Ich entschloss mich die Fragen erst einmal zu verdrängen, natürlich fiel mir das schwer aber sie halfen mir jetzt nicht weiter. Also ging ich weiter zu dem Wald und dachte mir, dass ich mich wieder auf den Rückweg machen sollte, bevor es Dunkel wird oder ich mich verirre. Ich ging eine Weile, bis ich jemanden singen hörte. Es war eine Jungen stimme. Ich dachte nicht, dass ich schon so weit am Versteck, beziehungsweise dem Wasserfall war, also dachte ich, dass es jemand Fremdes sein musste. Ich versteckte mich. Ich hatte Angst. Was ist, wenn das die Männer sind, die uns töten wollten? Wie sollte ich die anderen jetzt vorwarnen?
Ich saß eine Weile im Gebüsch und hörte der Stimme zu. Sie konnte nicht perfekt singen, aber sie traf die Töne. Ich fand es komisch , dass sich die Stimme nicht entfernte. Ich entschloss mich nachzuschauen wer das war.
Ich krabbelte aus dem Gebüsch ins nächste und versuchte so wenig Lärm zu machen, wie es nur geht. Ich war fast am Felsvorsprung und konnte wenig später runter schauen. Ich war geschockt, musste aber nach einer Zeit grinsen. Ich war anscheinend doch schon so weit am Versteck. Ben war duschen und hat anscheinend währenddessen gesungen. Ich hatte den Moment verpasst, bevor er sich anzog, was mich erst ein bisschen aufregte, dann aber bemerkte, was ich da dachte und mir das wieder aus dem Kopf schlug.
Ich stand auf und ging des Felsen runter. Ich kam kurz nach Ben im Versteck an und konnte noch ein paar Wörter aufschnappen: "Wo waren Sie so lange?", fragte General Joe. "Ich war erst noch ein bisschen laufen und danach duschen" "Achso, hab ich schon gewundert" "Ne, alles gut, irgendwie muss ich ja fit bleiben", sagte Ben lachend.
Ich ging ins Versteck: "Hey", begrüßte ich die beiden. "Na, alles gut?", fragte mich Ben. "Ja, war echt schön", strahlte ich. "Ja, das ist hier echt ein schöner Platz", stimmte mir Joe zu.
"Wir müssen jagen gehen. Ihr müsst lernen zu schießen", sagte Joe mit entschlossener Stimme. "Ähm, okay", sagten Ben und ich fast gleichzeitig.
Wir gingen raus. General Joe erklärte uns alles nochmal, was er uns am Vortag schon beigebracht hatte. Wir hatten dieses mal erst richtige Ziele und sollten am Ende dann auf Tiere schießen, damit wir was zu Essen hatten am Abend. Wir sollten üben auf bewegte Ziele zu schießen, weswegen wir auf nichts schießen durften, was sich nicht bewegte.
Wir durften erst nicht durch das Ziel rohr schauen. Joe zählte von drei runter, dann mussten wir durchs Ziel rohr gucken und sofort auf das nächste Ziel schießen, welches wir sahen. Nach drei Stunden Schießübungen haben Ben und ich es gelernt gehabt. Wir trafen jetzt und hatten was zum Abendessen, welches Joe auch sofort holte.
"So letzter Schuss für heute.", sagte General Joe, "Drei, Zwei, Eins!". Ben und ich schossen los. "Oh Gott!", rief Ben. Joe rannte zu Ben und fragte, was passiert war. "Da... da war jemand!", sagte Ben geschockt. Joe guckte durch das Ziel rohr, griff die Tiere, das Gewehr und rief uns in der selben Sekunde zu: "Laufen Sie! Schnell! Ins Versteck!". Ich reagierte erst nicht, bis Ben mich packte und weg zog. Kurze Zeit später hörte man Schüsse von überall und ich war wie betäubt...
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Krieg und Liebe
ActionWürdest du es schaffen, aus deinem Leben herausgezogen zu werden und alleine mit einem Badboy draußen und ohne Schutz zu überleben? - Nein? Genau das ist mir passiert und mein Leben hat sich auf einmal komplett verändert...