Kapitel 9

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Es war unglaublich. Den restlichen Abend durften wir zusehen wie die fünf Jungs ihre Choreografie einübten und immer wenn sie Pause hatten machten sie mit uns Blödsinn. Wir hatten so viel Spaß. Jedoch mussten wir bald wieder fahren. Zuerst wurde ich und dann Kathi heimgebracht. Die Rückfahrt war um einiges kürzer, da es keinen Stau gab. Als ich aussteigen wollte haben mich noch alle umarmt. Am längsten Harry. Ich fand es total seltsam dass wir mit ihnen richtig Freunde geworden sind. Immerhin haben wir sie erst gestern kennen gelernt.

Als ich am nächsten morgen aufwachte war ich für einen Montag total gut gelaunt. Ich sprang beinahe aus dem Bett und tanzte zum Spiegel. Dort warf ich meinem Spiegelbild eine Kusshand zu und hüpfte zum Kasten. Es war wunderschönes Wetter draußen also zog ich mir eine hellbraune Strumpfhose und eine kurze Hose darüber an. Ein kurzes T-Shirt und alles war perfekt. Ich nahm meine Bürste und frisierte mich während ich ’Back for you’ sang. Als meine Haare schon total weich waren nahm ich die Bürste und tat so als wäre sie ein Mikrofon und aus den summen wurde ein singen. Plötzlich ging meine Türe auf. Meine Mutter kam mit Morgenmantel herein. „Musst du schon so zeitig in der Früh Lärm machen? Schon mal auf die Uhr geschaut?“ Ich schüttelte den Kopf und grinste. Mein Kopf drehte sich zur Uhr. Es war erst in 3 Minuten sechs Uhr. Ich zuckte unschuldig mit den Schultern und meine Mutter ging wieder. Ich wartete ein paar Minuten und sag wieder. Diesmal etwas leiser. Ich nahm meine Wimperntusche zur Hand und streichte sie mir gleichmäßig über meine Wimpern. Ich hatte noch über eine halbe Stunde zeit. Ich trabte die Stufen hinunter und über die letzten 3 sprang ich und landete nicht unbedingt elegant auf meinem Hinterteil. Ich fing an zu lachen. Ich stand auf und nahm mir eine Schüssel mit Cornflakes. Ich goss etwas zu viel Milch darüber, doch das störte nicht, da ich sie immer austrinke. Die Cornflakes knusperten in meinem Mund. Als ich fertig war mit essen und Milch austrinken, holte ich mein Handy heraus. Ich ging auf Instagram, da mir keine neuen Nachrichten angezeigt wurden. Mit einem Schlag wurde mir meine ganze Fröhlichkeit entzogen….

Seit gestern folgte ich einer One Direction Fanpage, die gerade ein Bild gepostet hatte. Auf diesem Bild war Harry, wo er mich gerade küsste. Jemand musste ihn wohl am Samstag erkannt haben. Meine Augen weiteten sich. Unter diesen Bild stand

Hat Harry Styles eine Freundin? Erkennt jemand dieses Mädchen?

Nun saß ich mit weiten Augen, offenen Mund und zitternden Fingern in der Küche und starrte auf mein Handy. Plötzlich kam meine Mutter rein. „Na? Immer noch so gute Laune?“ Ich schüttelte den Kopf und meinte dass mir in den Sinn gekommen ist dass ja Schule war. Ich nickte langsam und ich ging um mir meine Schuhe anzuziehen, da ich langsam gehen musste. Ich schlüpfte in meine roten Converse und nahm mir eine Weste. Dann hängte ich mir meine Schultasche über die Schultern und stopfte mir noch schnell meine Kopfhörer in die Hosentasche. Ich ging aus dem Haus und rief noch schnell „Tschüss“ bevor die Türe zufiel. Ich beeilte mich, obwohl ich vermutlich viel zu früh in der Schule sein würde. Während dem gehen steckte ich meinen Anstecker von den Kopfhörern in mein Handy und die Stoppeln in die Ohren. Als ich mein Handy entsperrte war da wieder dieses Bild von mir und Harry. Aus irgendeinem Grund machte ich einen Screenshot. Ich drehte Meine Playlist von Lieblingsliedern auf und merkte, dass ich automatisch den Weg zur U-Bahn gefunden hatte. Die U-Bahn kam an und ich stieg ein. Ich schloss die Augen. Plötzlich tupfte mich Jemand an. Ich erschrak und merkte dass es bloß eine ältere Dame die wollte, dass ich meine Tasche von dem anderem Sitzplatz nehme. Ich schaute sie nicht einmal an sondern nahm die Tasche einfach wortlos von dem roten Sitz. Nach weiteren 4 Stationen stieg ich in die nächste U-Bahn um und dann schließlich in den Bus. Als der Bus praktischer Weise genau vor meiner Schule stehen blieb stieg ich nach draußen. Ich hatte das Gefühl verfolgt zu werden. „Du spinnst doch“ redete ich mir selbst ein und versuchte dieses Gefühl zu verdrängen. Ich betrat die Schule. Es kam mir irgendwie vor, als wären es Ewigkeiten her gewesen, seit dem ich zuletzt hier war. Da kamen schon die ersten Freunde um mich zu umarmen. Als ich auf die Uhr schaute merkte ich, dass es erst in 12 Minuten erlaubt war, in die Klassen zu gehen. Ich setzte mich zu meiner Freundin auf einen der 9 Sitzplätze in der Aula und wartete auf das Klingeln. Als es endlich so weit war Stürmten die Klassen hinauf und ich mittendrin. Die Schule rauschte an mir vorbei. Ich wurde in den Stunden mehrmals von den Lehrern ermahnt nicht dauernd in die Luft zu gucken sondern „aktiv mitzuarbeiten“. Ich konnte mich nicht konzentrieren. Was wenn das Bild so was wie berühmt wird? Kann ich dann noch beruhigt sein? Ich versuchte mir in Gedanken das alles auszureden. Als schließlich die letzte Stunde vorbei war, ging ich monoton mit meinen Freunden zum Bus. Als die ersten aussteigen mussten verabschiedete ich mich, das ging so bis ich schließlich aussteigen musste und mich von der letzten Freundin verabschiedete. Daheim angekommen schmiss ich mich auf die Couch. Ich war allein daheim, da meine Eltern bis sechs arbeiteten. Ich schaute auf die Uhr. Es war bereits viertel vier. Mir kam mein Treffen mit Markus in den Sinn. Ich wälzte mich herum bis ich beschloss einfach loszugehen. Ich schlüpfte in meine Ballerinas. Da das ziemlich doof aussah zog ich meine Converse wieder an. Ich nahm meine Handtasche wo ich Handy, Geldbörse, Taschentücher und meinen Schlüssel aufbewahrte. Ich ging nach draußen und sperrte zu. Ich ging den gewohnten Weg zum Park. Ich war viel zu früh dort also ging ich zum Eisstand um mir ein Eis zu holen. Von dort hörte ich einen Jungen zu einem Mädchen sagen, wie sehr er sie liebt und dass sie die Einzige ist und so ein Geschwafel. Genau wie Markus es mir immer gesagt hat. Markus. Markus… Ich erblickte den Jungen und das Mädchen. Sie hatte hellbraune, hüftlange harre und lachte. Der Junge hatte kurze, blonde Haare und war nicht besonders groß. Genau wie Markus. Ich drehte ihnen den Rücken zu. Plötzlich traf es mich wie ein Blitz. Das war Markus. Ich drehte mich erneut um und betrachtete fassungslos wie er dieses Mädchen küsste. „MARKUS!“ schrie ich mit hochrotem Kopf. Jetzt sah er mich an. Das Mädchen fragte „Wer ist das?“ Er drückte ihre Hand und schickte sie weg. Ich stapfte wütend zu ihm. „Eine Erklärung hätte ich jetzt schon gerne.“ Sagte ich mit strenger Stimme. „Zwischen uns war es doch sowieso nicht so toll momentan…“ fing er an. „Und da dachtest du dir du nimmst dir einfach eine Andere?“ vervollständigte ich seinen Satz. „Ich fass’ es nicht.“ Sagte ich und ging davon. „Du kannst mich so was von vergessen.“ Sagte jetzt auch das andere Mädchen. Sie gab ihm eine Backpfeife und ging in die andere Richtung. Zuhause angekommen fing ich an zu weinen. Ich streifte mir die Schuhe ab und lief nach oben. Ich schmiss mich aufs Bett und heulte mich aus. Locker 1 Stunde lag ich da. Dann klingelte mein Handy. Ich achtete nicht darauf ich wollte einfach in Ruhe daliegen und weinen.

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