Kälte

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Es war kalt geworden.

Selbst Sasori konnte es nicht verleugnen und obwohl er mit seinem Puppenkörper nicht all zu viel von der Kälte mitbekam, war ihm Eines ganz klar: Der Winter stand unmittelbar vor der Tür.

In manchen Gebieten des Landes war schon Schnee gefallen, sollte man den beiden Frauenzimmern Glauben schenken, dessen Gespräch er belauscht hatte, als er und sein Partner am Rande eines Bergpfades Rast gemacht hatten.

Der Wind peitschte ihnen ins Gesicht, er kam ihnen entgegen und war den ganzen Tag schon ihr Feind gewesen.

Sicher wären sie schon ein paar Meilen weiter, müssten sie nicht unentwegt gegen ihn ankämpfen.

Obwohl sich der Sunaninja den meisten Teil ihres Weges innerhalb von Hiruko aufgehalten hatte und er es dort einigermaßen warm und bequem war, spürte er, wie erschöpft er war.

Sein blonder Gefährte musste schon seit ein paar Stunden gegen den Schlaf ankämpfen und obwohl Deidara meist zu allem was ihren Weg kreuzte was bei zu tragen hatte, unabhängig ob es Mensch, Tier oder Pflanze war, hielt er seit sie sich von der Gaststätte aufgemacht hatten ausnahmsweise einmal den Mund.

Nicht das es Sasori gestört hätte.

Im Gegensatz, er schätze die Momente der Ruhe doch sehr.

Deidaras Charakter war letztendlich nicht viel anders als seine Auffassung von Kunst: Stürmisch und explosiv.

Er war eben noch jung und seine Energie schien ins Unendliche zu gehen.

Und ausgerechnet mit so einem Grünschnabel hatte man ihn zusammen gesteckt.

Wenn Deidara seine Momente hatte in denen er sich selbst kaum im Zaum halten konnte und wie ein Gummiball von Ast zu Ast sprang und alles was nicht bei Drei auf den Bäumen war in die Luft jagte, dann erwischte sich der Puppenspieler manchmal dabei wie er sich die Zeiten mit Orochimaru zurück sehnte.

Zwar war dieser auch nicht gerade der angenehmste Zeitgenosse und auch dessen Gerede über das ewige Leben (wieso machte er sich nicht einfach zu einer Puppe, dann hätte er was er wollte?) war Sasori gehörig auf die Nerven gegangen, aber immerhin hatte der Schlangenmann gewusst, wann es an der Zeit war die Klappe zu halten.

Ihre Unterhaltungen hatten sich auf das Nötigste beschränkt, was Sasori mehr als begrüßt hatte.

Den Schuss hatte der Blonde anscheinend nicht gehört, denn er plapperte ihm auf so ziemlich jeder Mission beide Ohren ab.

Oh Gott, wie ihm das Balg auf die Nerven ging.

Beinah angefleht hatte er den Leader damals, das er doch bitte einfach als Einzelmann auf die Missionen geschickt werden sollte, doch dieser hatte sich schier geweigert.

Akatsuki besteht aus Zweierteams war die knappe Antwort gewesen und damit hatte es sich dann auch.

Und obwohl Sasori sich nur ungern was sagen ließ, mit Pein wollte er sich nicht anlegen.

Dann nahm er doch lieber das blonde Gör und dessen Matschklumpen, die er immer wieder allen als Kunst zu verkaufen versuchte.

Die Ästhetik dahinter hatte Sasori bis heute nicht verstanden, denn für ihn stand fest: Kunst ist etwas, was für die Ewigkeit gedacht ist und nicht im nächsten Moment schon dahin geht.

Innerlich seufzend schaute er sich um.

Er hatte zu lange seinen Gedanken nach gehangen und gar nicht mehr auf den Weg geachtet.

Calls out of the dark (DeidaraxSasori // Naruto- / Akatsuki-Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt