Husten

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  „Mehr kann ich dir beim besten Willen nicht anbieten."
Deidara schlug die Augen auf. Es dauerte einen Moment bis er die Umgebung um sich herum wieder erkannt und eingeordnet hatte, dann schaute er zu Sasori.
Der Rothaarige schob ihm ein kleines Tüchlein mit einer Hand voll Nahrungspillen zu.
Deidara fixierte seinen Danna einen Moment mit seinen stahlblauen Augen, ehe er sich aufsetzte, direkt aber wieder zuckend in sich zusammen sackte.
Sasori sah ihn aus ausdruckslosen Augen an.
Erneut versuchte der Bomber sich auf zu setzten, dies Mal mit Erfolg.
Er setzte sich hin, die Ellbogen auf die Knie gestützt und den Kopf in den Händen vergraben, sich das Haar raufen.
Ihm war es so schwindelig wie noch nie.
Sein Kopf pochte und schmerzte, als würde jemand mit einem Holzbeil immer und immer wieder gegen knallen.
Wie spät hatten sie es?
Er schaute nach oben, obwohl sich alles in ihm dagegen sträubte.
Die Welt um ihn herum schien immer noch gefährlich zu wanken und er musste sich am Boden festkrallen um das Gefühl des Haltes nicht zu verlieren.
Es dämmerte.
Das hieß sie hatten mindesten 8-9 Uhr.
„Was ist jetzt.", genervt schob ihm Sasori die Pillen zu.
Deidara schaute ihn verwundet an, er hatte ganz vergessen, dass er noch da war.
„Mh?", er fasste sich an den Kopf in der Hoffnung die Drehung würde damit ein wenig nachlassen.
„Iss.", zischte Sasori ungeduldig und warf ihm einen vernichtenden Blick zu.
Deidara schaute von seinem Meister auf die Pillen und dann wieder zurück.
Er verstand was Sasori sagte und das er essen sollte, aber irgendwie drangen die Worte nicht zu ihm durch.
Er schien nicht Herr über seinen Körper zu sein.
„Ich mag nicht.", murmelte er und registrierte er später, dass er es war, der gesprochen hatte.
Die Welt um ihn herum schien wie durch dichten Nebel verschleiert zu sein und ihm war es nicht ganz klar ob er wach war, oder noch träumte.
So oder so, es war ein Scheiß Gefühl.
Sein Hals brannte und kratzte und er musste die ganze Zeit über gegen den Drang ankämpfen nicht los zu husten, denn dann, denn er kannte sich und seinen Magen, würde er sich bestimmt übergeben müssen.
„Wie du willst nicht?" , Sasori schaute ihn finster an, doch der Bomber registrierte es gar nicht erst richtig, „Was ist los mit dir? Wir müssen weiter, komm jetzt!"
Deidaras Blick wanderte zurück zu seinem Danna, der alles gepackt hatte und bereit war sich in Hiruko nieder zu lassen.
Der Blonde wusste nicht was er sagen sollte. Er fühlte sich hundeelend.
Sein ganzer Körper schien zu bebend und seine Beine schienen selbst im Sitzen so schwach, das er sich nicht sicher war, ob er überhaupt auf ihnen stehen konnte.
„Deidara!" Sasoris Fauchen ließ ihn ins Diesseits zurück kehren.
„Ja?", murmelte er unschuldig.

Sasori zog eine Augenbraue hoch.
Was hatte der Junge? Sie müssten los, andernfalls würden sie Gefahr laufen entdeckt zu werden, was wieder Unmengen an Zeit kosten würde.
Die Augen des Puppenspielers huschten zu den Nahrungspillen, die er freundlicherweise Deidara angeboten hatte.
Beleidigt packte er sie zurück in seine Tasche, welche sich bereits im Inneren von Hiruko befand.
Dann eben nicht!
Da war man schon einmal freundlich und dann so etwas.
Genervt biss sich der Rotschopf auf die Unterlippe und schaute seinen Partner dann herausfordernd an.
„Also ich geh jetzt.", entschied er letztendlich und tauschte mit dem Blonden kurze Blicke.
Irgendwas war anders, seine Augen waren ganz glasig und ausdruckslos.
Allein das er ihn heute früh hatte wecken müssen.
Eigentlich war das Balg schon gegen 5-6 Uhr munter und schwatze ihm einen auf, während er fröhlich seine Tonklumpen formte.
Doch für seinen Lehm schien der blonde Attentäter heute nicht viel übrig zu haben.
Innerlich mit den Schultern zuckend, kletterte Sasori ins Innere seiner Lieblingspuppe und machte es sich dort bequem.
Vielleicht hatte er schlecht geträumt oder ähnliches.
Sollte ja mal vor kommen, konnte ihm aber auch herzlich egal sein, so lange es jetzt weiter ging.
Er warf Deidara einen letzten, bitterbösen Blick zu und kroch dann aus den Schatten der Bäume hinaus auf den Weg.
Verdutzt schaute er sich um.
Auf den Bergen um ihn herum und auch auf dem Bergpfad vor ihm war eine leichte Schneeschicht von der Nacht liegen geblieben.
Deswegen war es wahrscheinlich auch so hell.
War es denn so kalt die Nacht gewesen?
Er schaute zurück in die Schatten aus denen wankend Deidara hervortrat.
Sein Blick war immer noch leer und müde, er sagte nichts und schaute ihn nur schweigsam an.
Der Blonde hustete ein paar Mal bellend und zog dann die Nase hoch.
Sasori schaute ihn misstrauisch an.
Das würde Ärger geben.
Doch die Hoffnung blieb, das der blonde Scherzkeks nur eine Erkältung hatte, obwohl er den Jungen lange genug kannte um zu wissen, das er sich eigentlich nie anstellte, was so etwas anging.
Während sie sich beide in Bewegung setzten dachte Sasori nach.
In den ganzen Jahren die er mit Deidara nun umher reiste, konnte er sich nicht an einmal erinnern, an dem der Blonde geschwächelt hatte.
Es sei denn man zählte das Mal dazu, wo Sasori ihn aus Versehen im Kampf mit seinem Skorpionschwanz erwischt hatte.
Das, das Gör aber auch immer wie ein Springball im Kampfgewimmel umher flitzen musste.
Selber Schuld war er es damals gewesen!
Aber selbst da hatte es der Jüngling relativ gut weggesteckt und das obwohl er damals noch ein Kind gewesen war.
Sasori hatte ihm ein Gegenmittel verabreicht und damals auch gelernt, dass der Blonde panische Angst vor Spritzen hatte.
Was ihn mehr als belustigte, noch heute.
Nachdem das Gör sich ein paar mal erbrochen hatte und letztendlich auf dem Rücken von Hiruko während der Reise eingeschlafen war, war er wieder putzmunter gewesen.
Der Puppenspieler wollte es zwar nicht zugeben, aber er war damals schon leicht beeindruckt gewesen und ein wenig hatte es auch an seinem Ego gekratzt.
Eigentlich hatten Gegner mit seinem Gift immer länger zu kämpfen, egal wie schnell ihnen das Gegenmittel verabreicht wurde.
Er war damals davon ausgegangen, dass der Junge einfach eine gesunde Immunabwehr hatte.

Er schielte zu Seite und beobachtete das Balg, wie es die Nase in den Kragen seines Mantels vergraben, die Arme vor der Brust verschränkt und immer wieder hustend neben ihm her tappte.
Wie es aussah, hatte es sich, was das anging getäuscht.

Sie gingen schweigend neben einander her und beobachteten, wie die Sonne hinter den Bergen aufging.
Es war einer der angenehmsten Morgen seit langem, dachte sich Sasori und obwohl ihm das bitterliche Husten von Deidara nach einer Weile mehr als auf die Nerven ging, ließ der Blonde Gott sein Dank von Unterhaltungen ab und auch so trafen sie keine Menschenseele.
Es musste bereist nachmittags sein, bis sie auf eine kleine Gaststätte am Rande des Pfades stießen.
Sasori blieb stehen und deutete mit einem Kopfbewegung auf die kleine Hütte, während er aus Hiruko kletterte und diesen mit Hilfe einer Schriftrolle verschwinden ließ.
Deidara nickte stumm und zusammen machten sie sich auf und betraten das Etablissement.

Drinnen spielte lustige Blasmelodie und sie mussten feststellen, dass sie wohl die einzigen Gäste waren.
Hinter der Theke stand einen ältere Dame, mit grauem, trockenen Haar, welches sie mit Hilfe ein paar Haarnadeln zu einem wuseligen Dutt zusammen gesteckt hatte. Oder waren es Essstäbchen?
Gelangweilt spülte sie gerade ein paar Teller, mit immer der selben, monotonen Handbewegung.
Als Sasori und Deidara eintraten, blickte sie auf.
„Mikasa!" , brüllte sie in den angrenzenden, hinteren Raum, wo Sasori die Küche vermutete und lächelte sie dann an.
„Bitte setzten Sie sich. Sie werden gleich bedient."
Sasori nickte ihr kurz zu und zog dann Deidara mit sich zu einem der Tische, da dieser etwas zu teilnahmslos im Raum herum gestanden hatte.
Er blickte den Blonden an.
„Willst du etwas essen?", fragte er dann.
Deidara schaute auf.
Er atmete schwer und schien noch blasser zu sein als ohnehin schon.
„Nur Tee.", murmelte er müde und stützte den Kopf auf der Hand ab.
Sasori nickte.
„Wie du meinst."
Er wandte sich an die junge Frau, die, während sie die Schürze umband und mit einem Notitzblock, welchen sie sich zwischen die Zähne geklemmt hatte, aus der Küche auf sie zu kam.
„Bitteschön.", lachte sie freundlich, als sie bei ihnen angekommen war und zog einen Kugelschreiber hervor, den sie sich hinters Ohr gesteckt hatte.
Sie warf Sasori einen freundlichen, warmen Blick zu, welchen er mit seiner typisch, ausdruckslosen Miene beantwortete.
Er musterte sie argwöhnisch.
Sie war wirklich hübsch, hatte schulterlanges, dichtes braunes Haar, blaue Augen und strahlte eine sehr warme, freundlich Aura aus.
Sasori schätzte sie ungefähr in seinem Alter, Anfang-Mitte Dreißig, vielleicht etwas jünger.
„Einen Tee bitte.", sagte er dann und warf Deidara einen kurzen Blick zu, der gedankenverloren den bereits abblätternden Nagellack von einem seiner Finger kratzte.
„Was denn für einen?" , murmelte die Kellnerin, während sie Sasoris Bestellung auf ihren Block kritzelte.
„Ähm...", Sasori sah sie irritiert an," Deidara?"
Er drehte sich um und blickte zu dem Jungen, der ihn verdutzt anschaute.
„Was für einen Tee?"
Deidaras Blick wanderte zu der jungen Frau, welche ihm ein warmes Lächeln schenkte.
„Kamille?", die gekrächzte Antwort des Blonden glich eher einer Frage als einer Antwort.
„Alles klar." , sagte die Braunhaarige lächelnd und drehte um, um zurück zur Küche zu tänzeln.
Der Puppenspieler warf dem Jungen einen viel sagenden Blick zu, doch dieser schien viel zu sehr seinen eigenen Gedanken nach zu hängen, um diesen zu bemerken.

„Bitteschön."
Deidara zuckte zusammen, als die Kellnerin vor ihm die dampfenden Tasse abstellte.
„Dankesehr.", murmelte er kaum hörbar und umfasste das warme Keramik.
„Für Sie nichts?" , wandte sie sich fragend an Sasori, welcher nur den Kopf schüttelte.
„Nein, danke."
Sie lächelte Deidara erneut an, welcher vorsichtig einen Schluck von dem Heißgetränk nahm, nur um davon einen erneuten Hustenanfall zu bekommen.
Bellend krallte er sich an dem Holztisch fest, während die Frau ihm verzweifelt auf den Rücken klopfte.
„Das hört sich aber gar nicht gut an." , murmelte sie besorgt, nachdem der Anfall verebbt war.
Deidara nickte schwer atmend und mit tränenden Augen.
Zitternd richtete er sich wieder auf und blickte zu seinem Danna, der ihn mit einem Blick ansah, den der Blonde nicht ganz deuten konnte.
„Gibt es hier in der Nähe einen Arzt?" , wollte der Puppenmensch dann wissen.
„Unten, am Fuße des Berges ungefähr eine Stunde von hier liegt ein kleines Dorf namens Goyakama." , erzählte sie, während sie mit einem besorgten Blick dem zitternden Deidara eine Haarsträhne aus der Stirn strich, „ Die Menschen sind sehr eigenbrötlerisch, aber sie haben ein kleines Krankenhaus was den normalen Standards entspricht, ich denke das wäre eine Anlaufstelle."
Sasori nickte.
Die junge Frau warf ihm einen missmutigen Blick zu.
„Ich würde mich beeilen an Ihrer Stelle, so wie ich das sehe wird uns in ein paar Stunden ein Schneesturm überraschen, die Wolken hängen bereits sehr tief."

Der Puppenspieler nickte erneut und versuchte eine halbwegs dankbare Miene auf zu setzten.
„Ja, wir werden uns jetzt gleich auf den Weg machen." , entschied er und warf seinem Partner einen flüchtigen Blick zu, der nach wie vor leichenblass war.
Die Frau strich ihm beinah mechanisch über den Kopf und ihre Hand wanderte dann zu seiner Stirn.
Sasori zog misstrauisch eine Augenbraue hoch.
Normalerweise ließ sich Deidara so etwas nicht gefallen und ihm versuchten öfters irgendwelche Leute voranging Frauen und ältere Damen ins Gesicht zu patschen, weil sie ihn „sooo süß" fanden.
Beim Gedanken daran verzog Sasori augenblicklich das Gesicht.
Es stimmte schon, das Deidara gerade für einen Jungen äußerst feine und hübsche Gesichtszüge hatte und auch seine langen, blonden Haare und die großen, azurblauen Augen taten ihr Übriges, dass die meisten ihn im ersten Moment für ein Mädchen hielten.
Wozu sich Sasori im Übrigen auch zählte, hatte er sich doch damals ein bisschen erschreckt, als er das Balg zum ersten Mal hatte reden hören.
Trotzdem störte ihn die Hätschelei um seinen Partner.
Er war immerhin ein Mitglied von Akatsuki und kein Kätzchen, das man nach Belieben auf den Arm nehmen und Streicheln konnte.
Am Schlimmsten wurde es aber, wenn es Männer waren, die sich nach dem Gör umdrehten.
Da hatte der Sunaninja den Kaffee meistens auf, denn hier ging es ihm ums Prinzip.
Der Junge war immerhin fast noch ein Kind und ihn schauderte es bei dem Gedanken, was sich die Männer seiner Altersklasse und aufwärts mit dem Kleinen vorstellten.
Ekelhaft so etwas.
Die Stimme der Kellnerin riss ihn aus seinen Gedanken.
„Er ist glühend heiß." , murmelte sie besorgt und ließ endlich von ihm ab.
Sasori nickte und sein Blick wanderte zu Deidara der ihn aus flehenden, wässrigen Augen anschaute.
„Wir sollten los." , murmelte er und kramte aus seiner Manteltasche ein paar Münzen hervor, welche er der Frau in die Hand legte, „Der Rest ist für Sie."
Mit einem Kopfnicken an die ältere Dame hinter der Theke, welche nun von den Tellern zu Gläsern übergegangen war, verabschiedetet er sich, welche ihnen fröhlich lächelnd hinter her winkte.

„Gute Besserung!" , rief ihnen die junge Frau noch hinterher, ehe sie den Gutshof verließen und Sasori konnte sie mit der alten Dame tuscheln hören.
„So ein hübscher Junge." - „Hast du die Haare gesehen? Ein Traum!" - „Und diese Augen. Zum verlieben!"
Genervt schüttelte er den Kopf und schloss die Tür.
Draußen angekommen schaute er gen Himmel.
Die Kellnerin hatte Recht behalten, diese Wolken verhießen nichts Gutes. Sie sollten sich sputen.
„Komm.", zischte er und die Akatsukimitglieder setzten sich in Bewegung.

Es war Deidara als wären sie bereits eine Ewigkeit gelaufen, dabei meinte er sich entsinnen zu können, dass die Dame etwas von einer Stunde gesagt hätte.
Vielleicht war er einfach nur langsam?
Oder er hatte einfach jegliches Zeitgefühl verloren, beides schien gut möglich.
Er seufzte.
Noch nie in seinem Leben hatte er sich so furchtbar gefühlt, er kämpft um jeden Schritt und sein Körper fühlte sich nach jedem Meter schwächer und schwächer an.
Und dann dieser vermaledeite Husten!
Am Anfang hatte er sich noch am Riemen reißen können, doch schlussendlich war jedes Mal ein schmerzhafter Anfall losgebrochen, der ihm all seine Kraft abverlangte.
Inzwischen war es so weit, das sie jedes Mal Halt machen mussten, ging es wieder los und der Abstand zwischen den Hustenattacken wurde von Mal zu Mal immer geringer.
Er konnte Sasori nicht mal mehr Contra geben, wenn dieser meinte wieder dumme Sprüche abgeben zu müssen, selbst dazu war er zu schwach und das störte ihn mit am Meisten.
In seinem Kehlkopf kratze es.
Bitte nicht.
Der Blonde schickte ein Stoßgebet gen Himmel, ehe er anfing zu Husten, obwohl es, sollte man seinem Meister Glauben schenken eher dem sterbenden Bellen eines Köters glich.
Sasori hielt an und schaute ohne jegliche Gefühlsregung dabei zu, wie sein Gefährte panisch nach Luft rang und sich wimmernd an einem der umstehenden Bäume festhielt.
„So kommen wir nie an." , murrte der Puppenspieler genervt und klopfte dem Blonden auf den Rücken, etwas fester als es nötig gewesen wäre.
Deidara warf ihm einen finsteren Blick zu.
„Entschuldige mal, ...!" , motzte er, doch weiter kam er nicht, denn schon wieder unterbrach der Husten ihn.
Sein Hals brannte wie Feuer.
Das konnte doch nicht wahr sein.
Und mit einem Mal wurde ihm schlecht, schlecht und schwindelig.
Panisch hielt er sich an dem Baum fest.
Er hörte nur das Kotzgeräusch, registrierte aber nicht, das er es war, der sich gerade in den Schnee übergeben hatte.
Atmen, schoss es ihn durch den Kopf, Atme!
Es war ihm als hätte man einen Berg Steine auf seine Brust gelegt, die ihm gänzlich die Luft raubten.
Schwarze Punkte tanzten vor seinen Augen.
Die Welt um ihn herum schien sich immer und immer schneller zu drehen und sein Herz begann zu rasen.
„Danna,...?" , wimmerte er und schaute sich um.

Er merkte wie er auf den Boden sackte, er hatte gänzliche Kontrolle über seinen Körper verloren.
Panisch versuchte er zu atmen, doch es gelang ihm nicht.
Es war, als würde die Luft ihm im Halse stecken bleiben und nicht bis in seine Lungenflügel durchdringen.
Panisch jappsend versuchte er sich aufrecht hin zu setzten, doch er kam nicht hoch.
Auf einmal spürte er Sasori in seinem Rücken und beruhigte sich schlagartig ein wenig.
Der Puppenspieler zog ihn näher an sich ran und bettete Deidaras Kopf auf seinen Schoß.
„Ruhig Atmen.", murmelte der Rothaarige und in seiner Stimme lag etwas, was der Blonde nicht ganz deuten konnte.
Sasori strich ihm beinah mechanisch über den Haaransatz.
„Es kann dir nichts passieren."
Sasoris goldbraune Augen fixierten ihn.
Deidara versuchte sich ein Nicken ab zu ringen, doch er merkte wie der Rand seines Sichtfeldes langsam immer schwärzer wurde.
„Ich glaub ich werde ohnmächtig." , nuschelte er durch seine Schnappatmung hindurch.
Sasori nickte nur.
„Alles gut." , entgegnete er dann, so ruhig wie eh und je.

Er schaute sich um.
Weit und breit war keine Menschenseele zu sehen.
Es brachte nichts den Jungen zum weiter gehen zu drängen, er war zu panisch.
Sasori schüttelte verständnislos den Kopf.
So hatte er das Gör ja noch nie erlebt.
Er schaute hinunter zu dem bebenden Jungen auf seinem Schoß, welcher aus seinen stahlblauen Augen ängstlich zu ihm aufschaute.
„Beruhige dich. Ich bin bei dir."
Deidara nickte ungläubig und presste gequält die Augen zusammen.
Sasori biss sich auf die Unterlippe.
Pein würde ihn umbringen.  

Calls out of the dark (DeidaraxSasori // Naruto- / Akatsuki-Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt