Es war toll, solche Kameraden zu haben.
Das Essen verlief danach ziemlich normal. Ace schlief beim essen ein, was mich ersteinmal erschrack, doch nachdem die anderne mir versichert hatten, das dies öfter passierte, war ich doch beruhigt, erstrecht, als Ace sich wieder aufrichtete und weiter aß, so als wäre nie etwas gewesen.
Nach dem Essen ging ich mit Thatch in die Küche, um den Abwasch zu erledigen, doch viel konnte ich nicht machen, da mich der Doctor sprechen wollte. Mit einem ziemlich mulmigen Gefühl ging ich zu ihm oder eher gesagt ich wurde zu ihm gebracht, damit ich mich nicht wieder verlaufen würde. Er stellte mir eine Menge fragen und untersuchte mich dann. Eigentlich hätte er das schon viel früher machen sollen, aber er hatte garnicht mitbekommen, das sich jemand neues auf dem Schiff befand. Wäre dies nicht Marco herausgerutscht, als er dem Doc sein essen gebracht hat, wüsste er es immernochnicht.
"Nun, dein Gesundheitsstand ist gut, sehr gut sogar. Das hätte ich von jemanden, der alleine auf einer Insel lebt ohne Medikamente nicht erwartet", meinte er und sah mich erstaunt an. Ich zuckte leicht mit den Schultern. Wenn ich Krank wurde, nahm ich bestimmte Pflanzen, die mir meine Mutter gezeigt hatte, als ich klein war. Ich wurde allerdings nur sehr selten Krank, lag wohl an meiner wunderbaren Ernährung. "Nun, eigentlich müsstest du sprechen können, ist irgendetwas vorgefallen in deiner Vergangenheit, das dich traumatisiert hat?", fragte er. Etwas verwirrt, da mir das Wort nichts sagte, sah ihn ihn an. Er überlegte kurz, ehe er mich ansah und dann wieder sprach: "Hattest du ein schreckliches Ereignis in deiner Vergangenheit?"
Ich nickte gleich, war es ja die Wahrheit. "Warst du aus diesem Grund alleine?", fragte er jetzt und wieder nickte ich. "Hat es etwas mit deinen Eltern zu tun?", fragte er nun und ich musste schlucken. Ja, es hatte etwas mit ihnen zu tun, aber irgendwie war ich noch nicht bereit, über das geschehene zu sprechen. Zögernd nickte ich und der Doc merkte, das dieses Thema noch viel an mir nagte. "Ich muss dich das jetzt fragen, hast du gesehen wie sie gestorben sind?", versuchte er jetzt vorsichtig zu erfragen und ich nickte. "Ok, danke Lucy, ich weiß jetzt, wieso du nicht sprichst. Du bist Traumatisiert. Vielleicht wirst du irgendwann wieder sprechen, aber das wird seine Zeit dauern, wenn du nach der Zeit, die du alleine warst, noch nicht wieder sprichst", meinte er und ließ mich dann gehen.
Eilig rannte ich vom Krankenzimmer weg, wobei ich vergessen hatte, das man mich wieder an Deck bringen wollte. Ich hingegen wollte mich nur in mein Zimmer verkrichen und dort für mich sein. Das mich der Doc soetwas gefragt hat, mag ja zu seinem Job gehören, aber ich war nicht bereit dafür.
Den trännen Nahe schloss ich die Tür ab und ließ mich auf mein Bett fallen. Ich war fertig mit den Nerven, das mich das Thema noch so angreifen würde, war unbegreiflich für mich. Irgendwann stand ich auf und ging zu meiner Tasche, um mir von dort eines von Vaters Lockbüchern zu nehmen. Ich wollte lesen, was er in der Vergangenheit erlebt hatte, ehe er Mutter traf und mich bekam.
... 14. Mai ... Heute war ein stürmischer Tag gewesen. Wir sind mit unserem Schiff fast gegen eine Felsenwand gefahren. Wir haben tatsächlich die RedLine erreicht und können bald in die Neue Welt aufbrechen. Als Kaptain ist das Leben manchmal echt schwer. Wir haben heute die neuen Steckbriefe erhalten und mein Kopfgeld ist mal wieder angestiegen. Wenn das so weitergeht, werden wir nie eine Ruhige Insel finden, an der wir uns niederlassen können...
Ein Klopfen riss mich aus meinen Gedanken. Anscheinend hatte ich die Zeit komplett vergessen, während ich in dem Logbuch gelesen hatte. "Lucy?", rief ein ziemlich aufgelöster Thatch. Anscheinend hatte ich ihn hängen lassen. Schnell stand ich auf und wischte mir die letzten Trännen weg, ehe ich die Tür öffnete. "Ein Glück dir geht es gut. Mir wurde gesagt, das du ganz panisch vom Doc abgehauen bist, hat er dich irgendwie verletzt?", fragte er jetzt nach und ein lächeln schlich sich auf meine Lippen. Thatch war gleich beruhigt, als er sah, das ich lächelte. "Worüber habt ihr gesprochen?", fragte er dann und ich schüttelte einfach den Kopf. Darüber würde ich jetzt nicht reden und er verstand den Wink. "Komm mit, es gibt essen", meinte er jetzt und lief voraus. Ich folgte ihm, hielt dabei aber das Logbuch fest im Griff, denn das hatte ich noch immer bei mir. Wahrscheinlich würde ich gleich an Deck gehen und weiter darin lesen, in der Hoffnung, das es noch hell war.
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One Piece FF - Das Leben das ich nicht wollte #Wattys2018
FanfictionDiese Geschichte dreht sich um das Mädchen Lucy, das nach einem Vorfall mit der Marine ihre Sprache verloren hat. Wird sie ihre Stimme wiederfinden? Wen wird sie treffen?