Sie sollten sich keine Sorgen machen, also schenkte ich ihnen ein kurzes lächeln, ehe ich komplett in die Dunkelheit glitt.
Ich öffnete meine Augen und erkannte, das ich wieder auf meiner Insel zu sein schien. Ich wusste nicht, wie ich hierher gekommen war, aber irgendwie störte mich das auch nicht. Ich wanderte durch den kleinen Wald und spührte eine angenehme Kälte auf der Haut. Es war wohl Frühling und somit nicht ganz so warm wie im Sommer.
Vorsichtig ging ich weiter und entdeckte ein Kind am Meer. Es war Blutbeschmiert und starrte gedankenverloren auf das Meer hinaus. Sofort erkannte ich mich in dem Kind wieder. "Was machst du hier alleine?", fragte ich nach. Ich wusste die antwort allerdings schon im Voraus. "Ich hab meine Eltern beerdigt, nun bin ich ganz alleine", sprach die kleine Lucy. Sie sprach, das überraschte mich. Nun sah sie auf und starrte mich direkt an. "Wirst du jetzt bei mir bleiben?", fragte sie mich. Ich wusste nicht, was ich antworten sollte. Eigentlich wollte ich ja zurück. Zurück zu meiner neuen Familie und demjenigen, den ich zu lieben schien.
"Ich muss zurück", sagte ich dem kleinen Mädchen. Sie stand auf und kam auf mich zu. "Wenn du zurück gehst, wirst du große Schmerzen haben und auch traurig werden. Wenn du hierbleibst, werden wir ganz viel Spaß zusammen haben. Du wirst niewieder Schmerzen haben oder unglücklich sein", sagte sie. Ich schüttelte den Kopf und schenkte ihr ein lächeln. "Wenn ich hier bleibe, werde ich nur unglücklicher sein, als wenn ich zurück gehe. Sie brauchen mich, um nicht den Kopf zu verlieren.", sagte ich.
In der ferne erschien die Moby Dick und ich fing an zu strahlen. "Du willst unbedingt zurück oder?", fragte mich das kleine Mädchen nun. "Ja, um jeden Preis", sagte ich und das Mädchen nickte. Es schupste mich in Richtung Meer und ehe ich mich versah, versank ich darin. Die Insel war verschwunden und ich sank wie ein Stein, denn ich konnte ja nicht schwimmen. Mein Herz schnürte mir die Luft ab und ich drohte zu ertrinken, als meine Hand gegriffen und ich in die Höhe gerissen wurde. "Deine Zeit ist noch nicht gekommen", sprach eine sanfte Frauenstimme. "Leb dein Leben, wie du es möchtest meine kleine. Lebe nicht zu sehr in der Vergangenheit", sprach nun eine mir bekannte Männerstimme. Sie waren umhüllt von gleißenden Licht, sodass ich nicht erkennen konnte, um wen es sich handelte. "Pass auf dich auf", sprach nun die Frauenstimme und wieder wurde ich gestoßen, doch diesmal viel sanfter.
Ich landete auf der Moby und vor mir standen Marco und die anderen. Sie hatten mir den Rücken zugekehrt. Angst breitete sich in mir aus und ich ging auf sie zu. Kaum hatte ich einen Schritt getan, drehten sie sich um. Alle schienen geweint zu haben, den ihre Augen waren Rot unterlaufen. "Lucy, jag uns keine Angst ein, komm zurück", sprach Thatch. "Wir brauchen dich", flehte Ace mich an. "Ich brauche dich", sagte Marco. Ich lächelte glücklich. Ich hatte mich nicht getäuscht. Sie brauchten mich, zumindest sagte das mein Herz. Also lief ich los.
Ehe ich ankam, schlug ich meine Augen auf. Das erste was ich spührte war der unsagbare Schmerz in meinem Bauch. Dann erkannte ich, das es stockfinster war. Anscheinend war es Nachts und ich war im Krankenzimmer, wie mir die ganzen Gerätschaften hier verrieten. Zudem war ich alleine in dem Raum, was ich so deutete, das alle anderen schliefen.
Vorsichtig richtete ich mich auf, auch wenn jede meiner Bewegungen schmerzte. Ich blickte an mir herunter und konnte Bandagen um meinen Bauch sehen. Anscheinend war ich noch einmal glimpflich davon gekommen. Auf einmal fröstelte es mich und ich sah, das ich das Marinehemd nichtmehr trug, stattdessen hatte ich das Hemd von Marco an. Er hatte mir das wohl angezogen, da das andere komplett voller Blut war.
Während ich darüber nachdachte wurde mir klar, das Marco mich dann nackt gesehen haben musste. Sofort lief ich rot an wie eine Tomate.
Auf einmal fing mein Magen an zu knurren. Seufzend stand ich auf und verließ das Krankenzimmer. Sie würden mich schon finden, wenn sie mich suchten, dachte ich mir. Aber ersteinmal in die Küche.
So leise ich konnte machte ich mich nun also auf den Weg. Es herrschte totenstille. Entweder sie schliefen tatsächlich alle oder irgendetwas war passiert, das sie so Ruhig sein ließ.
Als ich mich dem Speiseraum näherte, konnte ich Stimmen vernehmen. Anscheinend schliefen nicht alle. Ich ging zur Tür, um zu lauschen.
"Sie muss bald aufwachen", sagte jemand. Ich wusste nicht genau wer. "Ich weiß, wenn sie nicht bald aufwacht, wird sie vielleicht nie wieder aufwachen", hörte ich Marco mit einem traurigen Ton in der Stimme sagen. "Sie schläft nun schon fast zwei Wochen, sie wird es schaffen", hörte ich Ace sagen. Entsetzt starrte ich die Tür an. Ich habe zwei Wochen geschlafen? Ich dachte, es wäre nicht so schlimm gewesen, also wie war das möglich? "Du solltest solangsam mal wieder schlafen Marco, du siehst fertig aus", sprach Thatch und mein Herz schnürrte sich zu. "Ich kann nicht. Sie ist nur unseretwegen in Gefahr geraten. Ich kann auch nicht glauben das Onimo auf sie geschossen hat", sprach Marco. "Er hat eigentlich auf Bill geschossen, weil er dachte, das er Lucy verfolgt", meinte Thatch. Er fand es auch nicht gut, das Lucy angeschossen wurde, aber er konnte seinen Kameraden auch verstehen.
Noch immer stand ich vor der Tür, unschlüssig, ob ich hineingehen sollte. Ich war mir sicher, das ich ärger bekommen würde, wenn sie mich jetzt sahen. Immerhin hatte ich ja anscheinend zwei Wochen auf der Krankenstation gelegen. Doch ein erneutes Knurren meines Magens deutete mir an, das ich wohl oder übel hineingehen musste. Das sich mein Magen so leer anfühlte, war nach der Aussage der Jungs kein wunder, wenn ich zwei Wochen nur geschlafen hatte?
Eigentlich wollte ich keine Aufmerksamkeit erregen, also versuchte ich über den Nebeneingang in die Küche zu gelangen. Meine Anwesenheit blieb auch unbemerkt, bis mir dummerweise ein Glas zu bruch ging. Sofort war im Nebenraum Bewegung zu hören und die Tür zur Küche wurde aufgerissen. Ich drehte mich vorsichtig um und sah in das erschrockene Gesicht von Thatch. Er hatte wohl mit jedem gerechnet, aber nicht mit mir. Er schrie vor freude auf und rannte auf mich zu. Nun konnte ich auch hören, wie die anderen sich erhoben und in die Küche geeilt kamen. Normalerweise freute sich Thatch nämlich nicht, wenn etwas zu Bruch ging.
Während Thatch mich also so fest knuddelte, das ich mich fühlte, als würde mir jeder Knochen brechen, sah ich in die Entsetzten und zugleich auch erleichterten Gesichter meiner Kameraden. "Lucy!", sprach Ace freudig und lief los. Anscheinend wollte er das ganze Schiff wecken um ihnen die Frohe Botschaft mitzuteilen. "Nicht..!", versuchte ich ihn noch aufzuhalten, doch vergebens, Ace war schon weg. "Verdammte Axt. Ich wollte doch nur etwas essen", murrte ich und hörte, wie Thatch anfing zu lachen. "Ich koch dir was, setz dich doch mit den anderen in den Speiseraum, es werden eh gleich alle kommen", fügte er noch hinzu. Ich nickte wiederwillig und ging zu Marco, Bill und Jozu. Die drei wussten noch immernicht, wie sie dies zu deuten hatten. Erst als ich Marco auf seine Schulter klopfte, löste er sich aus seiner starre. Zu meiner Überraschung zog er mich in seine Arme und wollte mich am liebsten garnichtmehr los lassen. "Mach soetwas nie wieder", schimpfte er mit mir. Ich musste leicht lachen. "Ich bin nicht absichtlich angeschossen worden. Ich beschütze nur meine Freunde", meinte ich. "Dummkopf", schimpfte nun Bill. Das brachte mich dazu noch mehr zu lachen, denn Bill war derjenige gewesen, den ich gerettet hatte. "Du solltest eigentlich noch im Krankenzimmer liegen", meldete sich nun Jozu zu Wort. "Da war ich alleine und mein magen hat Hunger angemeldet, deswegen wollte ich mir etwas zu essen holen. Ich konnte ja nicht wissen, das ihr noch wach seid", meinte ich. "Wir haben uns Sorgen gemacht", sprach Marco und drückte mich weiter an sich. Ich atmete tief ein und konnte seinen wunderbaren Duft riechen. Es war schön ihm Nahe zu sein und zu sehen, das er unverletzt war. Naja, er regenerierte sich auch um einiges schneller als ich.
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One Piece FF - Das Leben das ich nicht wollte #Wattys2018
Fiksi PenggemarDiese Geschichte dreht sich um das Mädchen Lucy, das nach einem Vorfall mit der Marine ihre Sprache verloren hat. Wird sie ihre Stimme wiederfinden? Wen wird sie treffen?