Hiro und Exkalibur

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Humans don't fear death...
They fear the Pain of imaging Death.
~ Asura

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Zwei Tage später lag ich genüsslich in meinem Bett, bereit zum Einschlafen, als es an der Haustür klingelte. Murrend rollte ich mich aus meinem Bett. „Ich gehe schon", rief ich, sodass Ash und Light nicht auch aufstehen mussten. Ich stand auf und gähnte ausgiebig. Es klingelte nochmals. „Ich komme!", rief ich in Richtung der Tür und ging zügig den Gang entlang. Etwas verschlafen öffnete ich die Tür, ein Schwall kalter Luft kam mir entgegen, worauf ich fröstelte. Ich blickte auf und entdeckte im fahlen Licht des Mondes, dass Kid vor der Türschwelle stand. „Was machst du denn hier?", fragte ich verwirrt. „Ich wollte eigentlich mit dir reden, aber wie's scheint komme ich ein wenig ungelegen", murmelte er und schaute verlegen auf den Boden. Ich schmunzelte, hob sein Kinn hoch, sodass er zu mir blicken musste. „Bitte, schau mich an. Es ist kein Problem, ich konnte sowieso nicht schlafen. Komm rein, ich friere schon. Willst du einen Tee oder so?", fragte ich ihn. Kid betrat die Wohnung und schüttelte den Kopf. „Ich brauche nichts. Danke", gab er trocken von sich. Ich bemerkte, dass irgendetwas nicht stimmte. Deshalb nahm ich ihn an der Hand und zog ihn in mein Zimmer. Ich setzte mich auf mein Bett, Kid setzte sich zögerlich auf die Bettkante. „Was ist los? Ich sehe es dir an, dass dich etwas beschäftigt", besorgt legte ich meine Hand auf seine. Kid schaute erneut betreten weg und wurde leicht rosa um die Wangen. „Könntest du dir als erstes vielleicht eine Hose anziehen?", fragte er und wurde noch röter. Etwas zu hastig stand ich auf. „Ja, sicher! Entschuldigung", haspelte ich. Ich hatte zum Schlafen immer nur ein T-Shirt von Ash oder von Light an, dass mit bis über den Po reichte und eine Unterhose, sonst nichts. Hastig öffnete ich meinen Schrank, zog eine Leggins hervor und streifte sie mir über. Dann warf ich mich wieder auf mein Bett. „Uns jetzt sag, was los ist", forderte ich ihn. „Ich komme gerade von einem Auftrag zurück, wir sollten ein Dämonenwerkzeug für die Shibusen sichern, da Arachnophobia dieses Werkzeug auch für sich gewinnen wollte. Bei diesem Werkzeug war eine Box... Sie war unterschrieben mit Eibon & Death. Das war die Handschrift von Vater, ich weiss nicht, was ich denken soll, Vater würde nie so etwas tun. Ausserdem habe ich keine Ahnung wer dieser Eibon ist", erklärte er verzweifelt. Als erstes nahm ich ihn in den Arm. „Beruhig dich zuerst einmal", murmelte ich in seine Halsbeuge. Ich spürte, wie er sich leicht entspannte. Dann dachte ich angestrengt nach. „Der Name Eibon kommt mir sehr bekannt vor, ich hab schon mal etwas von ihm gehört, doch mir will nicht einfallen, wer er ist. Ich weiss nur, dass er sehr alt und mächtig sein muss. Und das mit deinem Vater, ich bin mir sicher, er hatte auch seine Gründe. Vielleicht siehst du nur eine Seite der Sache und kennst seine Beweggründe, seine Ansichtssache gar nicht. Er ist dein Vater und du vertraust ihm auch oder?", fragte ich, woraufhin Kid leicht nickte. „Eben. Dann musst du dir auch keine grossen Sorgen machen. Was es auch immer ist, er musste seine Gründe gehabt haben, so etwas zu machen. Wenn es dich sehr beschäftigt, dann sprich einfach einmal mit ihm", wies ich ihn an. Kid lächelte mich an. „Mach ich", versprach er mir.

Und dann kam ein Gefühl, dass ich ganz tief in mir verborgen hatte wieder hinauf. Angst. Die Angst ihn zu verlieren und meine Selbstzweifel. Ich bekam einen traurigen Gesichtsausdruck. „Was ist los?", flüsterte Kid besorgt und nahm mein Gesicht in seine Hände. „Du bist so wundervoll. Du bist stark, klug und dann noch ein Shinigami. Und ich? Ich habe eine schwache Persönlichkeit, bin eine Hexe und sollte eigentlich schon längstens tot sein. Ich habe das alles nicht verdient. Ich habe Angst Kid. Angst, dass ich dir nicht würdig genug bin. Dass ich dich irgendwie verliere, einer von uns stirbt. Wir befinden uns mitten im Krieg. Ich... ich... ich weiss nicht, wie ich auf all die verschiedenen Situationen reagieren sollte. Ich konnte meine Vergangenheit beinahe vergessen und jetzt holt mich alles ein. Ich bin von all dem überfordert", sagte ich verzweifelt. Kid zog mich in eine feste Umarmung, die mir Halt gab und in der ich mich geborgen fühlte. Ich löste mich ein wenig von ihm, er strich mir sanft übers Gesicht. „Erstens einmal: Du bist perfekt, wunderschön, hast eine bezaubernde Persönlichkeit und ich bin so unglaublich froh, dass ich dich kennengelernt habe. Du bist alles andere als schwach. Weisst du noch, als wir uns das erste Mal trafen? Du hast mich herausgefordert und besiegt. Ich fand dich von dem ersten Tag an, an dem ich dich sah, faszinierend. Sag nichts, von würdig oder nicht würdig sein. Das ist nicht richtig. Ich selbst habe Schwächen und Stärken und ich liebe dich so, wie du bist, mit all deinen Schwächen und Stärken. Ich habe noch nie so jemand starken und furchtlosen Menschen gesehen wie dich. Und keine Angst, ich werde nicht zulassen, dass dich jemand so verletzt wie Asura. Ich konnte es nicht ertragen, ich habe mir geschworen dich zu beschützen", endete er. Ich schaute zweifelnd zu ihm hoch und biss mir auf die Lippe. Kid strich mir die Haare nach hinten und schaute mir tief in die Augen. „Ich mag deine kurzen Haare", schmunzelte er aus dem Nichts. Sie waren im Moment ziemlich zerzaust, hatten nicht mal einen richtigen Scheitel. „Obwohl sie im Moment nicht wirklich symmetrisch sind?", fragte ich keck. Kid seufzte. „Es gibt Dinge, die bedeuten mir mehr als Symmetrie", murmelte er und schaute zur Seite. „Aww, das ist ja süss!", rief ich aus und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange. Daraufhin drehte er sich zu mir um, unsere Blicke trafen sich, wie in Trance kamen wir uns immer näher, waren nicht im Stande unsere Blicke von einander abzuwenden. Ich spürte wie sein warmer Atem über meine Lippen strich, bevor unsere Lippen aufeinander trafen. Meine Hände schlangen sich um seinen Hals und Kid hielt mich mit einem Arm an der Hüfte fest, mit der anderen Hand strich er mir über die Wange. Wir vertieften uns immer mehr in den Kuss, ich spürte, wie er sanft über meine Hüfte strich, meine Hände krallten sich in seinem vollen Haaren fest. Sanft fuhr er mit seiner Zunge meiner Lippe entlang, worauf ich meinen Mund leicht öffnete. Der Kuss wurde immer intensiver, kein Blatt hätte noch zwischen uns gepasst. Irgendwie bin ich auf seinen Schoss gerutscht, meine Beine klammerten sich um seine Hüfte, ich wollte ihn mit jeder Faser meines Körpers spüren. Seine Hand wanderte weiter nach unten und strich meinem Oberschenkel entlang, bevor wir uns wieder aus Atemnot lösen mussten. Ich lächelte. „Das war schön", seufzte ich leise. Kid nickte bestätigend und lächelte mich sanft an. „Wir sollte schlafen gehen. Es ist schon spät", sagte er. „Bleibst du hier bei mir?", fragte ich ihn. Kid nickte. Kurz darauf lagen wir fest umschlungen zusammen im Bett und hielten und so fest, als hätten wir Angst, dass der Gegenüber im Schlaf verschwinden könnte.

Born to bleed (Soul Eater ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt