„Das sind ja viele. Es wirkt gar nicht so, als hättet ihr so viele Ritter und Knappen. Wo kommen die alle unter?", fragte Patrick verblüfft, als wir uns an den Zaun stellten und die kämpfende Menge beobachteten. „Wir haben unterhalb des Berges, hinterm Schloss noch eine Burg stehen. Dort schlafen, essen und wohnen sie alle. Toll, oder?", erzählte ich ihm stolz. Dann sah ich Michael, wie er gegen zwei Knappen kämpfte. Die beiden mit Schwerter und er ohne. Begeistert sah ich zu. Als der Kampf vorbei war, kletterte ich abermals über den Zaun und ging zu ihm. Patrick blieb stehen wo er war. „Michael!", rief ich. Sofort sah er auf und kam auf mich zu. „Hallo Sir.", sagte er und verbeugte sich. „Ich habe jemanden, der hier mitmachen will. Wo ist der General?", erkundigte ich mich. „Der müsste im Zelt sein." Er deutete auf das große weiße Zelt. „Vielen Dank.", sagte ich und ging zum Zelt. Stimmen erklangen. Als ich das Zelt öffnete, verstummten sie. Niemand war zu sehen. „Hallo?", rief ich herein und sah mich um. „Hallo Prinz.", sagte eine tiefe Stimme hinter mir. Erschrocken drehte ich mich um. „Was kann ich für sie tun?", fragte der General und setzte sich auf einen großen hölzernen Stuhl. „Ich möchte, dass sie Prinz Patrick ausbilden. Er soll mein Leibwächter werden. Genauso wie Michael. Er ist gerade schon in der Ausbildung.", erklärte ich. Ich hatte Sorge, dass er vorher den König sprechen musste. Und wenn Sebastian erfährt, wie gut Michael war, würde er ihn eh als sein eigen bestimmen. Der General grübelte. „Was kann Patrick?", wollte er schließlich wissen. Ich erzählte ihm, was Patrick drauf hatte und er schien sichtlich begeistert zu sein. „Er soll gegen jemanden kämpfen. Wenn er gewinnt, bilde ich ihn aus. Michael ist bald fertig. Eigentlich war er für die Königsgarde ausgesucht worden. Da müsste ich mit dem König sprechen." Ich schluckte. War ja klar, dass Michael für Sebastian dienen sollte. „Ich würde bezahlen, damit Michael mein wird.", grummelte ich. Der General beugte sich vor. „Ich kümmere mich drum." Mit einem Augenzwinkern lehnte er sich dann wieder zurück. Ich lächelte triumphierend. „Ich werde Patrick holen.", sagte ich dann und ging zurück zu ihm. Er stand noch immer am Zaun und beobachtete das Geschehen. „Ich habe eine Überraschung für dich.", sagte ich zu ihm. Seine Augen wurden groß. „Welche?" Ich grinste. „Das wirst du sehen, wenn es so weit ist. Nun komm." Schon hüpfte Patrick mit Leichtigkeit über den Zaun und ging neben mir zum Zelt. Hoffentlich war er fit genug für einen Kampf. Der General stand schon wartend vor dem Zelt. „Du bist also Prinz Patrick.", sagte der General und musterte ihn. „Gut gebaut bist du ja. Geh hinein und zieh dir die Rüstung an, die ich hingelegt habe. Sie müsste dir passen. Such dir einer der Schwerter aus und begebe dich dann zum Trainingsgelände. Dort werde ich warten.", erklärte er und schritt davon. Patrick sah mich verwirrt und überfordert an. Ich schubste ihn sachte in das Zelt hinein. „Zieh dich aus." „Das geht mir aber etwas zu schnell mit uns beiden.", sagte Patrick und zog sich seine Stiefel aus. Ich verdrehte die Augen, musste aber schmunzeln. Patrick entkleidete sich bis auf die Unterwäsche. „Schau mich nicht so an.", lachte er. Mir selbst war mein starren gar nicht aufgefallen. Patrick war nur bewundernswert. Seine Brust und sein Bauch waren durchtrainiert und seine Oberarme zeichneten Muskeln ab. Er legte sich die Rüstung an. „Manuel, ich habe Angst. Ich habe noch nie mit Schwert gekämpft. Nur geübt. Aber so richtig noch nie.", gestand er und steckte sich das Schwert in die Schwertscheide. „Ich glaube an dich. Und ich schaue dir zu. Ich werde es stoppen, falls du fast sterben solltest. Und jetzt komm. Wir sollten den General nicht zu lange warten lassen." Patrick nickte. Aber er war sichtlich nervös.
Neben dem General stand ein großer Mann. „Das ist mein Gegner? Das ist doch ein Stier und kein Mensch.", fiepste Patrick als er ihn erblickte. „Und du hast deine Kräfte. Nutze sie." Ich wollte ihn bestärken. Patricks Atem wurde immer aufgeregter. „Das ist Sebastian. Dein Gegner. Ich denke ihr kennt die Regeln. Wer als erstes ausgeschaltet ist, hat verloren. Egal ob schwer verletzt oder tot. Ich sage wann es los geht.", sagte der General. Er und ich entfernten uns von den beiden und auch ich wurde langsam nervös. Was wenn Patrick verliert und Sebastian ihn umbringt? Das würde ich mir nie verzeihen. Ich wäre schuld, weil ich ihn hierher gebracht hatte. Ich schluckte. Bitte lass Patrick gut kämpfen.
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Nuck / Kürbistumor
FanfictionManuel ist ein Nuck. Ein Mensch ohne jegliche Fähigkeit wie z.B. die Elemente beherrschen oder sich in ein Tier zu verwandeln. Und das auch noch in der Königsfamilie. Er wird verachtet und verspottet und ist somit dazu verdammt einsam zu sein. Nuck...