Die Sonne neigt sich erneut dem Horizont zu als die andere Kapsel in Sichtweite kommt. Weit und breit sind keine anderen Menschen zu sehen, wodurch ich ein ungutes Gefühl habe. Hoffentlich sind sie nicht wie wir einfach losgelaufen, sonst werden wir sie niemals finden.
Den ganzen Tag über haben wir kein einziges Geräusch gehört außer unsere eigenen. Selbst der seltsame Laut aus der Nacht ertönte nicht erneut. Wenn es wirklich ein Tier war sollten wir uns der Sicherheit wegen die Nacht in der Kapsel verstecken.
Für die letzten Kilometer beschleunigen wie das Tempo um noch vor Einbruch der Dunkelheit anzukommen. Die Kapsel taucht hinter einem kleinen Hügel auf und sofort beschleicht mich ein ungutes Gefühl. Mit einer Handbewegung teile ich der Gruppe mit stehen zu bleiben. Langsam bewege ich mich in Richtung der Kapsel, den Bogen halte ich schussbereit in der Hand.
Bei dem Anblick der sich mir bietet dreht sich mein Magen um. Darauf bedacht mich nicht zu übergeben stecke ich den Pfeil zurück in den Köcher und winke die Anderen heran.
"Ach du ... ", Chu fässt sich vor Entsetzen an die Stirn und wendet angewidert den Blick ab.
Ich habe noch nie etwas so schreckliches gesehen. Überall ist Blut und der Platz sieht aus wie ein Schlachtfeld. Rucksäcke und deren Inhalt liegt kreuz und quer verteilt. An der Kapsel entdecke ich große Kratzspuren am Rand der Tür, wodurch ich vermute, dass das Tier es mit Gewalt geöffnet hat.
Ich schlucke schwer und zwinge mich den Blick abzuwenden. Das Letzte was wir gebrauchen können ist eine Massenpanik.
"Was machen wir denn jetzt? Werden wir genauso enden? Wir sind verloren! Es war alles umsonst wir werden hier alle sterben!" Ein Mädchen lässt einen hysterischen Schrei los und sinkt in Tränen aufgelöst zu Boden. Gerne würde ich ihr beruhigende Worte zusprechen, doch ich bin genauso verzweifelt wie sie. Auf diesem Planeten haben wir nicht den Hauch einer Chance.
"Schh ... versuch dich zu beruhigen. Wir haben Waffen und werden nicht einfach aufgeben. Wir beschützen dich. Was auch immer es ist, gegen uns kommt es nicht an. Immerhin sind wir Aliens." Chu hat sich zu dem Mädchen hingekniet und berührt sie leicht an der Schulter. Obwohl er es nur gut meint ist mir seine Geste nicht Recht. Wieso weiß ich nicht.
Meine Gedanken rasen bei dem Versuch eine LÄsung für die Situation zu finden. Überfordert beiße ich mir auf die Unterlippe und blicke in die Gesichter der Gruppe. In jedem dieser spiegelt sich meine eigene Angst wieder.
Das Tier hat alle getötet und nichts von ihnen übrig gelassen. Nur das Blut überall gibt einen Hinweis darauf was hier vorgefallen ist.
Ich schließe die Augen. Atme tief durch, versuche einen klaren Kopf zu bewahren.
"Wir sollten schauen ob die Ausrüstung der Anderen noch da ist und anschleßend irgendwo in der Nähe unser endgültiges Lager aufschlagen, damit die Menschen die noch kommen uns finden können."
Die meiste Farbe weicht aus den Gesichtern der Umstehenden, während sie mich entsetzt anschauen.
"Das ist nicht dein ernst. Du willst hier bleiben, wo die Anderen brutal abgeschlachtet wurden von irgendeiner Kreatur? Ist dir überhaupt aufgefallen, dass es kein Leben auf diesem Planeten gibt bis auf uns und es? Wir können nicht hier bleiben!" Ein Junge ist nach vorne getreten und teilt mir seine Meinung mit lauter Stimme mit. Meine Miene bleibt entschlossen, obwohl er direkt vor mir steht und gegen Ende sogar brüllt. Sein Gesicht nimmt dadurch eine rote Färbung an und seine Atmung geht schnell.
Mit selbstbewusster Stimme antworte ich so ruhig wie es mir im Moment möglich ist."Natürlich ist es mir aufgefallen. Ich finde es ebenso beunruhigend wie du. Allerdings ändert es nicht an unserer Situation. Etwas ist hier gewesen und hat alle getötet, diese Tatsache ignoriere ich nicht. Es wird bald dunkel und wir stehen ohne jeglichem Schutz auf offenem Feld. Klar besitzen wir Waffen, aber die Nacht ist furchtbar dunkel, was uns einen großen Nachteil bringt. Wir sollten uns über die Nacht in der Kapsel einschließen und morgen anfangen einen Schutzwall zu errichten, die Technologien benutzen die sich hoffentlich noch in der Kapsel befinden und das Tier töten, wenn es wieder kommt. Ich habe uns noch lange nicht aufgegeben und bin bereit für das Überleben der Menschheit zu kämpfen. Die Entscheidung liegt weiterhin bei jedem Einzelnen ob er mir folgt oder mit seinem Rucksack alleine in die Welt hinauszieht. Nur das letzteres zu einem schnellen Ende der Person führen wird, immerhin sind wir auf einem fremden Planeten. Alles hier könnte tödlich sein."
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Other life
FantasyMit pechschwarzen Augen sieht die Kreatur mich an. Ihr Gesicht zeigt keinerlei Ausdruck von Mitgefühl oder Schuld. Der Blick ist emotionslos. Wie ein Tier bin ich gefesselt. Hilflos, in der Falle. Niemals werde ich hier lebend rauskommen. Das eist d...