I wanna be yours

new neighbour

Wenig später sitzen wir wieder im Auto. Diesmal in Alex' Auto. Ich erfahre, dass seins wegen irgendeinem Schaden in der Reparatur war. Wir sind allein im Auto. Matt, Jamie und Nick gehen jeweils ihrer eigenen Wege.

"I bring you back to the hotel. I have to manage some stuff" meint Alex.

"Okay" antworte ich.

Alex lässt mich vor dem Hotel raus. Als ich vor der Wohnung ankomme und gerade aufsperren will, fällt mir wieder unsere neue mysteriöse Nachbarin ein. Mir reichts. Ich will endlich wissen was sie von mir will. Also gehe ich zu ihrer Wohnungstür den Gang entlang.

*klopf klopf *

Die Frau öffnet die Tür, und schaut mich an. Als ich anfangen will sie zur Rede zu stellen, tritt sie an meine Stelle.

"Hallo" sagt sie. Sie spricht Deutsch ?!

"Hallo" erwidere ich.

"Also... du denkst bestimmt ich verfolg dich oder so.. aber wir müssen reden. Jetzt geht's bei mir nicht... Können wir uns nacher wo treffen...Es geht um Marcus" sagt sie und sieht mich an.

"Können wir dass nicht jetzt klären? " frag ich sie. Ich hab keine Lust mich mit ihr zu treffen um über Marcus zu reden. Ich hab mit ihm abgeschlossen. Und vor allem, woher kennst sie Marcus ?

"Na gut...komm rein. Ich hab aber nicht viel Zeit" sagt sie. "Dann nehm dir Zeit, DU willst mit mir reden" denk ich.

Ich betrete die Wohnung. Außer einer kleinen Couch und einem Bett, sehe ich keine Möbel.

"Naja...Die Einrichtung lässt zu wünschen übrig. Aber ich will hier auch nicht wohnen. Ich bin wegen dir hier. " sagt sie.

"Na dann schieß los" sag ich und hasse mich im selben Moment für meine bescheuerte Wortwahl.

"Okay...also. Du weißt ja, Marcus...er hat sich umgebracht. Er hat viel Mist in seinem Leben gebaut. Du warst nicht sein einziges Opfer. Aber er hat alles bereut. Als er dich dann in LA wieder gesehen hat, ist er dir hinter her gelaufen, er wollte sich entschuldigen. Als er aber gesehen hat, wie viel Angst du vor ihm hattest, ist ihm alles wieder hoch gekommen. Er hat dich wirklich geliebt, und es hat ihm wehgetan zu sehen, wie du vor ihm wegläufst."

"Soll ich jetzt Mitleid mit ihm haben ? Jaja er hat mich geliebt, und deshalb hat er mich Tag ein Tag aus zusammen geschlagen. " sag ich ironisch.

"Naja... hättest du mit ihm geredet... Dann wäre er heute noch am Leben."

"Du hast doch keine Ahnung. Wer bist du überhaupt. Du kennst mich und Marcus doch überhaupt nicht !" sag ich, wütend über die plötzliche Anschuldigung.

"Tja, ich kenne Marcus. Ich bin seine Schwester. " sagt sie. Ich gebe einen komischen Laut von mir, erstaunt über die neue Wendung.

"Und jetzt hör mir gefälligst zu. Unterbrich mich bitte nicht andauernd. Es ist egal wie ich heiße, oder wer ich bin. Ich soll dir nur von Marcus ausrichten, dass ihm dass alles leid tut. Deswegen hat er sich umgebracht. Ich hätte nie gedacht , dass er es wirklich macht. Eines Tages kam er zu mir und hat mir alles erzählt. Auch über andere Mädchen, denen er weh getan hat. Aber hauptsächlich über dich. Da du wieder vor ihm weglaufen würdest, hat er mich " engagiert". Er gab mir ein Foto von dir und hat gesagt, wo er dich zuletzt gesehen hat. Am nächsten Tag kam dann der Anruf von der Polizei. Es war sein letzter Wunsch, dass ich dich finde. Also hab ich Detektiv gespielt und bin dir und deinem neuen Freund gefolgt. War gar nicht so einfach. "

Mir fehlen die Worte. Zu viel auf einmal.

"Also, dass wars auch schon. Du wirst mich nie wieder sehen. Viel Spaß mit deinem neuen Freund" sagt sie und als ob wir grade eine lockere Unterhaltung oder so was gehabt hätten, klopft sie mir auf die Schulter.

"So ich muss dann auch. Wir sehen uns. Naja eigentlich ja nicht. " redet sie weiter und hält mir die Tür auf.

"Tschüssiii" sagt sie.

Ich bin sprachlos und bleib erst noch für einige Minuten auf dem Flur stehen, bis sich alles aufklärt. Dass war Marcus Schwester, Marcus tut also alles leid. Aber ist sein Selbstmord wirklich meine Schuld ?

Mein Gedankenschwung wird unterbrochen, als Alex durch den Aufzug kommt.

"What are you doing here" fragt er mich, verwundert darüber, dass ich auch auf dem Flur rum gammel.

"ähh...nothing. Where have you been?" frag ich ihn. Wie zum Zeichen, hält er zwei Einkaufstaschen hoch.

"I thought we could cook something" sagt er. Ich lächele, ich konnte ein bisschen Ablenkung gebrauchen.

"And I have something for you" sagt er und hält einen Schlüssel hoch. Mein eigener Schlüssel, für seine Wohnung. Ich bedanke mich und umarme ihn.

Nachdem wir zusammen gekocht haben, ist es schon fast Mitternacht. Wir wollten Lasagne machen. Da die uns aber zweimal hintereinander missglückt ist, sind wir auf Pasta umgestiegen. Nach dem Essen, hat Alex mit Miles telefoniert, und er hat sich für morgen mit ihm verabredet. Er hat gefragt ob ich mit will, aber ich hab Nein gesagt. Ich will mich nicht immer ganz zwischen die zwei drängen.

Ich hab die Zeit genutzt um mit meinen Eltern zu telefonieren. Die jeweiligen Telefonate waren aber recht kurz. Sie waren noch immer nicht von meiner Idee begeistert.