"Find a ligthhouse in the dark ..."

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Es ist einfach.
Träumen.



Vor allem dann, wenn das Leben mit einem Katz' und Maus spielt. Man legt sich einfach ins Bett, schließt die Augen und schon kommen die Erlebnisse des Tages wieder hoch und formen sich so, dass die merkwürdigsten Träume zu Stande kommen. Oft sind die Träume angenehm und auch amüsant, doch manchmal können sie auch verwirrend und gespenstisch sein und sich zu wahren Alpträumen entwickeln. 


Manchmal fühlt sich ein Traum real an, doch wenn man erwacht, stellt man fest, dass man gar nicht fliegen oder sich unsichtbar machen kann. Und dann gibt es wiederum Träume – Alpträume, – die sich nach dem Aufwachen als real herausstellen. Man sitzt schweißgebadet und kerzengerade im Bett, fährt sich durch die Haare und realisiert langsam, dass das, was man gerade geträumt hat, doch auch der Wirklichkeit entspricht. So stellt man schläfrig fest, dass es kurz vor vier Uhr morgens, das Wohnzimmer einsam und verlassen und man selbst seit etwas mehr als vierundzwanzig Stunden alleinerziehender Vater ist.


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Ein schrilles Klingeln riss mich aus meinem Halbschlaf, den ich seit den frühen Morgenstunden mehr schlecht als recht auf der Couch genossen hatte und ließ mich die Beine langsam über das kalte Leder ziehen, damit ich aufstehen konnte. Ich hatte keine Lust auf Besuch, nicht jetzt, nicht nach dieser Nacht. Doch es konnte auch meine Mutter sein, die draußen im kühlen Flur stand und sich Sorgen um mich machte. 



Schwankend erhob ich mich, stolperte um den Kaffeetisch herum und raus in den Flur. Irgendwo an der Wand sollte doch ein Lichtschalter sein. Ich tastete blind an der Mauer herum, doch fand nichts. Schön. Wer brauchte schon Licht? Das Zeug wurde doch sowieso überbewertet. Ich angelte den Schlüssel aus der kleinen Schale, die auf dem Regal stand, heraus, sperrte auf und entriegelte gleich darauf auch noch die Türkette. Gerade als ich nach der Klinke greifen wollte, wurde diese runter gedrückt und die Tür wurde aufgeschoben.


„Mein Gott, Samu! Ich hab dir etliche Nachrichten geschrieben, angerufen hab ich dich auch ein paar Mal."



Sami schob sich an mir vorbei in die Wohnung und streifte sich die Jacke ab. Seine Schuhe kickte er sogleich zu meinen, die in der Ecke standen. Seine graublauen Augen musterten mich sorgenvoll, doch ich wandte mein Gesicht ab. Ich wusste, wie ich aussah. Ich brauchte keine Bestätigung dafür. Und Sami schien das zu merken.



„Deine Mutter hat mich gebeten, dir das Mittagessen mitzubringen. Sie wollte heute eigentlich selbst vorbeikommen, aber Heikki hat sich quergestellt. Offenbar hatte sie versprochen, mit ihm in den Park zu gehen", plauderte Sami drauf los, während er durch den unbeleuchteten Flur in Richtung Küche ging. Etwas wurde auf der Arbeitsplatte abgestellt. Schlurfend folgte ich ihm.



Ich betrat die Küche, in der mein Freund bereits am Herumwerkeln war. Er holte zwei Teller aus dem Schrank über der Spüle, packte den Tupperwarebehälter meiner Mutter aus und positionierte das Essen. Ein Teller nach dem anderen landete wenige Augenblicke später in der Mikrowelle. 



„Heikki wollte anfangs eigentlich mitkommen. Er vermisst dich, aber das tut deine Mutter schließlich auch. Ich soll dir von Laila schöne Grüße bestellen. Sie wird demnächst mal mit Nico vorbeikommen und sich etwas um Raku kümmern, damit du dich ausruhen kannst. Schließlich hat dich das alles ziemlich mitgenommen und ..."

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