"Hello."

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Verdammt nochmal!
Sag doch was!
Du kannst nicht einfach so da stehen und sie anstarren.


„Äh ..."


Äh.
Großartig.
So wird das bestimmt was werden.


„Hi."


Schon ein klein wenig besser, Haber.
Das nächste Mal vielleicht doch etwas Intelligenteres.


Elena kicherte leise, als sie meinen wohl äußerst dämlichen Gesichtsausdruck bemerkte. Wieso war das so schwer? Bei Vivi war es doch auch nicht so, als wir uns kennengelernt hatten. Vielleicht lag es aber auch nur an der Tatsache, dass diese Frau hier vor mir ein ganz anderes Kaliber war als Vivi. Elena war zäh, das war mir vom ersten Moment an klar. Vivi hingegen schrie schon bei einem abgebrochenen Nagel herum und machte jeden dafür verantwortlich.


„So trifft man sich also wieder."


Laila zog eine Augenbraue nach oben und fragte verwirrt: „Ihr kennt euch?"
Schluckend nickte ich. „Laila, das äh ... das ist sie. Du weißt schon ..." Ich gab ihr mit einer Geste zu verstehen, dass Elena die Frau aus dem Park war und das schien meine Cousine auch zu verstehen.
„Oh", kam es überrascht von ihr, „das erklärt natürlich auch einiges."
„Du hast über mich gesprochen?" Verblüfft sah mich Elena, ebenfalls mit hochgezogener Augenbraue, an.
„N-nicht so wirklich", entgegnete ich leise und richtete meinen Blick auf meine abgenutzten Chucks. Ich bräuchte schon längst Neue, aber hatte einfach das Geld nicht.
„Er hat nur erzählt, dass er eine Frau kennengelernt hat", mischte sich Laila grinsend ein, woraufhin mich nun alle anstarrten. Tolle Situation! Wie sollte ich da nur wieder rauskommen?
„Da fühle ich mich doch sehr geehrt, Herr Haber."


Wieder dieses Lächeln, das mich schon im Park schwach werden ließ. Gott, diese Frau! Wenn das so weiterging, würde ich mich irgendwann zum pubertären Teenager zurückentwickeln und das wollte ich wirklich tunlichst vermeiden. Ich als Teenager ... Das war eine totale Katastrophe damals.


„Ich glaub, ich muss mal Windeln wechseln gehen", nuschelte ich in meinen Dreitagebart und verschwand durch die Menge in Richtung Toilette. Der Weg war nicht beschrieben, doch da der Saal nur zwei Türen aufwies und eine davon der Ein- beziehungsweise Ausgang war, erschien es mir logisch, dass sich hinter der Anderen die sanitären Räumlichkeiten befanden. Und so war es dann auch, zu meinem Glück.


Der Wickeltisch stand in der hintersten Ecke. Für eine öffentliche Toilette war es doch sehr steril und sauber, was mich teilweise wunderte. Auch wenn sich hier hauptsächlich Kinder befanden, so war es nicht alltäglich, dass alles so gereinigt war. Wenn ich da nur an Nicos Kindergarten dachte, wurde mir schon wieder ganz anders.


„So, Prinzessin."


Ich legte Raku auf die Wickelunterlage und begann damit, ihr den Strampler auszuziehen, was sich als schwierig erwies, da sie ständig ihre Arme und Beine anzog und wieder ausstreckte.


„So bist du mir keine große Hilfe, Süße", murmelte ich, als ich sie hochhob, in der Hoffnung, dass es so einfacher sein würde, sie auszuziehen. Die Arme waren daraufhin kein Problem mehr, doch ihre Beine wollten einfach nicht stillhalten.

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