"It's like my mind's a broken record."

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„Ich hab dich vermisst in den letzten Tagen."

„Tut mir leid", erwiderte ich und stellte die Einkaufstasche auf dem Küchentisch ab.

„Sollte ich wissen wollen, wo du dich herumgetrieben hast mit meinem Enkelkind?"

„Ich war bei Elena."


Meine Mutter zog fragend eine Augenbraue in die Höhe, doch ich schüttelte nur den Kopf und fuhr fort, ehe sie den Mund aufmachen konnte.


„Mama, da läuft nichts. Ich hab bei ihr übernachtet. Im Gästezimmer", betonte ich, als ich ihren belustigten Blick sah, „und das nur, weil sie mich zum Abendessen eingeladen hat."

„Dafür gab es doch bestimmt einen Grund, oder etwa nicht?"

„Als ob du den nicht schon wüsstest", murrte ich und griff in die Tasche, um ihren Inhalt wegzuräumen.


Ich stellte die Konservendosen, die Fertigsuppe enthielten, in eines der Hängeregale. Danach schmiss ich jeweils eine Packung Chips und eine mit Spaghetti in das Regal daneben. Meine Mutter beobachtete mich dabei akribisch. Sie hatte schon einmal die gesamte Wohnung durchgeputzt und eine Ordnung geschaffen, die ich gerade, so schien es zumindest, wieder zerstörte.


„Laila meinte nur, du hättest den Exmann dieser Frau davon abgehalten, ihr und ihrem Sohn wehzutun."

„Exfreund", erwiderte ich und stellte einen Eisbecher in das Gefrierfach unter dem Kühlschrank. „Hätte ich einfach nur zusehen sollen? Elena geht es ohne dem Mistkerl auch schon schlecht genug."

„Weswegen?" In ihrer Stimme schwang ein besorgter Unterton mit, was ihr selbst ebenfalls nicht entging. Sie lächelte mich an und gab mir so zu verstehen, dass sie sich genauso um diese Frau sorgte, wie auch ich. Und das trotz der Tatsache, dass meine Mutter Elena und Lauri noch kein einziges Mal gesehen hatte.

„In ihrer Familie gibt es wohl Probleme, so wie ich das verstanden habe. Sie wurde mit Matteo quasi zwangsverkuppelt."

„Das ist furchtbar."


Meine Mutter seufzte, griff in die Tasche und zog die Tüte mit dem Obst heraus. Sie legte die Bananen, Trauben und Nektarinen in die Obstschale, jedoch nicht, ohne sie akribisch zu positionieren. Es gab Tage, da nervte mich ihr Zwang, alles ganz genau zu machen, tierisch. Als ich noch klein war, kam ich damit kaum klar, aber mit den Jahren verstand ich, dass sie das nicht einfach so abstellen konnte. So wie auch ich meine Sturheit nicht abstellen konnte. Doch da mich meine Mutter so akzeptierte, wie ich eben war, hatte ich auch gelernt, sie so zu akzeptieren und ganz ehrlich: Mittlerweile liebte ich meine Mutter für ihre Genauigkeit.


„Samu?"

„Ja?"


Ich sah meine Mutter an. Erwartungsvoll, wie es mir vorkam. Sie seufzte, als sie aus ihrer Handtasche einen Briefumschlag zog und mir diesen reichte. Verwirrt drehte ich ihn um.


„Vivi?"

„Ich wollte ihn nicht lesen, aber ... ich konnte nicht anders."

„Was steht drinnen", wollte ich wissen, doch sie senkte den Blick, was in mir ein ungutes Gefühl hochkommen ließ.


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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 22, 2018 ⏰

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