3 Du bist wunderschön

48 4 7
                                    

×day one×

*~P.O.V Saphira~*

Es ist Mama's Schrift. Ich nahm ihn in die Hand und las:

>Hey Schatz, ich arbeite heute länger. Das bedeutet du musst mit der Bahn zu deinem Vater fahren, ich hoffe das macht dir nicht zu viel aus. Geld fürs Ticket liegt auf dem Tisch, wie du bestimmt schon mitbekommen hast. Die Fahrt dauert ca. 2h. Pass auf dich auf und Ruf bitte an, wenn du bei ihm bist! Hab dich lieb Maus ;*<

OMG, ich werde ihn heute wirklich treffen! Ich träume nicht! Meine Augen begannen vor Freude zu funkeln.

Schnell ging Ich duschen und zog mir dannach eine schwarze Skinny Jeans mit selbst aufgerissenen Löchern und dazu einen passenden Hoddie an. Meine Haare lockte ich mir leicht.
Zufrieden mit meinem Aussehen lief ich mit meinem Handy die Treppe wieder runter.

Unten angekommen schnappte ich mir das Geld, meinen Schlüssel, mein Ladekabel für alle fälle und natürlich das Wichtigste: eine Packung Kekse!

Meine Jacke band ich mir um die Hüfte und sprintete zum Bahnhof, um meinen Zug nicht zu verpassen. Ausser Puste kam ich an und schaffte es gerade noch so, herrein zu springen.

Na toll! Nur noch 1 Platz ist frei, neben dem: PSYCHO. Ich bemerkte gar nicht, wie ich ihn die ganze Zeit anstarrte. Erst als er mich Psycho like angrinste und auf den Platz neben sich zeigte.

Vorsichtig drängelte ich mich zwischen den anderen Leuten durch. Gedämpft hörte ich wie sich manche über mein Gedrängel beschwerten, aber ich beachtete nur IHN.

Er hatte verstrubbelte Blonde Haare. Sie standen in alle Richtungen ab. Blonde Haare an sich konnte ich eigentlich noch nie leiden, aber bei ihm sah es einfach heiß aus.

Ohne ihn weiter anzuschauen setzte ich mich neben ihn. Er dagegen hatte wohl andere Pläne, denn er fragte mich, wie aus dem nichts, wie ich heiße. Nicht mal einen Blick schenkte er mir.

Ich dagegen schaute ihn nur verwundert von der Seite an, weil er mich ansprach. Meine Hände begannen leicht zu schwitzen, da mir die ganze Situation irgendwie unangenehm war.

Als ich ihm immer noch nicht antwortete, schaute er mich an. Gefühlslos, monoton. Ich versuchte etwas in seinen Augen zu erkennen, aber da war nix. Leer.

Geht das überhaupt? Kann ein Mensch keine Gefühle haben? Ich weiß das er ein Psycho ist, aber ein Mensch ist er doch trotzdem, oder? Was ist ihm zugestoßen, dass er so ist, wie er ist?

"Du denkst zu viel, Kleines.", sprach er schmunzelnd und drehte sein Gesicht wieder zum Fenster.

Leise sprach ich: "Ich heiße Saphira." "Was?", fragte er sichtlich verwirrt an mich gerichtet. "Du fragtest vorhin wie ich heiße. Saphira, Saphira heiße ich.", antwortete ich ihm kleinlaut und schaute ihm in die Augen.

"Adam, aber nenn mich ruhig Psycho, wie alle anderen.", sagte er nach einer Weile. Ich nickte nur. Dachte er ich kenne ihn nicht? Ich meine er ist DER PSYCHO, jeder kennt ihn.

Andere gehen ihn aus dem Weg und ich? Ich rede mit ihm als wäre er ein bekannter. Ich kenne ihn nicht mal richtig. Ich bin so naiv! Ich vertraue einem Fremden.

Unbemerkt scannte ich ihn von der Seite aus ab. Er hatte eine helle, blasse, kranke Haut. Allgemein sah er nicht wirklich gesund aus. Irgendwie gebrochen, aber von was? Ich kenne nur die Geschichten, die man über ihn erzählt. Stimmen sie?

"Warum bist du so?", fragte ich ihn mit viel Überwindung. "Wie 'so'?", fragte Adam die Gegenfrage. Guter Zug. "So... anders. Anders als alle. Was ist passiert, dass du so würdest, wie du heute bist?"
"Zu viel...", begann er leicht gedankenverloren zu sprechen.

Nach ein paar Minuten redete er weiter. "Irgendwann erfährst du, warum ich so bin, wie ich bin. Warum bist du so wie du bist?", der Psycho schaute mich an. Er durchbohrte mich förmlich mit seinem Blick.

Ich antwortete: "Ich bin nix besonderes. Langweilig, normal, einheitlich wie so viele andere. Manche bemerken mich nicht mal, aber damit hatte ich noch nie ein Problem. Ich bin unwichtig, nur ein kleiner unerkennbarer Punkt auf dieser Erde."

"Also findest du, ich bin was besonderes?", fragte er mich grinsend nach meiner ganzen Rede und rutschte etwas näher zu mir.

Ich bemerkte wie meine Wangen leicht begannen zu glühen. Ich war es einfach nicht gewöhnt, so nah an einem Jungen zu sein. Wie gesagt: sonst beachten sie mich nicht.

Der Zug stoppte und ich musste Aussteigen. So viel Zeit ist schon vergangen? Schnell wollte ich aus dem Zug rennen, doch mich hielt etwas auf. Nein, jemand!

Er zog mich behutsam an der Hand zurück und flüsterte mir ins Ohr : "Du bist so Wunderschön."
Länger darüber nachdenken konnte ich nicht. Schneller als die Polizei erlaubt sprang ich aus dem Zug. Ich hatte es gerade noch geschafft, aber was war das gerade?

Immernoch leicht verdattert wegen Adam, setzte ich mich erstmal auf den Boden und atmete tief ein und aus.

Meine Gedanken schob ich erstmal bei Seite und rief Mom an.

~·~·~·~·~·~·~·~·~·~·~·~·~·~·~·~·~·~·~·~·~·
22.02.2018 816 words

Naaa, ihr Nudeln🍜
~Aliiii ;3

Alles anders?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt