Kapitel 2

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Nach zwei anstrengenden Sportstunden war der Tag für mich geschafft. Ich verließ gerade die Mädchenumkleide und ging zu unserem üblichen Platz auf dem Schulhof um auf Peyton, Kyle und Raphael zu warten.

Leider haben Kyle und Peyton nicht mit mir Sport, da die beiden Boxen als AG haben und deswegen die wöchentlichen Sportstunden schwänzen dürfen. Ich hätte das auch machen können, aber ich bin zu schmerzempfindlich und zimperlich zum Boxen. Da steh ich lieber die Sportstunden durch.

Raphael ist Peytons Cousin der zwei Stufen unter uns in die 9. Klasse geht. Er stellt echt viel Mist an, weshalb Peyton schon so manches auf ihre Kappe genommen hat, nur damit er nicht schon wieder von einer Schule fliegt.

Einmal hat er das Büro des Direx mit zahlreichen Wasserbechern und Mausefallen vollgestellt, so dass unser armer Direktor am nächsten Tag den Schreck seines Lebens bekam und einige Blutergüsse erleiden musste, durch die Mausefallen. Ich muss zugeben ich fand das Ganze auch sehr lustig, Peyton hingegen nicht. Nicht, weil ihr unser Direx leidtat, nein, weil sie wusste, dass Raphael für das ganze verantwortlich war und er schon wieder kurz vorm Rauswurf stand.

Also ist Peyton zum Direx gegangen und hat gesagt sie war es. Sie durfte dann 3 Monate lang die Trikots der Footballer waschen und deren Ausrüstung nach dem Training sortieren. Raphael ist so etwas wie ihr kleiner Bruder und für ihn würde sie alles machen.

Ich wurde unsanft aus meinen Tagträumen gerissen, als mir volle Kanne ein Football ins Gesicht flog. Perplex starrte ich das Eiförmige Objekt an. Ich wollte gerade nach dem Übeltäter suchen, als auf einmal Peyton neben mir stand und mir den Ball lächelnd abnahm und in die Richtung zurück warf, aus der er anscheinend gekommen war.

„Kein Wunder das wir fast jedes Spiel verlieren, wenn ihr den Ball nicht richtig werfen könnt. Passt demnächst besser auf wo ihr hinwerft." rief Peyton den Typen entgegen und zwinkerte ihnen zu.

„Alles klar bei dir oder hat der Ball bleibende Schäden hinterlassen ?" lachte sie mich eiskalt aus, da ich wahrscheinlich wie ein bedeppertes Lamm schaute.

„Äh... ja klar alles ok. Ich bin einfach Überrascht gewesen." murmelte ich da mir das ganze plötzlich ziemlich peinlich war, weil ich einfach wie eine Idiotin dagestanden habe und unfähig war mich zu bewegen. Ich glaube ich sollte aufhören immer so in Gedanken zu sein, dann würden mir nicht immer solche Sachen passieren.

„Wo bleiben Kyle und Raphael?" fragte ich als ich mich wieder gesammelt hatte, an Peyton gewandt, die anscheinend auch gerade in Gedanken war. „Kyle musste noch einmal zum Direx und bevor du fragst, nein ich weiß nicht warum und Raphael..." sie schaute sich suchend auf dem Schulhof um, bevor sie weiter sprach „...knutscht mit einem Mädchen aus seiner Parallelklasse hinter den Mülltonnen herum." sagte sie und zeigte in die Richtung. „Gibt es da nicht schönere Orte für?" fragte ich verständnislos. „Sicher gibt es schönere Orte zum rum knutschen, doch das Mädel hat einen Freund, also glaube ich kaum, dass sie diese Orte wählen." klärte Peyton mich auf.

„Na dann ist das was anderes." Meinte ich sarkastisch, woraufhin Peyton nur lachte. Anscheinend hat sich ihre schlechte Laune von heute Mittag verzogen.

Nach fünf Minuten weiteren Wartens, wo Peyton und ich über den neuen Schüler spekulierten, kamen die beiden auch zu uns geschlendert. Kyle mit einem Gesichtsausdruck wie sieben Tage Regenwetter und Raphael bis über beide Ohren Grinsend.

„Also Kyle...was hast du wieder schlimmes angestellt?" fragte Peyton. Kyle schüttelte nur missgelaunt den Kopf. „Anscheinend werde ich in Zwei Fächern durchfallen, wenn ich mich nicht 'auf meinen Allerwertesten setze und mein Gehirn nicht einschalte, sonst bleibe ich sitzen', um unseren Direx zu zitieren."

Wish You Were HereWo Geschichten leben. Entdecke jetzt