Es ist Punkt 15 Uhr, als ich im Park ankam. Peyton war heute wieder in der Schule, das wusste ich, weil ich sie zusammen mit einigen ihrer Teamkameraden aus dem Boxteam, in der Raucherecke stehen gesehen habe. Was ziemlich grotesk ist, da Peyton rauchen perdu ablehnt. Als ich in ihre Richtung gegangen bin und sie es mitbekommen hat, ist sie, ohne mich zu beachten, in die Schule gelaufen.
Peytons Verhalten mir gegenüber kränkt mich ein bisschen, auch wenn Kyle und Brendan versucht haben für ihr Verhalten eine sinnvolle Erklärung zu finden. Ich bin einfach nur Enttäuscht von ihr, dass sie mir anscheinend nicht mehr Vertraut oder warum sollte sie mir aus dem Weg gehen und vor mir Geheimnisse haben. Ich weiß ja, dass Peyton Probleme damit hat, sich anderen zu öffnen, trotzdem ist es nicht fair mich einfach zu ignorieren. Ich war immer für sie da und als Dank werde ich ignoriert. Ah...das ganze macht mich einfach so wütend. Ich würde am liebsten schreien.
Tyler und seine Freunde haben mich heute zum Glück in ruhe gelassen. Wahrscheinlich auch nur, weil ich sowieso mit Tyler dieses dämliche Stück einüben muss. Das ist schon Strafe genug.
Anscheinend war ich so sehr in meinen Gedanken gewesen, dass ich nicht mitbekommen habe, wie sich jemand von hinten an mich herangeschlichen hat. Erst als die Person mich an den Schultern packte, kam ich zurück in die Realität und zuckte zusammen. Ich drehte mich um, um den Übeltäter ausfindig zu machen. Ich hasste es erschreckt zu werden. Mitten in der Drehung erstarrte ich.
Nicht sein ernst. Ich bin ja sehr selten schlecht gelaunt, aber in letzter Zeit bin ich es viel zu oft. ,,Können wir anfangen oder willst du den ganzen Tag hier herum stehen, also ich nicht. Ich habe noch etwas zutun heute." wies Tyler mich an und forderte mich gleichzeitig auf, mich auf eine Bank zu setzen.
,,Was denn, noch mehr Leuten das Leben schwer machen oder was?" murmelte ich leise in mich hinein, sodass er mich hoffentlich nicht hören konnte. ,,Glaub mir kleine, dein Leben und das deiner Freundin reichen mir." Ich riss meine Augen auf und schluckte hart. Der Typ ist ja unglaublich, wie konnte er das bitte verstehen?
,,Also, hast du dir schon überlegt, welchen Part wir aus der Balkonszene darstellen wollen?" fragte er. ,,I-Ich...habe gedacht, ab der Stelle, wo Julia anfängt mit sich selbst zu reden und Romeo sie belauscht. Im Grunde der "Hauptpart" dieser Szene." sprach ich meine Gedanken aus. ,,Ja, das ist gut. Dann hätten wir das geklärt. Ich denke mal, du hast den Text noch nicht drauf?..."
,,Nope." War meine schlichte Antwort auf seine Frage. Ich meine, was erwartete er, ich dachte er würde sich vor den Proben drücken und gleichzeitig auch noch die Präsentation schwänzen. ,, Ich auch noch nicht. Dann nächste Woche um die gleiche Zeit wieder hier, dass sollte reichen um den Text zu lernen." meinte er. ,,Ja gut, dann bis nächste Woche." sagte ich noch bevor er sich umdrehte und verschwand. Und das alles hätten wir nicht in der Schule klären können!?
Kopfschüttelnd wandte ich mich zum gehen, als ich an der Straße jemanden lautstark diskutieren hörte. ,,...wir wären beinahe drauf gegangen!" motzte eine, mir bekannt vorkommende, Stimme herum. ,,Jetzt bleib doch mal ruhig, es ist doch nichts schlimmes passiert..."
,,Nichts schlimmes?! Ist das dein Ernst, schau dir ihn doch mal an. Wenn ich Glück habe ist das kein Totalschaden. Wie soll ich das bitte meinem Onkel erklären?" unterbrach die aufgebrachte Stimme ihren Gesprächspartner.Gerade als ich näher an das Geschehen wollte, um zu schauen von was die da redeten, knackte unter meinem Fuß ein Ast. Warum ausgerechnet jetzt? ,,Shit, da ist jemand, lass uns von hier abhauen." Danach hörte ich nur noch Schritte und ein Auto davon rasen.
Ich hätte zu gern gewusst, was da abgelaufen ist. So wie es klang, wurde jemand verletzt. Vielleicht hätte ich helfen können. Die Stimmen klangen nicht so, als bräuchten sie Hilfe, so schnell wie die abgedampft sind, als sie dich gehört haben.
Man weiß ja nie. Was mischst du dich da eigentlich ein?! Sorry... Ja, ja ist ja gut. Ich sollte jetzt besser nach Hause gehen und mir nicht so viele Gedanken über Dinge machen die mich nichts angehen.
*nächster Tag*
,,Guten Morgen, kleines" kam ein viel zu gut Gelaunter Kyle auf mich zu und wuschelte mir mit seiner Hand durch die Haare. ,,Hey, meine Frisur!" beschwerte ich mich. ,,Wieso bist du so gut Gelaunt? Das hält man ja nicht aus." setzte ich noch hinterher. ,, Jetzt, meine liebe, weißt du wie es uns die ganze Zeit mit dir geht und von welcher Frisur redest du" lachte er sich einen ab. ,,Haha, sehr witzig." verdrehte ich die Augen.
,,Ich hab das Gefühl Peyton 2.0 steht vor mir, habe ich irgendwas verpasst?" guckte Kyle mich durchforschend an. ,,Sie ignoriert mich Kyle! Seit 2 Tagen...ich weiß noch nicht einmal was ich gemacht habe." hob ich meine Hände über den Kopf und fing an, aufgebracht hin und her zu laufen.
,,Habt ihr euch gestritten?" fragte er ein wenig überfordert mit der Situation. ,,Nein, deswegen macht mich das ganze ja so wütend." Kyle schien nun endgültig mit mir überfordert zu sein, denn er fing an nervös, von einen auf den anderen Fuß zu treten. ,,Ähm...weißt du was ich habe etwas in meinem Spind vergessen...ich gehe das mal holen." und schon war er verschwunden.
Kyle hasst Streit, klar bei seiner Vergangenheit. Seine Eltern haben ihn mit 16 bekommen und waren heillos damit Überfordert. Als sie sich dann, als Kyle 5 Jahre alt war, getrennt haben, wollte keiner von beiden das Sorgerecht für ihn, so ist er ins Heim gekommen. Seitdem wenn jemand streitet, erinnert es ihn an seine Eltern, wie sie sich bei ihrer Trennung fast schon zerfleischt haben vor seinen Augen. Sie haben den Kontakt zueinander, sowie zu Kyle, abgebrochen.
Ich raufe mir die Haare und lief dann schnell hinter Kyle her, um mich für meine kleine Wutattacke zu entschuldigen. Als ich bei ihm angelangt bin, stupste ich ihm leicht in Seite. ,,Hey Kyle, tut mir leid." Er lächelte mich leicht an. ,,Alles gut, ich kenne dich nur nicht so aufgebracht. Peyton hingegen schon, doch bei ihr weiß ich was ich machen muss, dass sie sich wieder abreagiert." zuckte er mit den Schultern. ,,Da bin ich beruhigt." atmete ich erleichtert aus.
,,Seit wann kommt denn Peyton mit ihrem Motorrad?" fragte Kyle sichtlich verwirrt, durch die Fenster blickend, Richtung Schulparkplatz. Ich schaute in die selbe Richtung wie Kyle und sah tatsächlich Peyton, doch war sie nicht alleine, sondern die Bad Boys standen bei ihr. ,,Was wollen die denn bei ihr?" fragte ich verständnislos. ,,Ärger machen, was sonst." brummte Kyle ins sich hinein. ,,Peyton würde niemals was mit einem von denen anfangen, Kyle." Er zuckte niedergeschlagen mit den Schultern.
Kyle will schon seit einer Weile etwas von Peyton, er will es sich nur nicht so ganz eingestehen. Ich denke, dass er einfach nur Angst davor hat sie zu verlieren , wenn das mit der Beziehung nicht klappen sollte. ,,Zurzeit ist sie unberechenbar Sutton. Keine Ahnung was Peyton da am laufen hat, aber ich vermute, es ist nichts legales wenn Tyler und seine Gang involviert sind." Was sagt man, 'Stille Wässer sind tief', Kyle ist definitiv viel schlauer als er sich manchmal gibt. Er beobachtet und kann dadurch gut zusammenhänge herausfinden.
,,Ja, das glaube ich mittlerweile auch. Vielleicht können wir ja Raphi darüber ausquetschen." schlug ich vor. ,,Hm...ein Versuch ist es wert."...
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-dream-writtener-

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Wish You Were Here
Fiksi RemajaWillkommen auf der Lake-Forest-High... Die 17-Jährige Sutton Davies ist ein echter Sonnenschein und die Nettigkeit in Person. Nicht so ihre beste Freundin Peyton Flynn, sie ist das Bad Girl schlechthin. Aber was, wenn Peyton auf einmal Geheimnisse...