Kapitel 9

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Kyle und ich finden Raphael auf dem Weg zur Sporthalle. Wir beschleunigten unser Tempo um ihn einzuholen und zogen ihn in das nächstbeste, leere Klassenzimmer.

,,Hey, was soll das?" erklang Raphi's Protest, als ich die Tür hinter uns schloss. Ich stellte mich neben Kyle, der Raphael etwas ungehalten eine Antwort gibt. ,,Das könnten wir dich auch fragen..." Ich stoppte ihn bevor er noch was Falsches sagte. ,,Raphi, wir wollen nur wissen, ob du weißt, was zurzeit mit Peyton los ist?" redete ich auf ihn besänftigten ein, da Kyle's Ton einen trotzigen Gesichtsausdruck auf seinem Gesicht verursachte.

,,Was soll denn mit Peyton los sein ? Haha..." er kratzt sich etwas unbeholfen am Hinterkopf. ,,Warum will ich dir das nicht so ganz glauben Raphael?...Ach ja, weil du nur halb so gut im Lügen bist, wie Peyton. Rück schon raus mit der Sprache." redete Kyle. Na toll, jetzt macht Raphi erst recht dicht, wenn er und Peyton etwas gemeinsam haben, dann das, dass die beiden einen übermäßigen Dickschädel besitzen.

Doch gegen meine Erwartungen, fing Raphael zu plaudern an. ,,Sie ist zurzeit mehr gereizt als sonst. In den letzten Tagen war sie kaum Zuhause. Meistens kommt sie erst am Morgen nachhause, und das auch nur um sich frisch zu machen, vor der Schule. Immer wenn ich versucht habe mit ihr zu sprechen, hat sie dicht gemacht und gesagt es ginge mich nichts an. Mehr kann ich euch dazu auch nicht erzählen." zuckte er niedergeschlagen mit den Schultern. Man sah ihm an, dass ihn das Verhalten seiner Cousine sehr verletzte. Ich sah zu Kyle, der endlich seine angriffslustige Haltung fallen gelassen hatte.

,,Kann ich jetzt zu meinem Unterricht? Coach Ryan kracht mir sonst noch 50 extra runden zur Aufwärmung rein und darauf habe ich echt kein Bock." Wir traten beiseite, um Raphael aus dem Raum zu lassen.

,,Jetzt wissen wir genauso viel wie vorher." Kyle ging zu dem Tisch, gegenüber der Tür, und lehnte sich an diesen. ,,Dann müssen wir wohl oder übel die Wurzel allen Übels ausmachen und ich habe da schon so eine Vorahnung wer das ist"

Ich sah ihn erwartungsvoll an, doch Kyle wollte mich anscheinend nicht an seinen Gedanken teilhaben lassen. ,,Na los, sag schon, wen du verdächtigst!...Gedanken lesen kann ich noch nicht."

,,Überlege doch mal Sut, wer hat letztens so komische Andeutungen gegenüber Raphael gemacht und stand vorhin rein zufällig bei ihr." er hob seine Augenbrauen hoch. ,,Naund die haben mich die letzten Tage auch oft belästigt, aber das machen sie doch jeden Tag. Es wäre ungewöhnlich, wenn sie es nicht machen würden. " zucke ich mit den Schultern und strich mir eine lästige Haarsträhne aus dem Gesicht.

Das der Unterricht schon längst begonnen hat, ignorierten wir beide. Ich sah meinen besten Freund an, der anscheinend gerade in Gedanken versucht Tyler und seine Freunde zu vernichten. ,,Ok...nehmen wir mal an du hättest Recht mit deiner Vermutung - rein Theoretisch - dann frage ich mich nur was sie gegen Peyton in der Hand haben sollten, dass sie von Heute auf Morgen nichts mehr mit uns zutun haben möchte?"

Ich hob skeptisch meine Augenbraue in die Höhe. Kyle sah resigniert zu Boden. Er wusste keine Antwort auf meine Frage. ,,Es bringt doch nichts irgendwelche Mutmaßungen anzustellen. Warum fragen wir Peyton nicht einfach? Du hast doch später mit ihr Mathe, vielleicht redet sie ja mit dir." zuckte ich mit den Schultern.

,,Ja vielleicht..." Kyle erhob sich und lief zur Tür. Er verließ ohne ein weiteres Wort das Zimmer. Ich holte einmal tief Luft, straffte meine Schultern und verließ auch das Klassenzimmer. Es ist sowieso sinnlos jetzt noch in den Unterricht zu gehen beschloss ich, also lief ich zur Cafeteria, holte mir dort einen Muffin und setzte mich an einen der Tische. Als ich gerade genüsslich in meinen Vanille Muffin beißen wollte, schnappte jemand diesen vor meiner Nase weg.

Schockiert starrte ich auf die Stelle wo zuvor mein Muffin noch war. Na super, das Schicksal meinte es heute wohl nicht gut mit mir. ,,Hey...das ist meiner..." oder besser gesagt es war deiner . ,,Tja Tink, jetzt ist er weg. Komm schon, schau nicht so böse drein. Das Leben ist doch viel zu schade, um es mit schlechter Laune zu verbringen."

'Du hast mir meinen Muffin geklaut, klar, dass ich schlechte Laune habe.' Dachte ich, doch verdrehte nur die Augen. ,,Was willst du Logan?" wandte ich mich genervt an den vierten der Bad Boys. Logan ist der einzige aus seiner Truppe, vor dem man am wenigsten Angst haben muss. Er ist zwar ein Teil der Gruppe, doch wirklich angst einflößend ist Logan  nicht.

,,Ich dachte, ich leiste dir ein bisschen Gesellschaft." Ich hob skeptisch eine Augenbraue an. Erstens, weil Logan zu Tylers Gang gehört - die nichts ohne Hintergedanken machen, auch wenn ich vor Logan allein keine Angst habe, und zweitens, weil ich bisher nur einmal mit Logan gesprochen habe. Das war in der 8. Klasse für eine Gruppenarbeit, wo ich am Ende alles alleine machen musste.

,,Ich möchte aber all..." bevor ich den Satz überhaupt beenden konnte, saß Logan bereits mir gegenüber. ,,...müsstes du nicht Unterricht oder sowas haben ?" beendete ich meinen Satz stattdessen. ,,Du doch auch, oder?"  

Touché.  Klappe. Hat nicht irgendeine Matratze für ihn Zeit?! ,,Warum habt ihr zurzeit so eine Sehnsucht nach uns? Ich meine, vorher habt ihr uns auch schon genervt, aber zurzeit ist es einfach übermäßig viel geworden. Was erhofft ihr euch dadurch? Oder macht es euch einfach Spaß andere Leute zu quälen?"

Anscheinend überfordere ich heute alle mit meinen Quassel Attacken. Logan schien keine Antwort zu finden. Ich schnaubte, griff nach meinem Rucksack und stand auf.  ,,Reden dürft ihr also auch nur auf Befehl. Gut zu wissen."  Ohne auf Logan weiter zu achten verließ ich die Cafeteria.  Das musste jetzt einfach raus, sonst wäre ich geplatzt. Doch leider geht es mir dadurch auch keinen deut besser. Im Grunde hat Logan mir ja nichts böses getan und ihn so anzugehen war auch nicht die feine Englische Art. 

Ist ja nicht seine Schuld das Peyton sich so komisch verhält.  Als ich im Gang zu den Spinten um die nächste Ecke biegen wollte, hielt ich inne. 

-dream-writtener-

Wish You Were HereWo Geschichten leben. Entdecke jetzt