Kapitel 5

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Was wollte er hier? Ich habe gedacht, nachdem was vorgefallen ist, würde er sich nicht mehr hier her trauen. Ich verengte meine Augen zu schlitzen und fixierte den am anderen Ende der Cafeteria stehenden Black, der mit einer neutralen Miene in der Gegend umherschaute.

Als er bemerkte, dass ich ihn wütend anstarrte, zwinkerte er mir, mit einem provokanten Lächeln, zu. Zwinkerte er mir jetzt wirklich zu? Was läuft denn bei dem Falsch. Das einzige was ich mich frage ist, was er mit dieser Aktion hier bezwecken will.

Anscheinend müssen Kyle und Raphael ihn auch mitbekommen haben, denn als ich mich mit einem letzten verachtenden Blick in Blacks Richtung, wieder zu ihnen umdrehte, sahen die beiden mit wenig begeisterten Mienen in die Richtung von Black. Ich kann mir denken was sie gerade dachten. Doch im nächsten Moment wurde meine Aufmerksamkeit auch wieder in die Richtung gelenkt.

Ich hatte das Gefühl, das alles in Zeitlupe verläuft. wie in einem dieser Kitschigen Teenie Filmen. Als Peyton mit Brendan die Cafeteria betrat und Black bemerkte, spannte sich ihr ganzer Körper an und sie stürzte wutentbrannt auf ihn zu. Kyle schrie Brendan noch zu das er sie aufhalten soll, doch dieser reagierte zu langsam und so landete schon ihre Faust in seinem Gesicht. Zugegebenermaßen sah das ganz schön witzig aus, wie Peyton die eine eher zierliche Figur besaß, auf den Muskelbepackten Black losging.

Letztendlich wurde sie von Shane und Logan von Black losgerissen und festgehalten, das ist auch der Moment in dem Kyle, Raphael und ich zu ihnen eilten. Erst als wir näher zu ihnen kamen, verstand ich was Peyton die ganze Zeit schrie.

„Ich hasse dich!" schrie sie so voller Inbrunst, dass ich kurz geschockt stehen blieb. So aufgebracht und zugleich Gebrochen habe ich sie ja noch nie erlebt. Es tat weh sie so zu sehen.

Peyton riss sich aus den griffen von den beiden Bad Boys los und wollte wieder auf ihn losgehen, doch wurde sogleich von Kyle aufgehalten, der sie sich über die Schulter warf und aus der Cafeteria trug. Raphael rannte den beiden hinterher und ich...ich stand einfach nur da und konnte mich nicht von der Stelle rühren. Zu sehr hat mich diese Situation Geschockt.

Es war Beängstigend leise im Raum geworden. Alle starrten immer noch uns an. Anscheinend warten sie jetzt auf eine Reaktion meinerseits und die sollten sie auch bekommen. Ich setzte mich langsam in Bewegung hielt aber bei Black, dem Blut von einer Platzwunde an der Augenbraue das Gesicht runter lief, an und sah ihm in sein Gesicht. Wow, Peyton hatte volle Arbeit geleistet. Sein Gesicht zierten mehrere Verletzungen.

„Dafür, wie sehr du ihr weh getan hast, hast du eigentlich noch schlimmeres als nur ein paar Schläge verdient. Ich hoffe das weißt du. Ich sage nur Karma ist eine Bitch." Zischte ich ihm zu und drehte mich, ohne auf eine Reaktion seinerseits zu warten, um und verließ schnell die Kantine.

Ich rannte den Gang entlang, bis ich die aufgebrachte Stimme von Peyton hörte und ich anfing zu sprinten. Als ich bei ihnen angelangt war, nahm ich sie sofort in den Arm und hoffte das sie sich dadurch wenigstens etwas beruhigen ließ. „Ich hasse ihn" flüsterte sie. „Ich weiß." Ich drückte sie noch fester an mich. „W-warum ist er hier? Wieso jetzt wieder? Gerade als ich mit ihm einigermaßen abgeschlossen habe."

Sie löste sich aus unserer Umarmung und schloss kurz ihre Augen, nur um im nächsten Moment wieder ihr übliches Pokerface aufzusetzen, was sie in den letzten Wochen so Perfektioniert hat. Eine undurchdringliche Miene, bei der einem ein kalter Schauer über den Rücken läuft, wenn man sie sah. Keine Gefühle zeigen, das war ihre Devise die letzten Wochen über.

Peyton räusperte sich, bevor sie anfing mit reden. „Ich glaube ich gehe zur Band Probe...bevor ich mich noch einmal vergesse." Den letzten Teil sagte sie eher zu sich selbst, als zu uns. Als sie sich von uns entfernte, seufzte ich auf und sah zu den beiden Jungs zu meiner linken, die das ganze nur leise beobachtet haben.

„Sie war auf so einen guten Weg. Wieso muss dieser Idiot gerade jetzt hier wieder auftauchen?" fragte ich verständnislos in die Runde. „Wenn du mich fragst Sut, dann war das bewusstes Provozieren von ihm. Er wusste das sie so reagieren würde und ich kann mir schon vorstellen auf wessen Mist das ganze gewachsen ist." Kyle wandte sich nun mir zu. „Oder warum denkst du haben Shane und Logan sie zurück gehalten, das machen die ja wohl kaum aus Nettigkeit, sondern auf Befehl." Ich zog bloß meine Augenbrauen hoch.

Das klang ganz plausibel, aber Vorstellen konnte ich mir das Ganze nicht so. Ich meine was hätten Tyler, Dean, Shane und Logan davon, dass Peyton auf ihren Ex losging? Ach keine Ahnung, das ist alles so verdreht und kompliziert, wer blickt denn da noch durch? Also ich nicht. Ich schüttelte meinen Kopf leicht, um die verworrenen Gedanken los zu werden

Gleich darauf erklang das Stunden Klingeln, woraufhin wir uns trennten, da Kyle und ich jetzt Geschichte hatten und Raphael zu seinem Unterricht musste.

* 1 Std. später *

Nach einer nicht Enden wollenden Geschichtsstunde verließen Kyle und ich als eine der letzten den Raum und begaben uns auf direktem Weg zur Aula, wo Peyton zusammen mit der Schulband für ihren Auftritt probte. Wir hatten jetzt zum Glück eine Freistunde, so dass wir bei der Probe zusehen konnten.

Als wir in der Aula ankamen war gerade Pause, so konnten wir, ohne zu stören, den Raum betreten. Wir setzten uns in eine der hinteren Reihen und beobachteten, wie alle hier amüsiert das Geschehen auf der Bühne. Der Schlagzeuger der Band und der Leadgitarrist standen da und stritten sich darüber wer zu spät eingesetzt hatte und wer nicht. „Leute! Es reicht, ihr habt beide den Einsatz verhauen. Und jetzt haltet die Klappe." Beendete Peyton den Streit der beiden.

Ich wurde von Kyle mit dem Ellenbogen angetippt und er deutete stumm mit seinem Finger in eine Richtung. Ich folgte dem Finger und sah in die Gesichter von Tyler und Dean. Ich lehnte mich näher zu Kyle. „Was wollen die denn hier?" Kyle zuckte nur mit den Schultern und Antwortete „Keine Ahnung, aber ich bin mir sicher wir werden es gleich Erfahren." Und tatsächlich sie kamen wirklich auf uns zu.

Na super, reicht es denn nicht das die mich heute Morgen belästigt haben? Anscheinend nicht.

Als sie bei uns zum stehen kamen, schaute ich schnell desinteressiert auf den Boden. „Wen haben wir denn da Miss. Sonnenschein und ihr Schoßhündchen höchstpersönlich." Fing Tyler an zu reden. „Und mit wen haben wir die Ehre?" stellte sich Kyle Dumm, worüber ich mir ein leises Kichern nicht verkneifen konnte. Im Hintergrund nahm ich wahr wie die Band wieder anfing zu spielen.

Na dann Auf, Auf! In ein neues Gefecht...

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-dream-writtener-

Wish You Were HereWo Geschichten leben. Entdecke jetzt