(16) Unterdrückung

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Dieses Kapitel widme ich nicoevaa. Danke für das fleißige Voten!! :)
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Sebastian

Was war das gerade gewesen?

Hatte ich wirklich meinen besten Freund geküsst?

Die Antwort darauf lieferten mir meine leicht angeschwollenen Lippen, die vor wenigen Minuten noch auf seinen gepresst war.
Wie weich seine Lippen doch waren.
Ich ertappten mich dabei, wie meine Hand zu meinen Lippen wanderte.
Ich war glücklich und durcheinander zugleich.
Was würde dieser Kuss für unsere Freundschaft bedeuten?
Mein Blick landete auf meinem Bett.
Dort hatte er gelegen. Unter mir. Mit diesem lustvollen Blick.
Nathan wollte mich und ich wollte ihn.
Da war bloß ein Problem.
Katharina.
Auch wenn wir keine wirkliche Beziehung führten, hatte ich das Gefühl, dass uns etwas verband.
Vielleicht liebte ich beide. Vielleicht liebte ich sie auch nur auf eine andere Weise. Auf eine komplizierte Weise.

Als ich runter in die Küche ging, um mir was zu trinken zu holen, saß David schon am Küchentisch und schaute sich irgendetwas auf seinem Handy an.
,,Vonwegen Nathan steht nicht auf Würstchen.", sagte er, ließ von seinem Handy ab und schenkte mir seine volle Aufmerksamkeit.
,,Was läuft da eigentlich zwischen dir und Alexander?"
,,Ne ne du brauchst gar nicht vom Thema ablenken."
Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und versuchte den Augenkontakt zu vermeiden, um zu verhindern rot zu werden.
,,Mach ich doch gar nicht."
,,Nathan kann bestimmt gut küssen."
Damit entlockte er mir ein unvermeidliches Lächeln.
Gott seine Lippen. Ich vermisste sie.

,,Und sein Schwanz ist er..."
,,Stopp David rede nicht weiter." Ich presste meine Hand gegen seinen offenen Mund und hinderte ihn daran zu reden. David schaute mich nur belustigt an und fing plötzlich an seine Zunge gegen meine Handfläche zu drücken, wodurch ich sie ruckartig von seinem Mund entfernte.
,,Eeeew bist du widerlich." Ich wusch mir meine Hand mit Wasser ab.
,,Übertreib doch nicht so."
Ich beachtete ihn bloß mit meinem are-you-serious-Blick, ehe ich mir eine Cola aus dem Kühlschrank nahm.

Bevor ich überhaupt die Möglichkeit dazu hatte sie zu öffnen, hörte ich eine all zu bekannte Stimme.
Mein Kopf wanderte zu David, der auch zu horchen schien.
,,Hast du das auch gerade gehört?"
Er nickte und grinste mich an.
Ich schaute vorsichtshalber aus dem kleinen Küchenfenster, der eine Sicht auf unsere Garage zuließ und war mir nun ganz sicher, als ich den schwarzen
Mercedes sah.

Meiner Cola schenkte ich keine Beachtung mehr, sondern stellte sie auf die Arbeitsplatte und lief in Richtung Haustür.
Mein Vater im Mantel und Anzug hielt meine Mutter in den Armen und gab ihr sanfte Küsse auf ihr blondes Haar.
Das Bild hatte ich so lange nicht mehr gesehen, weshalb ich den Drang verspürte wie früher zu meinen Eltern zu gehen und ein Teil von dieser Umarmung zu sein, aber ich beließ es bei diesem Moment, der ihnen alleine gehörte.

Als die beiden meine Präsenz spürten, lösten sie sich sanft voneinander und schauten mich lächelnd an.
,,Da ist ja mein Junge." Mein Vater, dessen Haare inzwischen einen leicht grauen Ansatz hatten, kam mit großen Schritten auf mich zu und drückte mich kurz. Ehe er von mir abließ, wuschelte er mir noch durch mein Haar.

,,Ich freue mich, dass du wieder da bist. Mama hat mir davon aber nichts erzählt."
,, Für mich ist das ebenfalls eine Überraschung." Sie zuckte mit den Schultern und machte sich daran meinen Vater dabei zu helfen, seinen Mantel auszuziehen.
,,Ich wollte euch einfach überraschen."
,,Dir ist die Überraschung gelungen, Schatz. Sebastian wie wäre es, wenn du und David Pizza bestellen, während dein Vater sich frisch macht?"
Gerade als sie seinen Namen erwähnte tratt er vor mir und begrüßt ebenfalls meinen Vater.
,,Ja machen wir."
Meine Eltern gingen nach oben, während wir uns wieder in die Küche verkrümmelten.
,,David ich glaube, dass ist dein Handy, das klingelt."
Er schaute auf sein Display und schien genervt zu sein, als er den Namen des Anrufers laß.
,,Ich muss daran gehen." Damit verließ er mich.

Ich setzte mich auf die Arbeitsplatte und scrollte durch meine Kontakte, um die Pizzeria unseres vertrauens zu suchen.
Heutzutage noch eine gute Pizza zu bekommen, war schwerer als Millionär zu werden.

Nachdem ich die Bestellung aufgegeben hatte, bemerkte ich erst, dass ich sehr hungrig war.
Und dieser Hunger ließ meine Gedanken wieder zu Nathan schweifen.
Ich hatte es immer schon in irgendeiner Weise gewusst, jedoch nie wirklich wahrhaben wollen, dass ich mehr für ihn war als nur ein Freund.
Seine Blicke hatten gereicht und hatten mich immer erneut auf die Probe gestellt.
Ich hatte es bisher immer unterdrücken können bis vor ein paar Stunde, als er so wütend auf mich gewesen war.
Zugegebenermaßen hatte mich das irgendwie erregt, weshalb ich die Kontrolle verloren hatte.
Es war so schön gewesen.
Ob er jetzt auch an mich dachte?
Ich hoffte, dass es ihm genauso gefallen hatte wie mir.

Die sich öffnende Küchentier riß mich aus meinen Gedanken.
,,Wer war das am Telefon?"
,,Das war meine Ex."
,,Und ist das Kind von dir?"
,,Das weiß sie noch nicht, aber sie schien sich ziemlich sicher zu sein."
,,Was würdest du machen, wenn das Kind tatsächlich deins wäre?"
,,Was wohl? Ich würde mich selbstverständlich darum kümmern."

,,Um was würdest du dich kümmern?"
Unsere beiden Köpfe fuhren erschrocken von der tiefen Stimme hoch und fixierten meinen Vater, der nun sein Anzug gegen eine gemütlichere Jogginghose getauscht hatte.
David seufzte und ringte damit, ob er es seinem Onkel erzählen sollte, oder nicht.
Er entschied sich für das erste.

Mittlerweile waren auch die Pizzen da, sodass wir nun das ganze beim befüllen unserer Mägen besprechen konnten.
,,Das ist auf jeden fall die richtige Entscheidung David. Was sagt deine Mutter dazu?", fragte meine Mutter und trank einen schluck Wein, den mein Vater von seiner Gesschäftsreise mitgebracht hatte.
,,Sie ist nicht sehr begeistert und hofft, dass es nicht mein Kind ist."
,, Sie meint es bestimmt nicht so. Wie ich sie kenne hat sie eine Schwäche für Kinder. Sie möchte einfach nur, dass du dich erstmal auf dein Studium konzentrierst.", gab nun auch mein Vater seinen Senf dazu.
Ich hatte mich schon längst aus der Unterhaltung ausgeklinkt und legte meinen ganzen Fokus auf die Pizza.
Ich wurde erst dann wieder hellhörig, als mein Vater anfing von einem Familienessen zu reden.
,,Deine Mutter hat mir erzählt, dass du ein Mädchen kennengelernt hast, bringe sie doch einfach mit, dann können wir sie endlich kennenlernen."
Ich hätte fast das Stück Pizza verschluckt.
Mein Blick wanderte zu meiner Mutter, die mich nur unschuldig anlächelte.
Wie sollte ich meinem Vater erklären, dass ich gar keine Freundin in dem Sinne hatte und dass ich vermutlich auf meinen besten Freund stand?

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Kissable (BxB) ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt