(5) Pudding

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Viel Spaß
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Es war offensichtlich, dass Sebastian nicht so lange gebraucht hatte, um sein Buch zu holen, sondern weil er sich mit einer gewissen Person vergnügt hatte.
Seine verwuschelten Haare, sein T-shirt was falsch rum war und der Knutschfleck der einem ins Auge sprang, verrieten ihn.

Während wir aßen vermied ich den Blickkontakt zu meinem besten Freund so weit wie möglich und laß lieber das Etikett von meiner Wasserflasche durch.
Körperlich befand ich mich noch am gleichen Platz wie vor ein paar wenigen Minuten, aber seelisch war ich wo ganz anders.

***Flashback

Er fuhr mit seiner Hand durch meine dichten braunen Haare, hielt plötzlich inne und lehnte sein Gesicht an meines. Ich konnte sein nach Kaugummi riechenden Atem auf meiner Haut spüren.
Seine sachten Berührungen brachten mich leicht zum zittern.
Er atmete tief ein und wieder aus, so als würde er den Moment in sich, einsaugen wollen.
Zu schön war dieser Moment.
Ich traute mich nicht einmal, ein Wort von mir zu geben. Er schien das gleiche zu empfinden, denn seine rosigen Lippen waren ebenfalls verschlossen. Und so nah.
Als hätte er erst jetzt realisiert was er da tat, rutschten seine Hände wieder nach unten, zur meiner Schulter.

**

Sebastian, hatte darüber später kein einziges Wort verloren. Und leugnete das Geschehen durch sein Schweigen.
Es tat weh, jemand so sehr zu lieben, der nicht das gleiche empfand. Er war mir täglich so nah, aber trotzdem konnte ich ihn nicht berühren, küssen und in mir spüren.
Ich jagte einer Vorstellung hinterher, die ich mir selbst geschaffen hatte und die niemals die Realität sein könnte.
Es tat einfach so weh. Und war kaum erträglich.
Am liebsten wäre ich aufgestanden und hätte mir im Badezimmer die Augen ausgeheult.
Aber weinen brachte absolut nichts.
Ich bekam davon bloß Kopfschmerzen.

,,Nathan?"
Ich wurde plötzlich von der Seite angestupst.
,,Hmm ja?"
,,Was ist den los? Du hast nichts von deinem Essen angefasst."
Jaiden schaute mich besorgt mit ihren braunen Augen an.
,,Mir ist der Appetit irgendwie vergangen.", sagte ich und sah von meinem Teller auf und blickte in Sebastians Richtung.
Sein Blick ruhte bereits auf mir und schien mich zu durchbohren.
Schnell schaute ich woanders hin.
,,Okaaay.", sagte Jaiden. Sie hatte eins und eins zusammengezählt.

Die anderen bekamen zum Glück nichts mit von der bedrohlichen Spannung, die sich zwischen uns gebildet hatte.
,,Ich glaube ich geh nach Hause.", verkündigte ich mit einem räuspern und stand auf.
Jetzt schauten mich auch Emma, Max und Chris verwundert an.
,,Soll ich dich begleiten?"
,,Nein brauchst du nicht Jaiden."
,,Wir schreiben später."
Ich nickte und verabschiedete mich von meinen Freunden.
Sebastian schaute mir jetzt nicht mehr in die Augen, sondern betrachtete den Tisch.

Draußen hatte sich die Sonne von uns verabschiedet und den grauen Wolken Platz gemacht. Es sah stark nach regen aus.
Und da ich so schlau war, trug ich nur ein T-shirt.
,,Toll.", stieß ich aus und machte mich auf den Weg nach Hause.
Erst nieselte es und dann fing es richtig an zu pissen.
Ich bin am Arsch.

Ich versuchte mein Tempo zu beschleunigen, aber mit meinem schweren Herz ging das nicht so einfach.
Klitschenass kam ich zu Hause an.

,,Nathan? Bist du das?"
Ich rollte mit meinen Augen.
,,Ja.", antwortete ich genervt.
Befor ich mich schnell in mein Zimmer verkriechen konnte, hörte ich schon ihre Schritte aus der Küche näher kommen.
,,Schatz du bist ja ganz nass. Hattest du keine Jacke dabei?"
Ja hatte ich , aber ich hole mir gerne eine Erkältung.

,,Nein Mama hatte ich nicht.", sagte ich stattdessen.
,,Oh Gott." Sie verdeckte mit der Hand ihre roten Lippen und sah mich so an, als könnte ich jeden Moment sterben.
,,Schnell geh in dein Zimmer und zieh dir trockene Klamotten an und leg dich ins Bett. Ich mache dir Tee und koche dir ein Suppe."
,,Mama du übertreibst es schon wieder. Ich hab keine Lust auf Tee oder auf eine scheiß Suppe!"
Das einzige was ich will ist, dass mir mein bester Freund verdammt nochmal sagt, dass er mich liebt!
Ich stieg die Treppen zu meinem Zimmer hastig hoch und knallte die Tür hinter mir zu.

Wie sie mir befohlen hatte, zog ich mir trockene Klamotten an und legte mich ins Bett.
Meine Mutter war nicht immer so übertrieben fürsorglich gewesen.
Sie hatte sich seitdem Tod meiner Schwester, die mit fünf Monaten gestorben ist, total verändert.
Sie geriet immer in Panik, wenn ich ein paar Minuten später nach Hause kam, mein Essen nicht ganz aufaß, oder mich am Papier schnitt.

Ich wollte gar nicht wissen, wie meine Mutter sein wird, wenn ich achtzehn bin.
Sie wird mich wahrscheinlich zu Hause festketten, damit ich sie nicht alleine lasse.

Ich seufzte und drehte mich auf dem Bauch, wobei ich den Bilderrahmen, der auf dem Nachttisch stand erblickte.
Auf dem Foto sah man Sebastian und mich und noch unzählige Menschen im Hintergrund. Das Foto hatte Chris letztes Jahr auf einer Party geschossen.

Sebastians Arm lag locker auf meiner Schulter und meiner auf seiner.
Er schaute lächelnd in die Kamera, während ich ihm ein Kuss auf die Wange verpasste.
Es war einer der schönsten Tage für mich gewesen.

,,Nathan! Du hast Besuch!", schrie meine Mutter von unten.
Für einen Moment überlegte ich, ob ich so tun sollte, als hätte ich sie nicht gehört.
Stattdessen stand ich langsam von meinem Bett auf, richtete meine Klamotten zurecht und lief nach Unten.

Ich wäre fast gestolpert, als sich die Person umdrehte und grinste.
Es war das Grinsen, das meine Beine zu Pudding verwandelte.

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sorry, dass das Kapitel so kurz ist und so spät kommt, aber ich hab im Moment echt Stress und der wird erst Anfang April weniger.

sorry, dass das Kapitel so kurz ist und so spät kommt, aber ich hab im Moment echt Stress und der wird erst Anfang April weniger

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Kissable (BxB) ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt