Hektisch rannte Sherlock in Johns Zimmer, riss seine Decke vom Bett und stürmte wieder ins Wohnzimmer. John sah ihn immer noch verblüfft an.
„Was ist?“, brummte der Detektiv gereizt. Dann besann er sich jedoch Johns Lage und legte ihm schon fast – aber nur fast – fürsorglich die Decke um. John konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Er zitterte immer noch und war aschfahl, aber es ging ihm nicht mehr ganz so schlecht. Mrs. Hudson kam mit einem Tablett herein.
„Huch, was ist denn passiert?!“
Bestürzt lief sie zu John und stellte das Tablett auf dem Wohnzimmertisch ab.
„Machen Sie sich keine Sorgen, Mrs. Hudson, keine Sorgen.“
Hektisch lief die Vermieterin auf und ab, was den Detektiv schon wieder nervte.
„Gehen Sie einfach, Mrs. Hudson. Ich mach das schon.“ er schob die aufgeregte Vermieterin zur Tür hinaus.
Dann drehte er sich zurück zu John. Bemerkte, dass dieser noch immer zitterte. Er musste lächeln: Die Anspannung der letzten Stunden war ihm einfach zu viel. Er schenkte Tee in die Tasse und reichte sie John. Die Hände des Doktors waren zu verwundet, als dass er sie halten konnte, also setzte sich Sherlock auf die Sofakante und hielt die Tasse für ihn. John trank ein paar Schlucke, dann stellte Sherlock die Tasse wieder hin. Der Detektiv presste kurz die Lippen zusammen.
„Ich kümmere mich dann um Ihre...deine Wunden.“
Er nahm die Salbe, die Mrs. Hudson ihm gegeben hatte, und drückte sich etwas auf die Hand. Dann nahm er vorsichtig Johns Hände. Der Doktor errötete leicht. Für Sherlocks Verhältnisse war es eine fast zärtliche Geste.
Der Detektiv räusperte sich. Wieso fühlten sich seine Stimmbänder so belegt an?
„Das könnte jetzt etwas wehtun.“ So sanft wie möglich trug er die Salbe am Handgelenk auf. Dennoch spürte er Johns Zusammenzucken. Der ehemalige Soldat biss sich auf die Unterlippe.
„Schhh..es wird gleich besser.“, Sherlock wunderte sich über sich selbst. Aber genauso hatte Mycroft ihn früher versorgt und getröstet, wenn er sich bei einem seiner „Fälle“ wieder irgendwo verletzt hatte. John atmete tief ein und aus, um den Schmerz zu ertragen. Sherlock nahm das andere Handgelenk und rieb es ebenfalls ein. Der Doktor zog scharf die Luft ein. Er hatte natürlich im Krieg wesentlich schlimmere Verletzungen gehabt, aber dort waren Verletzungen relativ normal und es gab kaum Zeit, sich damit zu beschäftigen. Hier war es ruhig und still, somit für John unerträglich.
„Sherlock..ich..“, er biss sich auf die Unterlippe, als der Detektiv an eine besonders schlimme Stelle kam. „...ich wollte nur sagen..danke für die Rettung.“
Sherlock blickte auf. „Keine Ursache.“, da war er wieder. Der übliche arrogante Ton. Aber für John war das okay.
Sherlock hob vorsichtig die Decke an. Johns Fußgelenke sahen nicht viel besser aus. Moriarty war wirklich ein skrupelloser Psychopath. Die Miene des Detektivs verfinsterte sich, als er an seinen Erzfeind dachte. Er deckte John wieder so zu, dass die Decke bis zu den Waden reichte. Dann nahm er etwas Salbe und rieb die Wunden ein. John krallte seine Finger in die Decke. Hin und wieder zuckte sein Bein.
Sherlock verband alles und John lehnte sich erschöpft in die Kissen zurück.
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BBC Sherlock - Die Entführung (und danach)
أدب الهواةEine kleine Fanfic über Sherlock und John. Moriarty spielt auch mit, daher wird es spannend. Es ist meine erste Fanfic, also seit nicht zu streng. Ein weiteres Spiel "Sherlock vs. Moriarty" beginnt!