John in Gefahr

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Oh Mann, und schon der nächste Teil. Ich hatte einen Schreibflow. Naja, die Geschichte hier neigt sich auch dem Ende zu. Da ich aber ein totaler Sherlock Holmes Fan bin, wollte ich nach dieser noch eine Geschichte machen. Von dieser Geschichte wird es voraussichtlich noch 3-4 Teile geben. Und es wird auf jeden Fall ein Happy End ;-)

Am nächsten Morgen saß Sherlock bereits am Frühstückstisch, als John gähnend die Küche betrat. Der Detektiv war wie aus dem Ei gepellt angezogen und zurechtgemacht, was bedeutete, dass sie heute irgendwohin gingen. Und zwar bald. Er biss in sein Toast und bedeutete John, sich zu setzen. Der Doktor nahm etwas irritiert Platz, machte sich aber Porridge.

„Ich habe mir etwas überlegt.“

Im Stillen betete John, es hatte nichts mit Leichen, Experimenten, peinlichen beziehungsweise schauderhaften Gefallen für Sherlock oder mit irgendetwas Perversem zu tun.

Sherlock verdrehte die Augen. „Bezüglich Moriarty, John. Entspann dich.“

Der Doktor widerstand dem Impuls, eine sarkastische Bemerkung zu geben, und löffelte weiter Porridge.

„Wir können ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen. Ich habe mir einen Plan überlegt, der selbst für Leute, die mich kennen, waghalsig und tollkühn erscheinen mag. Wenn du das nichts willst, müssen wir das auch nicht tun, trotzdem sollte ich dir sagen, dass es fast keine Alternativen gibt.“

Johns Blick war abschätzend. „Willst du mich abschrecken?“

Der Detektiv grinste. „Nein John, das war eine Einladung.“ Er trank noch einen Schluck Tee. „Also: Moriarty denkt, wenn er dich hat, kann er mich erpressen. Das müssen wir nutzen. Aber du müsstest...“ Er seufzte schwer. Kaum etwas ist ihm in seinem Leben so schwer gefallen. Er dachte nach. John blickte ihn erwartungsvoll an und trommelte mit den Fingern auf den Tisch. „Sherlock?“

Der Detektiv schaute auf. „Weißt du was, John? Geh erst mal duschen und so weiter. Ich muss sowieso noch etwas vorbereiten.“

Kopfschüttelnd erhob sich der Doktor und wollte sein Geschirr in die Spüle legen, wo allerdings schon ein paar undefinierbare Sekrete verteilt waren. John verdrehte die Augen und ging ins Bad, während Sherlock seinen Bruder anrief.

John seufzte erleichtert, als das warme Wasser auf seinen Rücken prasselte. Er schloss die Augen und ließ das Rauschen des Wassers seinen Kopf durchströmen. Was war das aber auch für ein Stress die letzten Tage! Er hatte sich natürlich freigenommen, aber nichtsdestotrotz – denn schließlich wohnte er bei Sherlock Holmes – gab es keine erholsamen Tage in seinem Leben. Und John vermisste sie auch nur ganz selten.

„John?“, ertönte eine wohlbekannte Stimme vor der Tür.

Ja, jetzt gerade vermisste er erholsame Tage.

„Was?!“, brüllte er zurück. Erst schickte der Detektiv ihn unter die Dusche, und jetzt sollte er wieder herkommen, oder wie?

„Ich muss nochmal dringend weg, erwarte aber ein Paket. Könntest du das für mich annehmen?“

„Meinetwegen, aber du wolltest mir doch noch deinen Plan -“

Beim Knall der Wohnungstür brach John ab und fluchte leise. Wie Mrs. Hudson ihm bereits an seinem ersten Tag in der Baker Street sagte – immer auf dem Sprung, dieser Detektiv.

~*~

Als John eine halbe Stunde später in seinem Sessel saß und die Zeitung durchblätterte, klingelte es. Kurz, aber durchdringend. 'Das Paket', schoss es ihm durch den Kopf und er fragte sich, was Sherlock bestellt hatte. Bestimmt wieder irgendetwas Wissenschaftliches oder etwas aus der Pathologie. Er raffte sich auf und ging die Treppe hinunter. Mrs. Hudson war bei einer Freundin, ihre Wohnungstür war ausnahmsweise dunkel und gar nicht heimelig. John hatte eine dunkle Vorahnung, etwas in seinem Unterbewusstsein oder sein Bauchgefühl sagten ihm, er solle nicht die Tür öffnen. Es war wie ein Schatten, den er nicht zu fassen bekam. John stand vor der Tür und zögerte. Er sollte besser nicht aufmachen. Andererseits...

'das ist doch albern, ich bin Militärarzt und Soldat. John Hamish Watson, hör auf, dich wie ein kleines Kind zu benehmen'.

Entschlossen öffnete er die Tür; was er besser nicht getan hätte. Das Letzte, was er spürte, war ein Stich in den Hals und die verschwommene Silhouette eines Postboten, der keiner war. Dann wurde alles schwarz.

BBC Sherlock - Die Entführung (und danach)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt