KI Dominanz

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Ich dachte eigentlich, dass das mit der Wäscherin eine einmalige Sache war. Aber ich traf sie in der Pianobar des Hotel Orbit wieder. Professor Wolf hatte mich eingeladen. Er wollte noch einmal mit mir reden und mich überzeugen mein Geld in die Produktion von Sexbots zu investieren. Ich kam etwas zu früh. Ein Pianospieler klimperte sinnliche Musik und das Licht war etwas abgedunkelt. Hinter einer Scheibe vollführte eine Tänzerin Verrenkungen in der Schwerelosigkeit. Ich war ziemlich erleichtert, dass hier die Gravitation normal war. Es gab immer wieder Räume in diesem Hotel, wo die Gravitoren ausgestellt waren um Energie zu sparen. Meine Schwester hatte eigentlich geplant die Sonnenkollektorfläche zu vergrößern, aber dazu würde sie wohl nicht mehr kommen. Das stimmte mich traurig und ich ließ mich ermattet in einen der Ledersessel fallen. Ein Pärchen tanzte auf der Tanzfläche und ich beobachtete sie gerade, als die Kellnerin kam und vor mir den Tisch abräumte. "Was darf ich dir bringen, Fahal?" Plötzlich stand sie wieder vor mir. In einem sexy Matrosenoutfit, hauteng und mit einem schiefsitzenden Hütchen in ihrer hochgesteckten Mähne. Ich musste sie einfach anstarren. "Du... Kellnerin?" stammelte ich. Sie streckte mir ihre Hand entgegen "Und tanzen kann ich auch! Du willst doch tanzen. Fahal?" Schon zog sie mich aus dem Sessel auf die Tanzfläche. Ich wiegte mich mit ihr in den Armen zur Musik und fand dabei ein wenig Trost. Sie rieb mit ihrem Körper meine Körpermitte, aber ich habe einsegen keine unkontrollierbare Erektion wie vorhin. "Nicht in Stimmung?" flüsterte sie mir ins Ohr. Ich musste lachen: "Ich hatte heute schon meinen Spaß!" Sie hob den Kopf und schenkte mir ein Lächeln. "Deine Verabredung ist da!" sagte sie, löste sich von mir und schlenderte vor mir mit aufreizendem Hinternwackeln zurück zum Tisch, wo ihr Tablett mit den leeren Gläsern noch stand. "Hallo Wölfchen, ein Orbit-Shake?" fragte sie den Professor. "Gern, Melissa!" "Für mich auch!" sagte ich und nahm bei ihm Platz. Der Professor grinste mich vielsagend an. "Sie ist sehr überzeugend, nicht wahr?" "Ein wenig vulgär, wenn sie mich fragen." versuchte ich meine Begeisterung zu überspielen. Mein Gegenüber sah mich prüfend an. "Seien sie nicht so kritisch, Fahal!" Melissa brachte uns die Getränke und stellte sie ab, wobei sie mir ihre Oberweite präsentierte. Missbilligend sah ich ihr nach, wie sie am Nachbartisch ähnlich anzüglich agierte. "Ich denke sie sollten den Sexbot-Service einmal ausprobieren." Ich lachte abfällig. "Damit mir auch das Herz stehen bleibt, so wie meiner Schwester?" "Ihre Schwester ist totkrank, Fahal!" "Wie wollen sie verhindern, dass Totkranke den Service nutzen? Wollen sie vorher ein ärztliches Attest verlangen?" "Wir geben vorher einen Hinweis, dass wir für gesundheitliche Schäden keine Haftung übernehmen. Da sind wir rechtlich auf der sicheren Seite. Außerdem haben sie ihre Schwester doch gehört. Warum sollen nicht auch Totkranke ihren Spaß haben? Nachdem Meyan's Ehemann wegen ihrer Krankheit nicht mehr Sex mit ihr wollte, hat sie eben durch den Sexbot-Service Befriedigung gefunden. Wir überwachen permanent die Vitalfunktionen des Kunden, dadurch konnte Julius sofort reagieren, als das Herz ihrer Schwester stehen blieb." "Julius?" "Der männliche Sexroboter." "Aha! Naja, meine Schwester sagte aber auch, dass die neue Version des Sexbots sehr überwältigend aussah und über Instrumente verfügte, die ein menschlicher Mann nicht hat, um eine Frau mehrere Höhepunkte nacheinander zu verschaffen." "Deswegen können wir damit auch nicht in Serie gehen. Bei Frauen hat Sex eine ganz andere Bedeutung als bei uns Männern. Eine Frau, die derart überwältigenden Sex hatte, will das immer wieder erleben, wogegen wir Männer uns auch mit weniger abgeben. Die Sexbots versprechen einmalige Abenteuer ohne Reue. Wir können danach beruhigt zu unseren Ehefrauen zurückkehren." "Ich bin nicht verheiratet." "Ich auch nicht." sagte er lachend. "Ich bin mit meinen Sexbots verheiratet." "Auch mit Julius?" fragte ich lachend und der Professor lachte mit. "Er ist so etwas wie mein Sohn würde ich sagen. Deswegen tut mir das auch so furchtbar leid, was mit ihrer Schwester passiert ist. Irgendwie fühle ich mich schuldig." Sofort wurden wir wieder ernst. "Meinen sie ein Herzschrittmacher könnte Meyan's Leben verlängern?" Er sah mich eine Weile nachdenklich an. "Meyan hat bis vor ein paar Tagen die ganzen Abläufe hier im Hotel gemanagt ohne sich anmerken zu lassen, wie es um sie steht. Wir haben alle gesehen, wie sie immer dünner wurde, aber sie spielte es mit ihrer herzlichen, fröhlichen Art herunter. Ich befürchte, es ist zu spät für solche Maßnahmen." "Sie sind Arzt. Kann man da nichts machen?" "Ich habe ihrem Bruder Hamad schon gesagt, dass dies die letzte Gelegenheit ist, sich zu verabschieden. Aber er hat nur sie geschickt. Ihre Familie ist wirklich sehr ignorant, da hat Meyan wirklich recht." "Würde sie irgendwo auf der Erde in einem Krankenhaus liegen, wäre bestimmt meine ganze Sippe zur Stelle gewesen, aber man fliegt eben nicht mal eben in den Weltraum, nur um Hallo zu sagen. Außerdem hat unser Vater seiner Familie eine Menge abverlangt, um seinen Traum zu verwirklichen. Wir haben mal ein Leck im Sauerstofftank gehabt und wären hier oben elendig erstickt, wenn man nicht ein Notshuttle zu uns herauf geschickt hätte." Ich erzählte noch ein paar Anekdoten aus meiner Kindheit und willigte schließlich dem Test eines Sexbots ein.

Hotel OrbitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt