Kiss after today

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Andy's POV
Das Weihnachten mit meinen Eltern und Mikey war unglaublich schön. Meine Eltern hatten immer noch Probleme damit, dass ich jetzt auf Jungs stehe und mit Mikey zusammen bin. Sie sagen es nicht, aber ich merke es. Solange sie es aber akzeptieren, ist es mir egal. Heute fahren wir zu Rye. Er schmiss eine kleine Silvesterfeier. Nur Mikey und ich kommen. Jack möchte so viel Zeit mit seinen Eltern wie möglich in Irland verbringen, denn da kann er nicht so oft hinfahren, meinte er. Brooklyn feierte es mit alten Schulfreunden.
"Weihnachten mit dir war unglaublich." sagte ich vom Beifahrersitz aus. Diesmal fuhr er. Er bat es an, denn er wusste, dass ich letzte Nacht nicht so gut geschlafen habe. Ich weiß auch nicht warum.
"Fand ich auch. Aber noch mehr freue ich mich auf Silvester." sagte er lachend.
"Ja, ich freue mich auch." sagte ich.
"Schlaf etwas Andy. Ich halt die Stellung hier am Steuer."
"Danke..aber selbst, wenn ich wollte, ich könnte nicht. Ich beobachte dich lieber."

Mikey's POV
Dieser Satz brachte meinen Bauch zum kribbeln. Ich wurde sofort rot.
Ich kann es  nicht glauben, dass ich so einen verdient habe. Er ist perfekt.

Wir fuhren noch ca. eine Stunde, dann waren wir auch schon bei Rye angekommen.
„Da seid ihr beiden ja. Wie waren die Feiertage?" Rye begrüßte uns mit Umarmungen.
„Sehr schön. Wie waren deine Mate?" fragte Andy.
„Auch, kommt doch rein."
Rye führte uns in sein Wohnzimmer. Ich war hier schon öfter, Rye und ich gingen damals auf die selbe Schule.
Andy hingegen ist das erste mal hier.
„Aah, ihr seid angekommen." Ryes Mutter begrüßte uns. Sie gab mir einen Kuss auf jede Wange, Andy ebenfalls, was ihn überraschte.
„Du musst Andy sein. Ich bin Nadine."
„Schön Sie kennenzulernen."
„Sag du zu mir." sie lief schnell in die Küche.
„Sie kocht gerade. Wollt ihr was trinken?" fragte Rye.
„Gerne." antwortete Andy.
„Dann bin ich gleich wieder da." er rannte jetzt ebenfalls raus.
Andy kam auf mich zu und legte seine Arme um meine Hüften, unsere Gesichter nah.
„Ryes Mutter scheint nett zu sein." sagte Andy.
„Ja ist sie. Und außerdem genauso verrückt wie Rye." sagte ich lachend.
„Von irgendjemanden muss er es ja haben." sagte Andy lachend.
Nun kam er etwas näher und küsste mich kurz. Und dann küsste er mich wieder kurz, was er noch ein paar mal wiederholte. Nach ein paar malen küsste er mich dann endlich richtig.
Und da ging die Tür plötzlich auf. Wir dachten es wäre Rye, also hörten wir nicht auf.
„Ist das süß. Rye hat mir davon schon erzählt, aber es jetzt live zu sehen ist Zucker." sagte Ryes Mum hinter uns. Ich hörte sofort auf Andy zu küssen, doch Andy ließ mich nicht los. Nun standen wir da, eng aneinander geschlungen, mit Ryes Mum im Raum.
„Danke." sagte Andy. In dem Moment kam Rye in den Raum.
„Oh nein. Machen die beiden wieder rum?" fragte er neckisch.
„Die beiden können nie ihre Finger voneinander lassen." fügte er dann gespielt genervt hinzu.
„So ein junges Paar, das ist völlig normal Ryepie. Dad und ich konnten auch nie die Finger voneinander lassen."
„MUM! Sowas will ich nicht hören und nenn mich nicht so!"Rye verzog sein Gesicht und stellte Gläser und Getränke auf den Tisch. Andy lachte nur. Mir war die Situation aber immer noch peinlich.
„Kommt, setzen wir uns." sagte Rye dann, als seine Mutter gegangen war.
„Heute Abend wird lit!" sagte er aufgeregt und füllte unsere Gläser.
„Oh ja. Silvester mit dir und deiner Familie ist immer wieder ein Erlebnis." sagte ich lachend. Es war immer wieder verrückt und es passierte immer wieder was neues.
„Weißt du noch als wir Böller auf Hausdächer geworfen haben?" lachte Rye. Oh ja daran konnte ich mich noch gut erinnern. Das war unsere rebellische Zeit. Wir wurden danach, als wir erwischt wurden, von der Polizei nach Hause gefahren.
„Wie könnte ich das vergessen...deine Eltern haben es aber gut aufgenommen."
„Ja und deine sind total ausgerastet." lachte er weiter. Meine Eltern...was sie wohl dieses Jahr machen? Sonst sind sie immer mit mir hierher zum feiern gekommen. Ich denke nicht, dass sie wieder kommen werden. Sie wissen, dass ich hier bin.
Und da klingelte plötzlich die Haustür.
Wer das wohl war?
Ich hörte die freudige Begrüßung.
Und dann kam Ryes Mutter rein.
„Mikey, deine Eltern sind hier." sagte sie mit einem Lächeln.
Meine Augen weiteten sich. Mein Körper hat sich sofort angespannt. Was machen sie hier? Währenddessen ich so erstarrt war, spürte ich wie sich eine Hand auf meinen Oberschenkel legte.
„Ich bin da. Dir wird nichts passieren gorgeous." flüsterte er mir ins Ohr, was mich immerhin ein bisschen beruhigte.
Und da kamen sie auch schon rein.
„Mikey!" sagte meine Mutter erfreut und wollte mich umarmen, doch ich wich zurück, ohne ihr in die Augen zu gucken.
„Wo warst du über Weihnachten? Wir haben dich vermisst." fragte sie verwundert. Nun guckte ich direkt in ihre Augen, enttäuscht, sauer.
„Ich war bei Andy." sagte ich harsch.
„Ist das ihr Ernst?" fragte dann Andy pissig.
„Ehm...Entschuldigung?" fragte sie empört.
„Nichts Entschuldigung. Mikey war bei mir, aus dem Grund, weil sein Vater ihn geschlagen hat, dafür, dass er mit mir zusammen ist!" schrie er nun, währenddessen kam auch mein Vater rein.
„Was ist hier los?" fragte er ernst.
„Mikey, da bist du ja. Wo warst du über Weihnachten?" fragte er ebenfalls, wie meine Mutter, verwundert. Nur, dass er nicht so gut schauspielern konnte.
„Er war bei Andy." antwortete meine Mum.
Mein Vater seufzte einmal verzweifelt.
„Ich dachte du wärst langsam wieder zu Besinnung gekommen..." nun guckte ich erschrocken zu ihm. Ich spürte plötzlich unglaubliche Wut.
„Ich liebe Andy! Daran wird sich nichts ändern." nun stand ich vor ihm, mit zusammengeballten Fäusten.
„Ach komm Junge, dass ist doch nur eine Phase. Denkst du, das hält lange an?" fragte er spottend.
„Es ist mir mittlerweile egal, was du für eine scheisse erzählst. Diese Beziehung wird halten! Ich liebe Männer! Ich liebe Andy! An diesen Gefühlen wird sich nichts ändern, jemals!" ich war so wütend in diesem Moment. Ich war selber von mir überrascht, dass ich so selbstbewusst gerade bin.
Mein Vater wollte gerade ausholen und mich wieder schlagen.
„Schlag mich ruhig! Wenn es dir gefällt, deinen eigenen Sohn zu schlagen nur, weil er homosexuell ist!" schrie ich. Er holte weiter aus. Ich schloss die Augen, wartend auf den Schmerz, doch er kam nicht. Ich öffnete langsam die Augen und sah Andy vor mir. Er stand immer noch vor mir, guckte meinen Vater nur an, welcher noch wütender wurde, aber er schlug nicht zu.
„Ihr beide geht jetzt!" rief plötzlich Ryes Mutter als sie rein kam.
„Euren Sohn einfach anzuschreien und zu schlagen, weil er Gefühle für einen Jungen hat! Schämt euch!" sagte sie und schmiss sie raus.

Die Geschichte von MindyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt