Die Geschichte von Mindy

Heirate mich..

„ANDY!" rief ich, als ich die Tür zu unserer Wohnung aufschlug.
Rye guckte erschrocken aus der Küche.
„Wo ist Andy?" fragte ich hektisch.
„Er ist in Gym. Wieso fragst du? Hat er dir das nicht gesagt?" er sah verwirrt aus.
„Ich...Ehm..ich muss los." ich rannte raus, raus in Richtung Gym.
Es dauerte bestimmt eine viertel Stunde bis ich verschnauft ankam.
„Hallo Mikey." begrüßte mich der Trainer freundlich.
„Hay, ist Andy hier?" fragte ich schnell.
„Ja, er müsste irgendwo dahinten sein."
„Danke." ich ging durchs Drehkreuz und ging in eine bestimmte Richtung. Er war immer, wenn er verärgert war oder verletzt zu dem Hantelbereich.
Und da war er auch. Er machte gerade eine Übung vor dem Spiegel. Er sah wirklich gut aus. Ich beobachtete ihn gerne beim Trainieren. Aber jetzt...Er sah mich noch nicht.
Als er mich dann doch noch sah, ließ er erschrocken die Hanteln fallen.
„Was machst du hier?" fragte er kalt und trank einen Schluck aus seiner Flasche. Er war verschwitzt. Er war so heiss.
„Andy...ich wollte mich dafür entschuldigen, dass ich so ein Arsch war.."
„Ja das warst du Mikey. Und es hat mich verletzt."
„Ich weiß...ich hätte es dir wirklich erzählen müssen."
„Was bringt mir das jetzt? Denkst du ich verzeih dir einfach so?" fragte er mich pissig.
„Nein natürlich nicht. Ich wollte nur sagen, dass es mir unglaublich leid tut.."
„Mikey..ich hab nachgedacht.." er stand nun vor mir und guckte mir in die Augen. Mit seinen Händen ergriff er meine.
„Ich hab über uns nachgedacht...und ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass es besser wäre, wenn wir Schluss machen.." er knallte mir diese Wörter so hin, als wäre es normal so Schluss zu machen.
Ich guckte ihn geschockt an, Tränen brannten wieder in meinen Augen. Er macht wirklich Schluss?
„Du machst Schluss?" fragte ich leise und er nickte nur mit einem traurigen Blick.
Mein Herz schlug schnell und ich hatte so ein Gefühl als ob irgendwas meine Lunge erdrückt. Ich konnte nicht atmen.
„Mikey?" fragte Andy besorgt und legte seine Hand auf meine Schulter.
„Mir gehts gut. Ich hab scheisse gebaut. Damit muss ich klar kommen." sagte ich nur und drehte mich um. Ich ging hektisch raus. Ich musste hier weg. Die Luft drohte mich zu erdrücken. Ich habe alles verkackt. Ich habe die Liebe meines Lebens verloren.
Draußen angekommen ließ ich mich gegen die Wand fallen und runter rutschen. Ich saß so 5 Minuten, danach griff ich nach meinem Handy und wählte die Nummer von Jack.
„Mikey?" hörte ich die verwunderte Stimme von Jack. Ich schluchzte einmal.
„Mikey was ist passiert? Hast du Andy gefunden?"
„Er hat Schluss gemacht." das war das einzige, was ich gesagt habe, sagen konnte.
„Was? Wie? Wo bist du jetzt?"
Ich antwortete nicht.
„Mikey? Wo bist du? Ich komm zu dir." sagte er wieder, etwas ängstlich.
„Jack..." flüsterte ich.
„Mikey, wo bist du?"
„Jack..ich kann ihn nicht verlieren."
„Ich weiß Mikey..aber lass ihm erstmal Zeit.." sagte er ruhig.
„Es hat nicht so geklungen als wenn er Zeit braucht. Ich glaube es ist komplett vorbei.."
„Nein, sag sowas nicht Mikey. Er liebt dich." versuchte er verzweifelt zu erklären. Ich weinte bei seinen Worten nur noch mehr.
"Wo bist du Mikey?" fragte er nun nochmal ruhig.
"Ich..ich bin noch vor dem Gym...aber können wir uns im Park treffen? In einer halben Stunde? Ich brauch ein bisschen Zeit für mich..." schluchzte ich. Ob er mich verstand?
"Ja klar."
"Bis gleich." sagte ich und legte auf.
Ich stand nun langsam auf, nachdem ich mein Handy in meine Hosentasche gelegt habe. Ich wischte mir einmal über die Augen und ging dann langsam los. Ich ging wirklich langsam.
Was habe ich nur getan? Was bin ich ohne ihn? Er hat mir geholfen stark zu werden. Und jetzt? Jetzt ist alles eingestürzt und ich bin wieder dieser schwache Junge..dieser schwache Junge, der damals sich nicht eingestehen konnte, dass er schwul war..dieser Junge, der damit alle wichtigen Menschen um sich rum verletzt hatte..seit langem hatte ich wieder das Bedürfnis mir selbst was anzutun...
Während ich lief und lief und lief, merkte ich gar nicht, dass ich schon in dem Park angekommen war, wo Jack und ich uns treffen wollten. Bei meinen ganzen Gedanken, die ich nicht aus meinem Kopf gekriegt habe, bei denen ich das Gefühl hatte mein Kopf würde explodieren, schrie ich und brach wieder weinend zusammen. Doch diesmal war der Unterschied, dass ich zwei Hände auf meinen Schultern spürte.
"Mikey psssscht." Andy? Andy bist du das? War er es? War es wirklich mein Mann?
"Andy.." schluchzte ich zwischendurch.
"Ich bin hier Mikey. Lass es raus." Zwei Arme umschlangen mich und hielten mich fest. Erst jetzt roch ich das Parfum. Es war nicht Andy..nein..er roch anders. Er roch wie der Himmel.
Und noch einmal schrie ich ganz laut. Was würde ich jetzt tun, um ihn zu riechen...zu spüren oder zu hören. Ich vermisse ihn so unglaublich. Es zereißt mein Herz.
Nun hörte ich weitere Stimmen neben mir und eine Stimme, die sagte, dass alles gut sei und sie sich keine Sorgen machen sollen, weil er es im Griff hat.
"Bitte verlass mich nicht..ANDYY." schrie ich weiter und weinte und weinte. Wie viel kann da noch aus meinen Augen raus kommen? So viele Tränen...Ich möchte mich nicht mehr so fühlen.
"Scheiße...ich ruf ihn jetzt an! Wegen so einer Sache Schluss zu machen..mein Gott..ich kann dich nicht so sehen." hörte ich Jacks wütende Stimme. Ja jetzt hörte ich jack ganz klar heraus. Es war definitiv Jack. Nicht Andy..
Ich hörte Jack irgendwas sagen, er telefonierte wohl. Ich verstand aber nicht was, war viel zu abgelenkt, betäubt von meinen eigenen Gedanken..die grausam waren. Schuldgefühle über Schuldgefühle. Nach einer kurzen Weile kam Jack wieder, der sich um mich kümmerte.
"Mikey!" hörte ich eine familiäre Stimme, wo ich plötzlich kurz das Gefühl von Zuhause spürte. Andy? Nein, das kann nicht sein.
"Was ist passiert?" fragte eine Stimme, nachdem mich zwei weitere Arme umschlangen. Ich roch plötzlich diesen einen, ganz bestimmten Geruch. Diesen geruch, der mich schon mehrmals in schlaflosen Nächten einschlafen lassen hat, der, der mich immer beruhigte, in jeder Situation, verbunden mit dieser Wärme.
"Andy?" fragte ich schluchzend.
"Ich bin hier Mikey." ich hörte Andy nun ganz klar. Er ist es. Er ist hier.Aber wie? Hat Jack ihn angerufen?
"Beruhig dich ja? Ich bin hier mein Engel. Hör auf zu weinen. Entspann dich." seine Worte waren so beruhigend. Ist das ein Traum? Bitte nicht.
"Es tut mir so Leid." schluchzte ich etwas lauter.
"Sssscht. Das ist jetzt im Moment nicht wichtig. Wichtig ist, dass du dich beruhigst. Mikey hör mir zu, atme tief ein und aus." Er macht es vor und ich machte es nach. Tief ein und aus. Ich merkte schon deutlich wie es mich beruhigte.
"Guuut Mikey. Du beruhigst dich." Andy hat seine Arme die ganze Zeit von hinten um mich geschlungen, weswegen ich alles spürte von ihm. Sein Atem, seine leichte Vibration in der Stimme, wenn er ruhig zu mir sprach.
Alles, was nun bei mir zurück blieb, war das starke zittern und mein Atem ging noch etwas schnell, aber ich war wieder aufnahmefähig.
"Ist es jetzt besser Mikey? " fragte mich Andy leise und ich nickte.
"Können wir dann jetzt noch einmal sprechen? Ich möchte die gerne meine Position erklären." ich nickte wieder nur.
"Gut, setzen wir uns auf die Bank?" ich nickte noch einmal und wir standen gemeinsam auf.
"Ich lass euch beiden dann mal alleine. Mikey, du meldest dich bitte, wenn was ist." sagte Jack, guckte warnend zu Andy und ging.
"Mikey? Kann ich dir was erzählen?" fragte er mich und guckte mir tief in die Augen. Meine Augen mussten so rot sein.
"Ja.." sagte ich heiser.
"Ich hatte damals jemanden...einen Freund. Ich...er war mein erster. Ich war damals 17, also noch ziemlich leichtgläubig. Ich war glücklich mit ihm, wirklich glücklich. Er meinte auch andauernd zu mir, dass ich sein erster Freund sei und dass es sich unglaublich gut anfühlte mit mir zusammen zu sein. Sowas zu hören war unglaublich schön. Ich hatte mit ihm meine zweitschönste Beziehung." er machte eine Pause.
"Welches ist deine schönste Beziehung?" ich wusste nicht warum, aber ich musste es unbedingt wissen.
"Mit dir.." ich guckte ihn mit großen Augen an. Es sah so aus, als wenn er selbst auch erst jetzt bemerkte, was er gesagt hatte, denn er errötete.
"Jedenfalls...es wendete sich schnell zum Gegenteil. Ich lernte seinen Ex kennen. Ganz zufällig. Ich verzieh ihm seine Lüge. Es tat ihm Leid, meinte er jedenfalls...eine Woche später, nachdem ich ihm es verziehn habe, sah ich wie er mit seinem Ex rumknutschte. Als er mich sah, sah ich keine Reue in seinen Augen. Er macht noch am selben Ort mit mir Schluss. Er sagte, dass er nur seinen Ex eifersüchtig machen wollte, damit die beiden wieder zusammen kommen, was dann auch geklappt hat. Am nächsten Tag ging er dann im Schulflur an mir vorbei mit seinem Freund, Händchen haltend und beleidigte mich als fett und hässlich...ab dem Tag wurde ich von meiner ganzen Schule gemobbt...weißt du..er war sehr beliebt und durch seine Beliebtheit erzählte er Gerüchte über mich..es wurde schnell zu einer schlimmen Zeit. Und die ganze Sache mit dir..es hat mich einfach an damals erinnert..wie ich mich gefühlt habe und es nie wieder fühlen wollte..." ich guckte ihn geschockt an.
"Ich..Ich wusste ja nicht..."
"Nein, ich habe es niemanden erzählt außer Rye und er hätte es niemals jemanden erzählt."
"Andy..Ich wollte nicht, dass du dich wie damals fühlst..es tut mir so unglaublich Leid." Andy legte seine Hand auf meine Wange und lächelte traurig.
"Ich weiß mein Engel..es war falsch von mir zu denken, dass das gleiche mit dir auch passieren könnte..und als ich dich eben hier gesehen habe..es tut mir Leid. Ich wusste, dass du unter solchen Problemen leidest und habe in dem Moment einfach nicht drauf geachtet. Kannst du mir verzeihen?" fragte er ängstlich.
"Heißt das wir sind wieder zusammen?" fragte ich aufgeregt.
"Ja." sagte er und ich küsste ihn sofort. Wie habe ich das vermisst. Seine wunderschönen Lippen. Nach kurzer Zeit drückte er mich weg.
"Mikey, warte." sagte er und löste sich von mir.
"Ich möchte dich nie wieder verlieren." sagte er erleichtert.
"Ich dich auch nicht." antwortete ich. Ich wollte ihn wieder küssen, aber er ließ es nicht zu. Ich guckte ihn verwundert an.
"Genau deswegen.." er rutschte von der Bank und kniete sich vor mich hin.
"...möchte ich das, was wir haben, entgültig verbinden, sodass uns nur noch der Tod trennen kann. Mikey..? Mein Engel. Möchtest du mich heiraten?" er hielt nun meine Hand und lächelte mich so wunderschön an. Hat er mich das gerade wirklich gefragt?
"Ja ich will." antwortete ich überglücklich und sprang auf ihn drauf, sodass wir nun zusammen auf dem Rasen lagen, was uns beide nicht störte in diesem Moment, denn wir waren in einen leidenschaftlichen Kuss verwickelt.

Ich werde den unglaublichsten, wunderschönsten Mann auf der Erde heiraten!
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Soooo, das war das Ende :)

Natürlich nicht das endgültige Ende. ;D Ich werde noch einen Epilog schreiben und dann wird meine Rylyn Geschichte dort einfach irgendwo anknüpfen. :D Ich weiß aber noch nicht genau wann ich diese schreiben werde. Ich hätte irgendwie Lust etwas komplett neues zu schreiben. Was meint ihr?

Und soll ich diese Geschichte dann vielleicht mal auf Englisch schreiben? Oder soll ich lieber bei Deutsch bleiben? :D Ihr entscheidet. :)

Ich wollte mich außerdem auch einmal bei all meinen Lesern bedanken. :) Danke fürs Lesen und fleißige Kommentieren. ^^ Das bedeutet mir wirklich viel. :*

Dann sehen wir uns wohl in der nächsten Geschichte. :)