Chapter 3

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Jungkook POV •

Heute war echt nicht mein Tag.
Es hatte schon damit angefangen, dass meine Wohnung heute Morgen arschkalt war, weil diese dumme Balkontür schon wieder nicht zugeblieben ist. Ich sollte das echt endlich mal reparieren lassen.
Dann sehe ich aber auch noch, dass mich mein Vater versucht hat zu kontaktieren, was er nie, wirklich nie tut und jetzt taucht dieser komische Kerl auf und zieht so einen Mist ab.
Irgendwas war doch falsch mit dem Typen. Er sieht nicht nur aus wie ein Idiot, er verhält sich auch so. Das ist doch echt wie in einem schlechten Film.

Genervt fuhr ich mir seufzend durch die Haare, während ich Ausschau nach meinem Vorlesungssaal hielt. Dabei streifte mein Blick unwillkürlich eines der Fenster. Beinahe hätte ich das oder besser gesagt ihn gar nicht bemerkt.

Abrupt blieb ich stehen und drehte mich um.
„Sag' mal, läufst du mir etwa nach?" Meine Stirn runzelnd, verschränkte ich meine Arme vor der Brust und sah diesem komischen Typen aka. Kim Hyunjoon in die Augen, welcher ebenfalls zum Stillstand gekommen war. Ich wusste nicht mal wieso ich mich ihm gegenüber so verhielt. Es passierte rein instinktiv.

Als wäre er mit den Gedanken ganz woanders gewesen, blickte mich dieser ziemlich überrascht an. „Was? Eh, jain. Ich bin gerade auf dem Weg in meine Vorlesung. Würde mich nicht wundern, wenn wir in der gleichen wären. Immerhin studieren wir ja anscheinend dasselbe. Ich habe jetzt zumindest.. eh", er machte eine kurze Pause als würde er auf etwas warten, „Sozialpsychologie bei Professor Wang.", vervollständigte er dann aber zügig seinen Satz.

„...aha." Ich machte daraufhin wieder auf Absatz kehrt und setzte meinen Weg fort. Allerdings hatte ich keine fünf Sekunden später bereits eine ungefragte Begleitung, die sich neben mich gesellte und mit mir mitlief.
Hatte ich schon erwähnt, dass heute echt nicht mein Tag war?
„Und nun läufst du neben mir, weil?"

Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie er, aus welchem Grund auch immer, kurz das Gesicht verzog.
„Naja, ich schätze, wenn du nicht in die gleiche Vorlesung gewollt hättest, hättest du es mir bereits gesagt. Deswegen begleite ich dich nun. Warum? Ist das verboten?", fragend drehte er seinen Kopf in meine Richtung und ohne, dass ich etwas darauf erwidern konnte, nervte er mich weiter, „Ach komm', Jeon. Ich kenne hier doch noch niemanden außer dich und deinen kleinen Kumpel. Hilft man sich in der Uni etwa nicht gegenseitig?"

Okay, wow.
Schlagartig und genervt blieb ich erneut stehen, drehte mich frontal zu ihm und packte den Kerl am Oberarm, um ihn ebenfalls zu mir zu drehen. Das Ganze passierte ziemlich schnell und aus dem Affekt heraus und dennoch zuckte er nicht mal mit der Wimper. Stattdessen neigte er den Kopf bloß fragend zur Seite.

„Hör zu, Brillenschlange. Eines solltest du wissen: Ich habe wesentlich Besseres zu tun, als für dich den Babysitter zu spielen. Wir alle mussten uns am Anfang Freunde suchen und zusehen, wie wir klarkommen. Nicht mein Problem, wenn du dafür etwas spät dran bist.", fuhr ich ihn nun etwas gereizter an und ich bemerkte, wie sich sein Gesichtsausdruck für einige Bruchteile einer Sekunde rapide verdunkelten, was mir unwillkürlich eine Gänsehaut über den ganzen Körper jagte.
Meine plötzliche Unbehaglichkeit überspielte ich allerdings, indem ich weitermachte.
Bloß nicht irritieren lassen.
„Und woher zur Hölle kennst du überhaupt meinen Namen? Ich kann mich nicht daran erinnern, mich dir vorgestellt zu haben."

Mit einer wieder neutralen Mimik, sah er mich an, ehe sich ein Lächeln auf seine Lippen schlich. Hatte der Stimmungsschwankungen?

„Er steht in und auf deinen Büchern, die ich vorhin eingesammelt habe. Jeon Jungkook, richtig?" Für einen Moment schwieg er, als würde er auf eine Antwort meinerseits warten. „Und nein, ich brauche keinen Babysitter. Aber wie du schon angedeutet hast, bräuchte ich vielleicht einen Freund. Dieses Angebot würde ich gerne annehmen." Kurz war ich der Meinung, ein verstecktes Grinsen in seinen Mundwinkeln erahnen zu können.

„Welches.. argh!" Das war doch zum Haare raufen. Kopfschüttelnd setze ich meinen Weg endgültig fort und beschloss diesen Idioten einfach zu ignorieren.

Es gab sie also doch — diese Menschen, die man von Natur aus einfach nicht leiden konnte. Sollte er doch machen, was er will. Von mir sollte er aber nichts erwarten.

Guardian Angel • VKookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt