Chapter 35

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Weil KookieToaster so cute ist, gibt es heute schon das nächste Kapitel💜
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Taehyung POV •

Gott, wie fett kann man eigentlich sein?
Sieht aus wie ein Federgewicht, aber trägt sich wie ein Sumoringer.

Gestresst pustete ich mir meine Haarsträhnen aus dem Gesicht, welche mir auf dem Weg zu Jungkooks Wohnung immer wieder ins Gesicht fielen.

Normalerweise würde ich ja meine Hände benutzen, allerdings hafteten diese gerade halb auf Jungkooks Oberschenkeln bzw. Hintern, um ihn Huckepack tragen und somit oben halten zu können.

Ich fragte mich wirklich, wie man sich nur so dermaßen überschätzen konnte.
Man musste sich ja nicht so lange mit Alkohol zuknallen, bis man umkippte.
Wortwörtlich umkippte.

Es war schon anstrengend genug gewesen, Jungkook zu überzeugen — oder viel mehr zu zwingen — nach Hause zu gehen, aber dass er dann auch noch beschloss auf dem halben Weg das Bewusstsein zu verlieren, war echt die Krönung.

Obwohl.
Nein.

Die Krönung war theoretisch schon die Tatsache, dass er sich mit Hoseok und dessen besten Freund über mich unterhalten hatte.
Allein bei dem Gedanken daran, drehte sich mein Magen in alle Richtungen um.

Wenigstens wohnte der Fettsack nicht allzu weit von der Uni entfernt. Sein Wohnkomplex war immerhin bereits in Sichtweite.

„Taehyung?"

„Hm?", grummelte ich schlecht gelaunt, während ich den immer wieder von meinem Rücken rutschenden Jungkook mit einem Ruck zurück nach oben beförderte.

„Wir müssen uns dringend unterhalten." Die Ernsthaftigkeit in Sugas Stimme ließ mich die Augenbrauen kurz zusammenzucken.

„Dann sprich doch."

„Alleine. Ich denke nicht, dass dieses Gespräch auch für die Ohren deines Schützlings bestimmt ist."

Auf diese Worte hin zog ich beinahe schon automatisch eine Augenbraue in die Höhe, ehe ich vor dem Hochhaus angekommen Halt machte und einen Blick über meine Schulter in Jungkooks ausgeknocktes Gesicht warf.

„Glaub' mir. Ich bezweifle, dass er überhaupt weiß, wie ihm gerade geschieht. Schieß schon los."

Suga hingehen schien nichtsdestotrotz zu zögern.
Ich nutzte derweil diese Gesprächspause, um mich mit den Händen auf die Suche nach dem Schlüssel für Jungkooks Wohnkomplex zu machen, unterbrach dies allerdings recht schnell, als die Haupteingangstür von innen durch einen anderen Bewohner geöffnet wurde.

Zwar bekam ich einen sichtlich irritierten Blick zugeworfen, allerdings nickte ich schnell nur dankend und verschwand nach drinnen.

Gut für ihn, dass es einen Aufzug gibt. Ich hätte ihn garantiert keine fünf Stockwerke nach oben getragen.

„Also?"

Suga seufzte.
„Gib' mir noch kurz einen Moment, ich muss noch zwei Sachen fixen."

„Okay..?"
Etwas irritiert ließ ich das so stehen und nutzte in der Zwischenzeit den Aufzug nach oben, ehe ich vor seiner verschlossenen Wohnungstür angekommen erneut zum Stillstand kam.

Wie gerne würde ich diese Tür gerade einfach eintreten.
Seufzend lehnte ich mich leicht nach vorne, damit Jungkook nicht von meinem Rücken rutschte, sobald ich ihn mit einer Hand losließ.

Ich war mir beinahe schon sicher, dass er der Typ Mensch ist, der seine Schlüssel in seiner Hosentasche hatte und tastete deswegen jene ab. Dabei zuerst die, an die ich am einfachsten herankam. Die hinteren.

Zwar merkte ich recht schnell, dass diese leer waren, aber verkrampfte mich dennoch schlagartig, als Jungkook — noch immer ohne Bewusstsein — leise wohlige Laute von sich gab.

Könnte der das bitte mal aufhören zu genießen?
Genervt verzog ich mein Gesicht, ehe ich den Schlüssel in Jungkooks Seitentasche erfolgreich ertastete und diesen mit meinen Fingern aus ihr angelte.

Es war ein ziemlicher Akt mit Jungkook auf dem Rücken plus zwei Taschen am Arm, erst nach dem Schlüssel zu suchen und anschließend die Wohnungstür aufzuschließen.
Dennoch seufzte ich erst einmal hörbar erleichtert auf, als ich endlich durch diese in das Innere der Wohnung treten konnte.

Mit dem Fuß trat ich die Tür hinter mir zurück ins Schloss und begab mich schnurstracks zu dem großen, ungemachten Bett, auf welchem ich Jungkook von meinem Rücken herabfallen ließ.

Zwar kommentierte er das mit einem meckernden Wimmern, drehte sich aber ansonsten nur zusammenrollend auf die Seite.

„Wer so saufen kann, kann auch das ab.", murrte ich nur leise in die Richtung des Braunhaarigen und fuhr mir durch die Haare.

„So, jetzt." Mit diesen Worten verlangte Suga meine Aufmerksamkeit zurück und ich war aufgrund des angespannten Untertons seinerseits tatsächlich augenblicklich ganz Ohr.

Ich wusste nicht genau was ich erwartet hatte, aber mit hundertprozentiger Sicherheit garantiert nicht das, was Suga mit in den nächsten fünf Minuten alles mitteilte.

Recht untypisch für mich blieb ich die meiste Zeit über nur still und malträtierte lieber meine Unterlippe mit meinen Zähnen, während ich angestrengt darüber nachdachte, wie das passieren konnte.

In all der Zeit, in der ich mit Suga zusammengearbeitet hatte, ist uns so etwas noch nie passiert.
Okay ja, die ein oder andere Drohung gab es schon. Aber noch niemand hatte es geschafft, an Suga heranzukommen, geschweige denn herausgefunden, dass es ihn überhaupt gab.

Dann erwähnte Suga allerdings eine Sache, die mich in Sekundenschnelle mehr als nur triggerte.

„Hä?! Wie unfair ist das bitte?!", unterbrach ich ihn entsprechend fassungslos. Beinahe sogar noch fassungsloser, als ich es die letzten fünf Minuten schon war.

„Daran ist gar nichts unfair, es war ein Unfall. Wo liegt dein Problem?!"

„....mhm. Dann stellt es ja auch sicher kein Problem dar, wenn du auch mir endlich mal deinen Namen verrätst."

„Taehyung.", ermahnte mich Suga plötzlich streng.

„Ja, komm!!", fuhr ich ihn ebenso genervt an und streckte, mich selbst vorführend, die Arme zur Seite aus, „Du weißt alles über mich! Und ich dagegen bin mir manchmal nicht mal sicher, ob du nicht einfach nur eine beschissene KI bist."

„Bin ich nicht."

„Und wie kann ich mir da so sicher sein?" Ich verzog mein Gesicht und Suga seufzte nur.
„..schämst du dich vielleicht für dich? Ich würde dich nicht anders behandeln, selbst wenn du fett, klein und hässlich wärst. ..was ja gar nicht so abwegig ist. Immerhin sitzt du ja gefühlt 24/7 vor deinem Rechner.."
Letzteres murmelte ich eigentlich mehr zu mir selbst.

Bevor ich meine Worte allerdings nochmal überdenken konnte, attackierte bereits ein unglaublich lautes und schrilles Geräusch mein Trommelfell.
„AH, FUCK!!" Gerade als ich aber den Stöpsel aus meinem Ohr ziehen wollte, hörte es auch schon wieder auf.

„WAS SOLLTE DAS DENN JETZT?!?", brüllte ich Suga sauer an.

Dieser schien allerdings nicht weniger gereizt zu sein, da sein unglaublich angepisster Tonfall nicht zu überhören war.
„Tut mir leid. Mein fetter Finger hat wohl versehentlich mehrere Tasten auf einmal gedrückt."

Knurrend wollte ich bereits etwas zurückpfeffern, doch ein weinerliches Winseln hinter mir hielt mich zurück.

Überrascht drehte ich meinen Kopf in Jungkooks Richtung, der gerade in diesem Moment, mehrmals blinzelnd und noch immer fertig mit der Welt, die Augen aufschlug.

„Klasse gemacht. Jetzt hast du ihn durch dein Gebrüll geweckt."

Guardian Angel • VKookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt