Guardian Angel • VKook

Chapter 16

Taehyung POV •

Kaum war ich aus Jungkooks Sichtfeld verschwunden, rannte ich bereits einmal um den Block, um zurück zu meiner Tasche zu gelangen. Noch im Rennen zog ich mir bereits meine Kappe samt Hoodie vom Kopf.

„Was war das denn eben gerade?!"

„Was soll es denn schon gewesen sein?", murrte ich hörbar aufgewühlt zur Antwort und stopfte die Sachen bereits zurück in die Tasche, nachdem ich diese wieder aufgesammelt hatte.
Schnell tauschte ich mein jetziges Oberteil mit ‚Hyunjoons' Kleidungsstück und entfernte mich samt Tasche von diesem Ort.

„Seit wann spielst du denn freiwillig auch noch Seelsorger für deine Clienten? Oder hab' ich irgendeine Entgelterhöhung verpasst?"

„Ey komm'.. so herzlos kannst nicht mal du sein. Du hast ihn doch gesehen. Ich konnte ihn ja schlecht als dieses Häufchen Elend, das er eben noch war, dort kauernd liegen lassen." Ein Seufzen verließ meine Lippen, während ich mich hinter einer Kurve versteckt an die Wand lehnte und mir eine kurze Pause genehmigte.

„Mich hat es nur überrascht. Wenn sie nicht gerade dem Tode nahe waren, hat es dich sonst auch nie im Geringsten gejuckt."

„Mhm..", mit einem Ärmel wischte ich mir über meine verschwitzte Stirn, „Ausnahmen bestätigen die Regel."

„..joon! Heeey, Hyunjoon!!", hörte ich dann auch schon von etwas weiter weg eine Stimme nach mir rufen.
Er suchte mich wirklich.

Diese Tatsache ließ einen meiner Mundwinkel amüsiert aufzucken. Wenn ich ehrlich war, hatte ich diesbezüglich schon beinahe Bedenken gehabt, so gut, wie ‚wir' uns verstanden.

„Also dann.", murmelte ich mehr zu mir selbst, während ich mich von der Wand abstieß.

„Showtime."
Das war wohl eines der wenigen Augenblicke, in denen mich Suga zum Grinsen brachte.
So sehr er mir auch manchmal auf die Nerven ging — wir waren ein super Team.

Keine Minute später rannte ich mehr oder weniger schlaksig und ‚total abgehetzt' aus einer komplett falschen Richtung in die, aus der Jungkooks Stimme kam. „Jungkook!!", rief ich ‚erleichtert' aus, rannte noch bis zu ihm hin und versuchte dann erst mal meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen, meine Hände auf meinen Knien abstützend.
„Hab' ich dich endlich gefunden!! Ich.. ich hab dich überall gesucht." Mit diesen Worten blickte ich wieder hoch in sein Gesicht.

Der Braunhaarige machte für einen Moment erst große Augen, ehe sich sichtbare Verwirrung in seinem Gesicht breitmachte.

„Du.. hast mich gesucht? Ich meine.. und die Typen?", stammelte er hörbar irritiert vor sich hin.

„Eine Polizeistreife ist vorbeigekommen. Das hat mir den Arsch gerettet. Nachdem sich die Kerle verzogen haben, habe ich mich direkt auf die Suche nach dir gemacht!! Aber.. es ist verdammt dunkel hier und die kleinen Gassen sehen alle gleich aus.. ich wusste nicht mehr, in welche du verschleppt wurdest und war ohnehin schon voller Panik und Sorge, sodass ich einfach drauf losgerannt bin!!", ratterte ich ‚noch immer völlig fertig' runter und blickte dabei nach oben in seine Augen, da ich mich noch immer halbwegs von meinen Knien abstützte.

Jungkook hingegen brauchte erst ein paar Sekunden, um das Gesagte zu verarbeiten, sagte dann aber mit dieser typisch trockenen Art wieder etwas, was mir schlagartig gegen den Strich ging.

„...du bist ja wirklich ein Idiot."
Nachdem er sich anscheinend vergewissert hatte, dass ich noch lebte, drehte er sich, wie sonst auch, ohne eine Antwort abzuwarten um und machte sich auf den Heimweg.

Bevor ich ihm allerdings nachlaufen konnte, hielt er nochmal inne.
Zögerlich drehte er sich zu mir um und ich legte nur fragend den Kopf leicht schief.

„Das.. klingt jetzt vielleicht seltsam, aber.. hast du bei deiner Suche nach mir jemanden getroffen? Oder gesehen?"

Irritiert blinzelte ich ihn an, auch wenn ich mir bereits denken konnte, auf wen er hinauswollte.
„Huh? Wen hätte ich denn treffen sollen?", hakte ich dennoch nur ‚verwirrt' nach.

Jungkook selbst presste allerdings nur die Lippen aufeinander und schüttelte dann schnell den Kopf. „Vergiss es. Nicht so wichtig.", damit ließ er das Thema endgültig fallen und führte seinen Weg fort.