Lilian
"Lilian! Schön das du mal wieder herkommst." Meine Mutter fiel mir in die Arme und gab mir einen Kuss auf die Wange. Ich atmete ihren Duft ein und seufzte.
"Du bleibst doch eine Weile oder etwa nicht? Ich brauche Hilfe bei den ganzen Vorbereitungen." Sie schob mich von sich weg, indem sie ihre Arme ausstreckte und mich aus prüfenden blauen Augen ansah.
"Dafür bin ich hier Mum." Ich lächelte und schob mir eine Strähne hinters Ohr, die sich aus meinem Zopf gelöst hatte.
"Gut. Sag mal, hast du deine Haare gefärbt? Sie sind so hell." Das meine Mum meine blonden Strähnchen entdeckt hatte, brachte mich zum Lachen. Schon früher hatte sie einen Blick dafür, was ich alles an mir verändert hatte.
"Ja, ich dachte ich probier mal was neues aus. Jetzt, wo die Hochzeit ansteht." Sie lächelte, nahm eine Strähne zwischen ihre Finger und haucht mir ein "Gefällt mir." zu, bevor sie mich ins Haus zog.
"Also ich habe mir gedacht, das die Trauung bei uns im Garten stattfinden könnte. Platz genug haben wir ja oder etwa nicht Jonathan?" Wir waren in der Küche angekommen, als mein Blick auf meinen Vater fiel, der am Küchentisch saß.
"Lilian!" Er stand auf und kam auf mich zu, um mich in seine Arme zu nehmen.
"Du hast mir auch gefehlt Daddy!" Auch er hielt mich eine Armeslänge auf Abstand, um mich zu betrachten, aber sein Blick war nicht ganz so geschult, wie der meiner Mutter, weshalb ihm die Veränderung meiner Haarfarbe nicht auffiel.
"Ich dachte, das du als erstes den Richtigen finden wirst..." Mein Blick trübt sich.
"..Aber der wird schon noch kommen oder nicht Josi?" Sein Blick wich hilfesuchend zu meiner Mutter, die zustimmend nickte. Ich seufzte, gab meinem Vater einen Kuss auf die Wange und schnappte mir meinen Koffer, um in mein Zimmer zu ziehen. Ich stieg die Treppen nach oben und warf nochmal einen Blick auf meine Eltern. Irgendwie benehmen sich die Beiden heute äußerst merkwürdig, aber den Grund dafür würde ich schon noch rausbekommen. Ich öffnete die Tür meines alten Kinderzimmers und erstarrte, als ich einen, mir fremden, Koffer auf dem Boden stehen sah. Kaum hatte ich die Tür ganz geöffnet, bekam ich den ungebetenen Gast auch schon zu Gesicht.
"Du dachtest wohl, dass du einfach so Urlaub nehmen und dich vor mir verstecken kannst." Seine blauen Augen blitzen mich wütend an, sodass ich erstmal schlucken musste, bevor ich mich wieder sammelte.
"Also erstens kann ich mir Urlaub nehmen wann ich will und zweitens heiratet mein Bruder, weshalb ich bei den Vorbereitungen helfen musst. Du siehst also, dass ich mich ganz und gar nicht vor dir verstecke." Ich stellte meinen Koffer in die Mitte meines Zimmer, stützte meine Hände in die Hüften und sah ihn herausfordernd an.
"Darf ich fragen, warum zur Hölle du dich in meinem Kinderzimmer im Haus meiner Eltern befindest?" Ich lächelte, eher gezwungen, als liebenswürdig.
"Ich dachte, das deine Eltern ein Recht darauf haben zu wissen mit wem du so verkehrst." Ich fuhr mir mit meiner Hand über das Gesicht. Er konnte verdammt gut und lange diskutieren und ich hatte gerade absolut keinen Nerv dafür, mich mit ihm auseinander zu setzen.
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Küsse und Kriege
DragosteIch hatte mir diese kleine Affäre mit ihm leichter vorgestellt. Nur Sex und keine anderweitigen Gefühle die mich von meiner Karriere abbringen konnten, doch leider machte er mir einen Strich durch die Rechnung.