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Lilian

Seine Worte fühlten sich an, als hätte er mir gerade in mein Gesicht geschlagen und das obwohl zwischen uns nichts war. Gerade als ich auf den Flur trat wurde ich wieder zurück in mein altes Kinderzimmer gezogen.

"Lilian, das hast du sicher wieder falsch verstanden. Meine Kleine fordert einfach so gut wie alles von mir und ich habe keine Zeit mich auch noch um jemand anderen zu kümmern." Ich riss meine Hände aus seinen und starrte ihn kalt an.

"Ich hab das schon richtig verstanden. Du hältst mich für einen Pflegefall, um den du dich kümmern musst, nur weil es hier, im Haus meiner Eltern, anders zu geht als in der WWE. Gute Fahrt!" Ich hob mein Kinn an und sah ihm trotzig, wie ein kleines Kind, in seine Augen. Ohne mir auch nur eine Antwort zu geben, legte er seine Hände an meine Wangen und zog mich zu sich heran, um seine Lippen auf meine legen zu können. Ich erwiderte nur widerwillig seinen sanften Kuss, bis er ihn, durch ein Lächeln abbrach.

"So und jetzt lass ich dich allein." Sein Lächeln verschwand und Wut staute sich in mir an.

"Ist das dein Ernst? Seh ich aus wie ein Spielzeug? Ich hätte es wissen müssen, das du das Letzte bist!" Jetzt, war er es, der wütend auf mich herab sah.

"Du bist doch auch nicht besser. Hauptsache ich springe, wenn du pfeifst." Er verschränkt die Arme vor seiner Brust.

"Aber du oder was? Du stehst doch ständig vor meiner Tür!" Die lautstarke Auseinandersetzung schien zu eskalieren und trotzdem konnte ich nicht aufhören ihm auf die Lippen zu starren. Ich streckte meine Hände nach oben, legte sie an Randys Wangen und zog ihn zu mir herunter, um unsere Münder endlich wieder zu vereinen. Der Kuss war nicht halb so sanft, wie Randys zuvor, doch er stillte das Verlangen für einen Moment. Seine Hände legten sich an meine Taille und zogen mich näher an seinen Körper, während seine Zunge um Einlass bat. Ich gewährte ihm diesen und drückte mich näher an ihn, bevor ich wieder zu mir kam und mich von ihm wegstieß.

"Das ist doch Bullshit!" Ich raufte mir die Haare und drehte mich zum Fenster. "Vielleicht ist es besser, wenn du jetzt verschwindet." Ich spürte seine Wärme, als er an mich heran trat, drehte mich aber nicht um.

"Jetzt will ich nicht mehr verschwinden." Er legte seine Arme um meine Mitte und zog mich an seine trainierte Brust. "Es tut mir leid Lillian." Ich nickte nur und ließ meinen Kopf auf seine Brust sinken, während ich in den Himmel sah und nach Sternen suchte.

"Ich geh jetzt duschen." Und schon ließ er mich allein mit meinen Gedanken. Anscheinend war ich ihm zu zerbrechlich, um jetzt das Weite zu suchen, aber er würde es früher oder später doch tun und ich würde es überleben, so wie ich die restlichen Trennungen überlebt hatte. Ich schlang meine Arme um meinen Körper und schüttelte leicht den Kopf. Irgendwann würde sich niemand mehr die Mühe machen, die Eisprinzessin kennenzulernen. Kurzerhand zog ich mich um und legte mich in mein Bett, während ich die Augen schloss zogen schreckliche Bilder vorbei. Bilder, die mich verfolgten sobald ich wieder zuhause war. Das Bett senkte sich und warme Arme zogen mich an einen hart trainierten, aber gleichzeitig warmen Oberkörper.

Küsse und KriegeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt