Küsse und Kriege

5

Lilian

"Erstmal verschwindest du bitte aus diesem Zimmer und ziehst ins Gästezimmer." Ich öffnete meine Augen wieder und sah ihn direkt an.

"Warum? Wir sind uns doch schon so oft so nahe gekommen." Sein legendäres Grinsen zierte sein Gesicht, als er auf mich zu kam und mir langsam über die Arme strich. Langsam lief er um mich herum und fing an meine verspannten Schultern zu massieren.

"Stimmt, aber das ist das Haus meiner Eltern und nicht meine Wohnung." Ich genoss seine Berührungen, behielt aber trotzdem einen klaren Kopf. Plötzlich spürte ich Randys Lippen an meinem Hals und gab mich ihm automatisch hin.

"Ich hoffe der Besuch hat dich nicht zu sehr verstört." Die Stimme meiner Mutter riss mich wieder ins Diesseits zurück und ließ mich automatisch einen Schritt von Randy wegtreten. So wie ich sie kannte wäre sie in ein paar Sekunden ins Zimmer geplatzt und hätte uns erwischt, doch nichts dergleichen geschah. Ich sah kurz zu Randy, bevor ich zur Tür lief und meine Mutter am Ende der Treppe entdeckte. Sie stand am Fuß der Treppe und schaute neugierig nach oben.

"Nein, ist schon okay. Warum bist du nicht hochgekommen?" Sie zwinkerte mir zu, fasten sich selbst kurz an den Hals und erwiderte: "Ich wollte euch nicht stören." Und schon war sie wieder verschwunden. Verwirrt sah ich ihr nach, bevor ich mich wieder fasste und zurück ins Zimmer ging. Dort hatte es sich Randy schon auf dem Bett gemütlich gemacht und sah mich jetzt herausfordernd an.

"Ich werde meinen Eltern nicht sagen, das wir nur eine Affäre führen. Also entweder spielen wir ihnen eine Beziehung vor oder du verschwindest aus ihrem Haus." Ich nahm wieder die gewohnte Abwehrhaltung ein und sah ihn an.

"Wir sind doch sowieso schon dabei ihnen etwas vorzuspielen, also wenn du das mit deinem Gewissen vereinbaren kannst...?" Er zog seine Augenbrauen nach oben und zwinkerte mir zu.

"Gut, dann ist das jetzt beschlossene Sache. Ich geh jetzt duschen." Ich fuhr mir mit einer Hand in den Nacken und verschwand im angrenzenden Badezimmer.

"War das jetzt eine Einladung?" Ich ignorierte seine Frage, verdrehte die Augen und verschloss die Badezimmertür, um jegliches übel davon abzuhalten mich unter der Dusche zu besuchen. Ich stellte das warme Wasser an, zog meine Klamotten aus und stellte mich unter die Dusche. Das Wasser entspannte meine Muskeln und ließ mir Zeit, meine Gedanken schweifen zu lassen. Mir war nicht wohl bei dem Gedanken meine Eltern zu belügen, aber wie sollte ich ihnen sonst erklären, das Randy hier war. Wichtig war jetzt die Hochzeit meines Bruders und das diese glatt lief, dafür war ich verantwortlich. Ich richtete mich wieder auf, straffte meine Schultern und stieg aus der Dusche. Schnell trocknete ich mich ab und cremte mich ein. Als ich meine Haare trocknete fiel mein Blick in den Spiegel. Ich traute meinen Augen kaum, als ich den riesigen Knutschfleck an meinem Hals entdeckte.

"Randy!" Ohne nachzudenken schlang ich mir mein Handtuch um den Körper und stürmte in mein Zimmer.

"Bist du eigentlich komplett bescheuert? Wie soll ich denn so rausgehen?" Er saß schon mit einen Grinsen im Gesicht auf dem Bett.

"Ich hab mich schon gefragt wann du es endlich bemerkst."