9. Kapitel

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Irgendwie überstand ich den Schultag.

Ich ging irgendwelchen Leuten hinterher, die anscheinend zu meiner Klasse gehörten, dabei verwechselte ich ungefähr drei mal den Kurs. Ich lächelte jeden an, doch das Lächeln kam nicht von Herzen.

Denn dieses war mit der Tatsache beschäftigt, dass es falsch lag.

Wie konnte ich nur so dumm sein und denken, dass einer der beliebtesten Jungs der Schule etwas von mir wollte?!

Dumm Dumm Dumm

Ich liege auf meinem Bett, meine Arme um mein weiches Kissen geschlungen und starre an die Decke, als es an der Tür pocht.

Ich rappele mich mühsam hoch und setze wieder das falsche Lächeln auf, das ich schon den ganzen Tag trage, bevor ich aufmache.

Vor mir steht eine fröhliche Tante Susan und gibt mir auch sofort einen Kuss auf die Wange.

"Na wie war der erste Schultag, Süße? Erzähl mir jedes einzelne Detail! Komm wir setzen uns auf die Terrasse."

Ich lasse mich ohne zu antworten mitziehen und überlege mir was ich ihr sagen soll.

Nachdem wir uns auf die Terrassenstühle fallen gelassen haben, schaut Susan mich erwartungsvoll an.

Also fange ich an zu erzählen. Alles was mit Josh zu tun hat lasse ich weg und fülle die Lücken mit kleinen Notlügen. Meine Tante hört begeistert zu und rollt mit den Augen als ich von einer nervigen Lehrerin berichte, die mich andauernd ermahnt hat obwohl ich absolut nichts gesagt habe. Mit wem sollte ich denn auch ratschen? Ich saß alleine,also konnte ich nur mit mir selbst reden und das habe ich schon seit Jahren nicht mehr gemacht!

Das Erzählen entspannt mich ein wenig und lenkt ab. Doch als es nichts mehr zu sagen gibt und Susans Handy klingelt, sitze ich alleine auf der Terrasse und weiß nicht was ich tun soll.

Nach einer Weile beschließe ich zur Bucht zu gehen. Mich einfach von der Außenwelt abzuschirmen. Natürlich besteht die Gefahr, dass Josh auftaucht, doch im Moment ist mir das ziemlich egal.

Ich schnappe mir ein Badetuch und meinen IPod, schreibe einen Zettel auf dem steht »Bin an der Bucht, komme erst am Abend. Hab euch lieb«, lege ihn auf den Esstisch und mache mich auf den Weg.

Ich zähle meine Schritte während ich gehe, um das Bild von Josh und dem anderen Mädchen auszublenden, doch es schiebt sich andauernd in meine Gedanken. Langsam werden meine Augen feucht. Ich verfluche mich selbst und blinzele die Tränen schnell weg.

Flink schlüpfe ich in die Höhle und laufe auf den Strand zu. Ein Gefühl der Freiheit breitet sich in mir aus, als meine Zehen sich in den warmen Sand graben und die Meeresbrise ein paar Haarlocken aus meinem Gesicht bläst.

Ich lege mich in eine Nische in den hohen Felsen auf mein großes Badetuch und schließe die Augen...

***

Ich lache. Die Party ist der Wahnsinn. Alle Leute um mich herum tanzen und amüsieren sich. Irgendwo in der Ecke schläft ein betrunkener Junge. Auf der Couch sitzt ein Pärchen, das gerade wild am rummachen ist. Doch das ist alles nicht wirklich von Bedeutung. Das einzig wichtige ist, dass ich tanze und mich wie im Himmel fühle.

Pötzlich spüre ich zwei starke Hände an meiner Taille und einen Körper der sich eng von hinten an mich schmiegt. Jedes einzelne Härchen meines Körpers stellt sich auf, doch ich lasse die Augen geschlossen. Der Unbekannte tanzt noch eine Ewigkeit so nah an mir. Wir sind eins und bewegen uns, wie bei einer einstudierten Choreographie, bevor er mir ein "Ich bin gleich wieder da" ins Ohr haucht. Ich spüre wie er sich entfernt und öffne die Augen wieder. Alles was ich  noch von ihm erkennen kann ist eine Cap mit irgendeinem Mannschaftslogo drauf und braunen herauslugenden Haaren...

Ich tanze und tanze und werde einfach nicht müde. Der Rythmus der Musik fließt anstatt von Blut durch meine Adern. Da fällt etwas in mein Blickfeld. Das Pärchen auf der Couch berührt sich immer noch leidenschaftlich, doch etwas hat sich verändert. Ich sehe genauer hin.

Und schon befinde ich mich wieder am Strand, in der Bucht. Ich stehe im Wasser und alle Menschen um mich herum sind verschwunden. Alle außer zwei.

Das Paar liegt auf dem Sand und zieht sich langsam gegenseitig aus. Das Mädchen kichert und der Junge flüstert ihr leise unaufhörlich irgendetwas zu. Mir kommen die Tränen, als ich erkenne um wen es sich handelt.

***

Es tut mir unendlich leid, dass es sooo lange gedauert hat ein neues Kapitel hochzuladen! Ich war halt in Frankreich und in Tschechien und hatte ziemlich viele Schulaufgaben in den letzten Wochen, deshalb war ich ziemlich im Stress und außerdem sind mir einfach keine Schreibideen mehr gekommen.

Also: DANKADANKEDANKE für unglaubliche 407 Leser!!! Ich freue mich unendlich *-* Ihr seid einfach die besten :*

Tausend Küsse,

eure xx_elli_xx

The Secret Cove   // Josh Hutcherson FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt