『 𝙨𝙝𝙚'𝙨 𝙖 𝙥𝙚𝙧𝙛𝙚𝙘𝙩 𝙢𝙚𝙨𝙨,
𝙖 𝙗𝙚𝙖𝙪𝙩𝙞𝙛𝙪𝙡 𝙙𝙞𝙨𝙖𝙨𝙩𝙚𝙧,
𝙘𝙝𝙖𝙤𝙨 𝙬𝙞𝙩𝙝𝙞𝙣 𝙩𝙧𝙖𝙜𝙚𝙙𝙮 』•••
━━━━ 𝑲𝑨𝑷𝑰𝑻𝑬𝑳 𝑺𝑰𝑬𝑩𝑬𝑵 ━━━━𝗭𝗪𝗘𝗜 𝗚𝗔𝗡𝗭𝗘 Tage lang verbrachte Chloe größtenteils in ihrem Zimmer. Es war schon stickig, denn sie hatte sich nicht dazu besonnen, das Fenster aufzumachen. Sie schwelgte in Erinnerungen, obwohl sie sich dafür hasste –
Selbsthass. Dieses Wort versuchte sie aus ihrem Kopf zu verdrängen. Dieses Kapitel hatte sie hinter sich gelassen. Es würde jetzt nicht wieder beginnen.
Ihr Magen knurrte, und sie fragte sich, wann sie das letzte Mal was gegessen hatte. Es muss an dem Abend gewesen sein, als sie das erste Mal Gefühle zugelassen hatte. An dem Abend, an dem sie wieder eine Panikattacke gehabt hatte.
Chloe sprang auf, und stürmte ins Bad. Sie erbrach sich in die Toilette.
Sie musste hier raus. Sofort zog sie sich an, bürstete ihre Haare, und ging zur Tür. Es war mitten in der Nacht, der Mond stand hoch am Himmel, und die Sterne leuchteten.
Chloe atmete tief ein. Es war angenehm, wieder hier draußen zu sein. Bald würden die Weihnachtsferien wieder aus sein, und sie könnte wieder nach Hogwarts.
Schlagartig wurde ihr bewusst, dass heute Weihnachten war. Es war der 24. Dezember.
Chloe fasste einen Entschluss. Die drehte sich im Kreis, bis sie in einer dunklen Gasse ihre Augen wieder öffnete. Sie war in die Winkelgasse appariert. Chloe hatte zwar kein Problem damit, sich in der Nokturngasse aufzuhalten, was sie auch schon öfter gemacht hatte, aber wenn sie nachts noch Aufrisse machte, dann lieber in der Winkelgasse. In der Nokturngasse trieben oft zwielichte Gestalten ihr Unwesen, und Chloe verzichtete darauf in der Dunkelheit von einem Perversen vergewaltigt zu werden. Und das Risiko dafür war in der Winkelgasse wesentlich geringer, wenn nicht sogar bei Null. Alleine die Chance aufzufliegen war hier viel größer, und wenn man auch nur halb so viel wie Chloe in der Birne hatte, würde man Missetaten in der Nokturngasse begehen.
Chloe trat aus der Dunkelheit, und überlegte, wo sie hingehen sollte. Das drei Besen war ihr zwar noch mehr geheuer als der Eberkopf, allerdings würde sie beim Zweiteren schneller jemanden finden, der ihr für die heutige Nacht Gesellschaft leisten würde. Dann sah sie an sich herab. Sie trug trotz der kühlen Nachtluft einen engen Rock und ein T-Shirt mit mehr Rillen als Stoff. Sie hatte sich in der Angelegenheit ein Beispiel an Scarlett genommen. Sie zuckte mit den Schultern. In dem Outfit würde sie auch im Drei Besen wen finden. Sie war jung, hatte schöne weibliche Kurven, und genug Selbstbewusstsein – und jemand der sich an Weihnachten in einem Pub aufhielt, hatte wohl kaum etwas zu verlieren.
Also spazierte sie zitternd ins Drei Besen. Ihr war gehörig kalt geworden in dem Aufzug draußen.
Sofort bestellte sie irgendeinen Drink, von dem sie sich erinnern konnte, ihn schon einmal getrunken zu haben. Allerdings wusste sie nicht mehr, was darin war. Sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Anscheinend hatte er aber eine gute Wirkung, wenn sie sich nicht mehr erinnern konnte.
"Na, was macht ein Fräulein wie du um diese Zeit hier?", hörte sie jemanden sagen, und die Stimme hinterließ ein wohltuendes Prickeln auf ihrer Haut. Sie drehte sich um, und blickte in das Gesicht eines ziemlich attraktiven Typen, der nicht viel älter als zwanzig sein konnte. Ihr Herz machte einen kleinen Sprung. Das war ein ziemlicher Erfolg. Klar, es waren viele auf sie scharf, aber dieser Typ dürfte, seinem Aussehen nach zu urteilen, keine Probleme damit haben Frauen ins Bett zu bekommen.
"Naja, bisschen Ablenkung und sich amüsieren", erwiderte sie auf seine Frage, und grinste ihn schief an. Er erwiderte es, aber während ihres eher Frech war, war seines Charmant.
Seine pechschwarzen, kurzen Haare bildeten den perfekten Kontrast zu seiner blassen Haut. Seine Augen waren eisblau – zum Dahinschmelzen. Er setzte sich neben Chloe. Sie hatte sich gleich einen Platz bei der Bar ausgesucht. Sie brauchte den Alkohol heute.
Als ihr erster Drink kam, schüttete sie diesen sofort hinunter, und bestellte gleich einen zweiten.
"So schlimm?", fragte der mysteriöse Typ.
Sie zuckte mit den Schultern. "Ich bin Chloe", sagte sie. Normalerweise fragte sie nicht nach dem Namen. Aber heute schien eine etwas längere Nacht zu werden, und sie würde wahrscheinlich auch mehr Alkohol brauchen.
"Kenneth", stellte sich der blauäugige vor, und zwinkerte ihr zu.
Ihr zweiter Drink kam, und diesmal machte sie kleinere Schlucke. Das Getränk schmeckte kaum nach Alkohol.
"Hast du ne Ahnung was ich da grade trinke?", fragte sie mit gerunzelter Stirn, und hielt das Glas in die Höhe, um die Farbe genauer zu betrachten.
"Wermut-Vodka", erwiderte Kenneth sofort.
Chloe zog die Augenbrauen hoch. "Das gibts?", fragte sie erstaunt.
Er beugte sich nach vor. "Hier gibts so ziemlich alles", sagte er.
Chloe betrachtete noch einmal zweifelnd das fragwürdige Getränk, und leerte es mit einem weiteren Zug.
Als sie wieder bestellen wollte, hielt Kenneth sie zurück. Vielleicht solltest du etwas warten.
Sie warf ihm einen finsteren Blick zu. "Das ist nicht das erste Mal, dass ich Alkohol trinke. Ich kenne meine Grenzen". Und ich habe nicht vor, diese einzuhalten, dachte sie, beschloss, dass aber lieber für sich zu behalten. Sie brauchte gerade eine Nacht, in der sie sich einfach gehen ließ.
So, wie sie es in den Sommerferien jeden Tag gemacht hatte.
Und das dritte Getränk kam. Diesmal Feuerwhiskey. Für den würde sie ein bisschen länger brauchen, weil sie ihn pur trank.
"Was führt dich hierher?", fragte Kenneth, während er sie beobachtete. Er bestellte nicht.
"Ich brauche einfach Gesellschaft für heute Nacht", sagte sie, und sie wusste, dass er sie verstand. Sie schloss, dass er aus dem selben Grund wie sie hier war.
"Das brauche ich auch", quittierte er ihre Gedanken.
"Dann haben wir beide ja schon unser Ziel für heute erfüllt", sagte Chloe grinsend.
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❝ 𝙃𝙚𝙖𝙧𝙩𝙨 𝙗𝙚𝙘𝙤𝙢𝙚 𝙖𝙨𝙝𝙚𝙨
𝙨𝙤𝙪𝙡𝙨 𝙗𝙪𝙧𝙣 𝙛𝙤𝙧𝙚𝙫𝙚𝙧 ❞
━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━ 𝙀𝙧𝙨𝙩𝙫𝙚𝙧𝙤𝙚𝙛𝙛𝙚𝙣𝙩𝙡𝙞𝙘𝙝𝙪𝙣𝙜 : 08 | 05 | 2018
𝙍𝙚𝙖𝙙𝙨 & 𝙑𝙤𝙩𝙚𝙨 : 84 | 14
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𝐃𝐈𝐅𝐅𝐄𝐑𝐄𝐍𝐓 𝐒𝐈𝐃𝐄𝐒 | Chloe Goldstein ✔️
Fanfiction„Gehen wir in Ihr Büro", sagte Chloe zu Snape. Er nickte, und sie folgte ihm in den eiskalten Raum mit den vielen Zutaten und Einmachgläsern. „Was gibt es so Dringendes, dass Sie es mitten in der Nacht mit mir besprechen müssen?", fragte er leicht...