99 Days

2

99 Tage vorher

Es ist Sommer, Klischeehaft aber dennoch meine Lieblingsjahreszeit. Im Sommer ist Langeweile Quasi unmöglich. Es kommt mir jedes Jahr so vor, als würde dieser Sommer den Vorherigen aufs neue übertreffen. Dementsprechend sind meine Erwartungen für dieses Jahr groß. Zudem wurde ich dieses Jahr endlich 18, was mir hoffentlich vieles ermöglichen wird.

Die Sommer in Greenfield waren immer etwas Besonderes. Obwohl Greenfield eine sehr kleine Stadt ist, gibt es alles was man braucht. Ein Kino, einen Strand und sogar ein mehr oder weniger großes Einkaufszentrum gibt es hier. Doch ehrlich gesagt, ist gerade das Kleine und Unbekannte an Greenfield Das, was diese Stadt zu einer kleinen Idylle macht.

Mein Lieblingsort jedoch ist versteckt im Wald. Zusammen mit meinen besten Freunden, die eigentlich schon wie eine Familie für mich sind, habe ich vor Jahren ein Baumhaus gebaut. Mit den Jahren haben wir es uns dann immer gemütlicher gemacht und verbringen dort gemeinsam unsere Zeit.

Vermutlich werden wir dort auch heute nach der Schule hinfahren. Aber dafür muss ich halt vorher in die Schule und meine Motivation hält sich echt in Grenzen. Doch die Möglichkeit irgendenen Grund zu finden um zuhause zu bleiben, wurde soeben durch die Türklingel zerstört.

Ich schnappte mir schnell meine Tasche und öffnete die Tür, vor der Eddie, mein betser Freund, wie jeden Morgern abfahrt bereit für die Schule stand. "Guten Morgen, Q. Kanns losgehen?", fragt er fast so strahlend wie die Sonnenstrahlen, die mir ins Gesicht fielen als ich die Tür öfnete. Augenblicklich verschwand meine miese Laune und ich antwortete halbwegs gut gelaunt: „Guten Morgen Eddie. Von mir aus können wir los aber können wir gleich noch kurz beim Kiosk halten?" "Also wie immer", lachte Eddie. "Ich wollte nur sicher gehen", schmunzelte ich.

Einen Augenblick später fiel auch schon die Tür ins Schloss und wir bewegten uns in Richtung Auto. Eddies Auto war nicht schön. Es war alt und Orange und während der fahrt machte es ab und zu seltsame Geräusche. Aber er hatte eins und das kann nicht jeder von sich behaupten.

Als wäre es eine vergoldete Kutsche und ich die Queen hielt mir Eddie die Beifahrertür auf und ich bedankte mich mit einem "Vielen Dank verehrter Herr." und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.

Mit Eddie wurde es nie langweilig. Wir kannten uns schon seit dem wir denken können und haben schon so einiges miteinander erlebt. Er war immer für mich da und wir haben die schönsten Augenblicke unseres Lebens miteinander geteilt. Er war es auch, der die Idee für unser Baumhaus hatte.

Mit einem Ruck wurde ich aus meinen Gedanken gerissen als "Ruby", wie Eddie sein Auto liebevoll nannte, mal wieder ein äußerst interessantes Geräusch von sich gab. Eddie sah mich lachend an :"Also so langsam solltest du dich doch mal dran gewöhnt haben." Ich sah ihn spielend beleidigt an und gab nur ein "jaja.." von mir. Letzendlich musste ich doch lachen.

Ein paar Augenblicke später waren wir auch schon am Kiosk angekommen. Wir hielten dort jeden Morgen, weil es niergendwo auf der Welt so gute Donuts gibt wie dort. "Heute geht's auf mich." "Es geht immer auf dich, Eddie", antwortete ich nur aber kam wie üblich nur mit der Begründung er sei ein Gentleman worauf hin ich nur lachen musste.

Doch das Lachen verging mir schnell als ich aus dem Auto stieg. Ich sah Eddie an und wusste, dass er es auch gerochen hatte. "Irgendwo brennt's", sagte ich zu ihm. Er guckte sich um und deutete auf eine gigantische Rauchwolke "Und ich weiß auch schon wo, die East High."

***

An unserer Schule angekommen war der Brand, der anderen Highschool in Greenfield, das Thema Nummer Eins. Auch als wir auf unsere Freunde zu kamen, redeten sie über nichts anderes. "Ich hab gehört es soll Brandstiftung gewesen sein", meinte V oder eigentlich Valerie, eine meiner besten Freundinnen. "Ja aber wer würde so etwas tun?" fragte Ian, mein anderer bester Freund, worauf hin Tom und Sydney nur ahnungslos den Kopf schüttelten.

Eddie, V, Ian, Tom, Sydney und Ich. Das ist meine Clique. Wir sechs gegen den Rest der Welt. Seit dem wir in der Grundschule alle an einen Gruppentisch gesetzt wurden, sind wir unzertrennlich. Bei uns passt einfach alles und wenn wir zusammen was unternehmen, kann es nur lustig werden.

Nachdem unsere Freunde uns dann auch mal bemerkt haben wurde unsere Diskussion schon vom Klingeln der Pausenglocke unterbrochen. Wie gern würde ich jetzt auf die East High gehen oder halt jetzt eben nicht mehr gehen müssen.

So das erste Kapitel um mal Q und ihre Freunde ein bisschen kennenzulernen. Kritik und Ideen sind willkommen :)