92 Tage vorher
Montag Morgen. Dementsprechend war auch meine Laune. Nach den Vorfällen am Baumhaus mit Killian und den Jets am See, habe ich mich den restlichen Sonntag verkrochen und im Bett mit jeder Menge Vanille Eis und meinem Lieblingsbuch verbracht. Jane Austens Stolz und Vorurteil ließ mich jedes Mal in meine Traum Welt sinken.
Trotzdem weigerte ich mich an diesem Morgen zum Litteratur Kurs zu gehen. Ich liebte ihn, diesen Kurs, aber KIllian, dieser blöde Killian, hat alles kaputt gemacht. Er hat mir meine ganze Romantik kaputt gemacht, meine schöne zum kotzen romatische Romantik. Ich brauchte jetzt irgendwas, was mich besser fühlen lässt. Also entschied ich mich Literatur zu schwänzen und mich stattdessen mit meiner gelibten Jane Austen zu befassen. Wenn man es so nimmt, mache ich halt meinen eigenen Literaturkurs. Zuhause.
Da Eddie schon zur ersten Stunde zur Schule gefahren ist, nahm ich den Bus. Früher als Ed noch kein Auto hatte, bin ich immer Bus gefahren. Ich betrat den Bus und setzte an einen Fensterplatz. Bis zur Schule dauerte es mit dem Bus eine knappe halbe Stunde aber ich genoss diese Zeit, die ich in Ruhe für mich hatte.
Doch diese Ruhe wurde schnell unterbrochen. Von der Seite drang eine tiefe Stimme in mein Ohr. Sie kam mir bekannt vor, aber ich konnte sie in diesem Moment einfach nicht zuordnen. "Bist du es? Quinn Walters?" Ich schrak kurz und drehte mich zur Seite. Ich blickte in ein paar strahlend blaue Augen. Vor mir stand niemand anderes als Cedric Jacobs. In der Middleschool ging er in meine Klasse. Damals schwärmte ich immer sehr für ihn und er für mich. Es war immer ein Hinundher aber letzendlich eh nur Kinderkrams.
"Hey Cedric, ich hab dich ja schon ewig nicht mehr gesehen" irgendwie brachte er mich zum lachen. Er war groß und Blond und hatte schon immer etwas offnes und freundliches an sich. Auch er lachte zurück und nahm neben mir platz. "Bist noch hübscher als früher" Ich errötete als er das auf seine charmante Art sagte. Verlegen antwortete ich mit einem leisen Danke.
Die restliche Busfahrt unterhielten wir uns angeregt. Damals trennten sich unsere Wege als er auf die East High und ich auf die West High ging, doch durch den Brand ging er nun ebenfalls auf die West High. Wir hatten uns viel zu erzählen, sodass die Zeit wie im Flug verging. Ehe wir uns versahen standen wir vor der Schule. Es war gerade Pause also betraten wir die Mensa, wo sich unsere Wege trennten. Zum Abschied umarmten wir uns kurz. Er roch immernoch genau wie früher.
Langsam ging in auf den Tisch zu an dem meine Freunde saßen, und Killian. Er sah gereizt aus und ließ seinen Blick nicht von mir ab. Warum beobachte er mich bloß immer? Doch mir fiel auf, dass auch Ed dies Tat. Skeptisch nahm ich nebem ihm Platz doch er sagte nichts und wendete sich wieder den anderen zu.
Killian starrte mich trotzdem weiter an "Was ist?!" entfuhr es mir, sodass ich selber von meinem störrischem Tonfall erstaunt war. Auch er schien verwundert, wenn nicht sogar ein bisschen gekränkt. Doch sein Blick wurde plötzlich wieder so kalt wie seine stechend grauen Augen. "Hast du etwa Literatur geschwänzt um mit so einem Spießer abzuhängen?" Er klang spöttisch und löste mal wieder Wut in mir aus. Was ist nur sein Problem, er mochte mich doch nicht einmal? Oder war er etwa eifersüchtig?
Plötzlich breitete sich ein komisches Gefühl in mir aus bei dem Gedanken daran. Doch mein Gehirn meldete sich zurück und hätte mich am liebsten geohrfeigt. Warum machte ich mir überhaupt so einen Kopf um ihn? Ich entschied mich dafür mit einem spöttischen "Was juckt dich das?" zu antworten um zu zeigen, dass ich ihn nicht leiden konnte und dass er sich bloß nichts drauf einbilden könnte, dass er der Grund war, warum ich geschwänzt hatte.
Er guckte wieder finster und verdrehte die Augen. Für einen kurzen Moment bildete ich mir ein er sah gekränkt aus, aber warum sollte er das sein? Er mag mich eh nicht.
***
Auch wenn mir jede Schulstunde unendlich lang vor kam, hatte ich den Tag doch noch überstanden. Viele Schüler waren schon gegangen, doch wir standen immernoch am Schultor und lachten über unsere verpeilte Geschichtslehrerin. Auch Killian lachte und zum ersten Mal fiel mir auf, dass sich kleine Grübchen in seinen sonst so markanten Gesichtszügen bildeten. Irgendwie sah er in diesem Moment wie ein ganz anderer Mensch aus, irgendwie so...freundlich.
Leider fiel mir zu spät auf, dass ich ihn anstarrte. Als es ihm auffiel machte er, ganz gegen meine Erwartung, jedoch keine gehässige Bemerkung, sondern blickte auch mich an. Auch sein Lachen verschwand nicht, ganz im Gegenteil. Er lächelte mich an. Schon wieder löste er so ein komisches Gefühl in mir aus. Im einem Moment verabscheute ich ihn und seine Art und im anderen verlor ich mich in seinen wunderschönen Augen. Was macht er nur mit mir?
Nach und nach wurde unsere Gruppe immer kleiner bis nur noch Ed, Toby, Killian und ich übrig waren. "Kommst du, Q? Ich muss noch meine Schwester von der Schule abholen" ich wollte mich gerade von den anderen verabschieden um mit Ed nach Hause zu fahren als Killian sich plötzlich meldete "Ich muss Quinn noch die Sachen erklären, sie sie verpasst hat... also Literatur und so" Jeder blickt verwundert zu KIllian. Auch er schien überascht zu sein von dem, was er gerade gesagt hat.
Warum tut er das jetzt? Hasst er mich jetzt oder mag er mich doch irgendwie? Eigentlich sollte mein Gehirn jetzt einspringen und Alarm schlagen. Nimm das Angebot bloß nicht an Quinn, Tu es nicht! "Stimmt, das wäre echt gut" rutscht es aus mir heraus und am liebsten würde ich mich gerade selber ohrfeigen. Doch als mir das zarghafte Lächeln in Killians Gesicht auffällt, was er zu unterdrücken versucht, war es das plötzlich komplett wert. Warum bin ich so?
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99 Days
Teen Fiction2021 Quinn Walters. Hübsch, jung, wild. Dieser Sommer soll unvergesslich werden. Quinn lebt zusammen mit ihren Freunden in Greenfield, einer Kleinstadt an der Südküste Louisianas und führt das Traumleben eines Teenagers. Kaum einer kennt Greenfield...