Hinkend mache ich mich auf die Suche nach der Brücke. Mein Gesicht und die Hämatome am gesamten Körper werden durch einen Pulli verdeckt, der nur noch ein Stück Lumpen ist. Bei den Temperaturen draußen wird sich wohl niemand wundern. Gekonnt ignoriere ich jeglichen blickkontakt mit anderen Passanten und bahne mir den Weg durch Köln. Noch ein paar Meter weiter und dann links. Dann bin ich da.
Meine Erinnerung lässt mich zum Glück nicht im Stich, tatsächlich befinde ich mich ab der Brücke. Einen Augenblick verharre ich am Geländer der Brücke und starre in die klaffende tiefe. Unter mir befindet sich nur ein kalter schneller fluss. Ein Sprung würde mich definitiv umbringen. Kurzerhand schwinge ich mich über das Geländer. Jetzt hält mein leben sich nur noch an den kühlen Metall unter meinen Händen. Ein Fünkchen Angst macht sich in mir breit. Will ich das wirklich? Unentschlossen verharre ich in dieser Position. Nachdenklich beiße ich mir auf die Lippe. Hab ich denn eine Wahl? Langsam löse ich eine zitternde Hand. Wenn ich jetzt loslasse, bin ich tot. Das ist mir klar. Hinter mir ertönt ein unangenehm vertrautes Geräusch. Nervös drehe ich mich um. Tatsache, da ist gerade die Polizei angefahren.
Von der Polizei habe ich nur wenig Ahnung. Mein Vater hasst sie und immer, wenn sie bei uns vorbeischaute, was nicht gerade eine Seltenheit war, musste ich mich unterm Bett verstecken.
Gebannt beobachte ich, wie zwei Polizisten aussteigen. Einer sehr groß, aber nicht so groß wie das Monster, mit schwarzen Haaren und Bart, der andere ehr kleiner und rundlich mit braunen Haaren. Sie kommen auf mich zu. Panisch sehe ich mich nach Einen zweiten Fluchtweg um, doch ohne Ergebnis. Mir bleibt nur die Wahl : springen oder nicht. Wobei mir letzteres deutlich attraktiver erscheint. Ich will nicht sterben."Kommst du bitte weg von der Brücken?" , fragt mich der große. Angespannt denke ich nach. Er spricht deutsch, eine schöne Sprache, auch wenn ich chinesische, italienisch und vor allem Latein bevorzuge. Ich kann einfach so tun, als ob ich ihn nicht verstehe. Das wäre natürlich eine Möglichkeit. Oder ich stelle mich einfach. Mein kämpferwillen ist gebrochen. Ich mag nicht mehr weglaufen. Ergeben schwinge ich mich wieder auf den sicheren Asphalt. Dennoch stütze ich mich noch ab und vermeide jeglichen blickkontakt. Erst zu spät fällt mir auf, dass sich Klein nähert. Ängstlich weich ich zurück. Da habe ich leider die Rechnung ohne mein Bein gemacht. Wegen der ruckartigen Bewegung sackt es wieder weg. Der Polizist will mich noch auffangen bevor ich auf den Boden aufschlage, aber als er mich berührt, brennen bei mir alle Sicherungen durch. Berührung bedeutet Gefahr, wie ich am eigenen Körper erfahren musste. Schmerz oder das andere, was noch viel widerwärtigen ist. Mit der Kraft der Verzweiflung beiße ich den kleinen in die Hand und krabbel flink nach hinten. So weit es eben geht. Nach ein paar Metern schlägt mein Kopf gegen das Gelände. Der kleine Polizist hält sich fluchend die Hand, was ein schlechtes gewissen in mir auslöst. Ich will niemanden verletzen. Peinlich darauf bedacht meine Verletzungen weiterhin zu verbergen, beobachte ich die nächsten Schritte der Polizei. Groß ist mittlerweile zu Klein gehastet und wickelt ein weißes Tuch um die blutende Hand. Jedoch ohne mich aus den Augen zu lassen. Als mich Klein vorwurfsvoll anschaut, senke ich den Blick. Erstes weil ich nicht will, dass er mein Gesicht sieht und zweitens die weil ich mich so sehr schäme.
Zusammengekauert und mit gesenkten Kopf kauerte ich an der Brücke. Sie scheinen verstanden zu haben, dass mir zu nahe kommen sehr gefährlich ist. Plötzlich nehme ich noch mehr Sirenen wahr. Ein rot , weiß, gelbes Auto und ein dazugehöriges größeres Fahrzeug halten direkt vor der Brücke. Noch mehr Männer springen raus. Panik macht sich in mir breit. Vor allem als sie sich mir nähern, wünsche ich mich fort. Zum Glück bleiben sie auf Abstand. Die Polizisten haben Ihnen wahrscheinlich schon von den Vorfall mit der Hand berichtet. Sollen sie mir bloß nicht zu nahe kommen!
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Freiheit (Auf streife die Spezialisten)
FanfictionSchicksalsschläge begleiten Hope auf ihren gesamten Lebensweg. Sie stand an der Brücke, wo einst ihr Mutter stand. Sie will es beenden, wie ihre Mutter es einst tat. Doch sie trifft auf Menschen, die anders sind, die sie akzeptieren und lieben. Lohn...