Kapitel 24

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"Auf drei! 1!"
Ich schlucke die aufkeimende Panik runter. Alles ist gut. Mir wird nichts passieren.
"2!"
Meine Atmung geht schnelleren. Ruhig bleiben!
"3!"
Ich werde vorsichtig hoch gehoben und auf die trage gelegt. Das dauert nur ein paar Sekunden, trotzdem bin ich total verkrampft.
"Das wars schon.", beruhigt mich Alex. "Und jetzt ab ins den Rettungswagen."
Man schiebt mich aus den Polizeirevier raus, neugierige Blicke verfolgen mich. Paul und Peggy bleiben im Büro, Olli und Franco trotten hinter ums her.
"So. Und jetzt schauen wir uns mal deinen arm an." Alex beginnt, den Verband abzuwickeln. "Der Verband klebt an der wunde. Das kann etwas ziehen." Mit Wasser und viel Fingerspitzengefühl schafft er es, den Verband ohne mir größere Schmerzen zuzufügen, zu entfernen. Ein Sanitäter zieht scharf die Luft ein. Die Wunde sieht wirklich alles andere als gut aus. Sie ist angeschwollen und heiß, eine gelbliche Flüssigkeit suppt heraus. Die Kratzer sind noch unschwer zu erkennen.
"Oh. Nicht gut. Am besten, fahren wir jetzt in die Klinik am südring. Steht mir nach einer Sepsis aus."
Noch immer etwas eingetrübt betrachte ich die doch etwas ältere wunde. Ein roter strich zieht sich den Arm hoch. Komisch.
Hinter mir fällt eine Tür zu. "Wenn irgendetwas komisch ist, wenn sich dein Zustand verändert, dann sag mir bitte Bescheid, Ok?", bittet mich Alex.
Während der Fahrt desinfiziert man meine Wunde und verbindet sie noch einmal mit einen frischen Verband.

Ich erkenne die Einfahrt der Klinik sofort wieder. Immerhin war ich wochenlang hier gewesen. Man schiebt mich durch denen Eingangsbereich direkt in den Schockraum. Hier war ich bisher nur einmal gewesen. Auch den Arzt erkenne ich wieder. Alex redet kurz mit ihn, während man mich auf eine andere liege befördert. Jetzt kommt auch der behandelnde Arzt hinzu.
"Grüß Gott, Seehauser mein Name." Er hält mir die Hand hin. Wie beim letzten mal. Und wie beim letzten Mal starre ich sie nur ratlos an. "Kennen wir uns? Sie kommen mir bekannt vor..."
"War... In Klinik... Oberschenkel gebrochen..."
Seehauser hebt die Hand, um mich zum Schweigen zu bringen.
"Schon gut. Ich erinnere mich." Mit behandschuhten Händen wickelt er den Verband ab. "Was ist denn da passiert? Das sieht gar nicht gut aus."
In einen plötzlichen Schwächeanfall sackt mein Kopf zur seite. Sofort ist der junge Arzt auf den beinen. "Was ist los? Hören Sie mich?" Dann ist der Moment vorbei und ich kann wieder klar denken. "Bist du wieder da? Schwester Nancy, mach bitte mal EKG dran, die is ein bisschen instabil."
Der Arzt betrachtet meinen Arm. "Die Wunde ist stark entzündet, und du hast eine Blutvergiftung. Wir geben dir Antibiotikum. Später nehmen wir dir Blut ab." Bittend sieht er zur der Frau in blau. "Machst du ihr Bitte ein breitband Antibiotikum in die Infusion?"

Da klopft es an der Tür. Die Dame vom Empfang späht ins zimmer. "Oliver und Franco sind im Wartebereich. Dürfen sie reinkommen?"
"Wäre das in Ordnung für dich , Hope?"
"Ja...", flüstere ich, so laut ich kann.
"Dann bitte. Ich habe sowieso noch ein paar Fragen an sie. Und du..." , entschuldigend zuckt er mit den Schultern. "... bleibst hier. Fürs erste. Die Polizei hat schon den Heimleiter kontaktiert. Der Herr Noisette ist schon auf den weg."
Bitte nicht. Bitte, bitte nicht.

Freiheit   (Auf streife die Spezialisten)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt