"Wie lange bleibst du noch?"
"Leider nicht mehr lange. Ich bin müde und hab morgen Frühschicht." Entschuldigend lächelt er. "Aber du solltest dich auch noch mal ausruhen."
"Ja. Mach ich." Nachdenklich schaue ich an die Decke. "Was glaubst du, was werden die morgen fragen?"
"Keine Ahnung. Vielleicht zu deinen Vater, vielleicht zu diesen fake-Arzt oder zu Henrrí..." Wehmütig sieht er mich an. "Du hast so viel durchgemacht. Mehr als es irgendjemand sollte."
Da hat er wohl recht. Aber jetzt bin ich hier. Bei ihn. Und ich bin glücklich.
"Machs gut. Besuch mich bald wieder. "
"Natürlich."
Er gibt mir einen kleinen Kuss auf die Haare und geht dann nach hause. Und ich bleibe hier.Gespannt wartete ich auf die Polizei. Sie müssten jeden Augenblick kommen. Was sie wohl wissen wollen? Franco hat dchon rechten, es ist wirklich eine Menge passiert.
Noch 20 Minuten musste ich warten, bis endlich 2 Polizisten in den Raum standen. Der eine große war dabei, der andere glazköpfig und etwas stämmiger gebaut. Er ist noch größer als der schwarzhaarige, ein wahrer Hüne. Ich meine unter der üblichen Uniform die Konturen einer Tätowierung zu erkennen. Ein leiser Schauer läuft mir über den Rücken. Tatoos. Wie sehr ich sie hasse. Das Monster hatte etliche, Sterne, Totenköpfe, Flammen, Wasser, Messer, Blut... So viele. Am wiederlichsen und grausamsten ist die Strichliste gewesen. An seiner linken brust, direkt über den Herzen. Für einen Menschen ließ er sich einen Strich tätowieren. Einen Strich für ein Leben. Nach 14 Strichen habe ich aufgehört zu zählen. Und das ist nun schon zwei Jahre her.
"Hallo? Hörst du uns?" Groß mit schwarzen Haaren fuchtelt mir mit der Hand vorm Gesicht herum. "Hmm? Was? Ja. Nein."
Ein angedeutetes lächeln huscht über seine Züge. "Wir kennen uns schon von sehen. Ich bin Stephan." Mit meinen gesunden arm gebe ich ihn die Hand. Als der andere jedoch ebenfalls seine hand ausstreckt und sich mit "Andre Matthäus.", vorstellt zucke ich zurück. Sein Hemd rutscht ihn etwas hoch und tatsächlich stechen schwarze Streifen aus der hellen Haut heraus. "Macht er dir Angst?" Stephan hat es bemerkt. Sachte nicke ich. "Warum denn? Ist er zu groß oder...?" Zögernd deute ich auf seinen Arm. "Ein Tatoo. Davor hast du angst?" Er sieht mich ungläubig an. Verständlicher Weise, wie ich leider zugeben muss. Der große, Andre, geht vor mir in die hocke. Er zieht seinen Ärmel komplett hoch, man kann jetzt das ganze tatoo sehen. Ein schwarzes rankenmuster windet sich seinen Arm herauf. Es erschreckt mich und fasziniert mich gleichzeitig. Die schwarze Tinte scheint seinen Arm zu umschlingen. Vorsichtig Strecke ich die Hand aus. Zögernd und selbst überrascht von meiner mut, berühre ich seine warme Haut. Die normale Haut ist nicht von der schwarz tatoowierten Haut zu unterscheiden, natürlich mal von der Farbe abgesehen. "Gefällt es dir? Du braucht keine angst zu haben." Immer noch von tatoo fasziniert nicke ich. Alles gut. Langsam löse ich meine Finger von den tatoo. Andre richtet sich wieder zu seiner beachtlichen Größe auf und zieht das Hemd wieder über den arm. Trotzdem kann man noch die Konturen des tatoos erahnen. "So. Dann fangen wir jetzt mit ein paar Fragen an. Bist du bereit?"
"Ja.", sage ich, "Ich bin bereit." Und wie ich das bin.
Vater, mein grausamster Feind, bald bist du dran.
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Freiheit (Auf streife die Spezialisten)
FanfictionSchicksalsschläge begleiten Hope auf ihren gesamten Lebensweg. Sie stand an der Brücke, wo einst ihr Mutter stand. Sie will es beenden, wie ihre Mutter es einst tat. Doch sie trifft auf Menschen, die anders sind, die sie akzeptieren und lieben. Lohn...